beeindruckend. In der großen Regie des Keusgen Tonstu-dios
68 | 69
mit immerhin 50 Quadratmetern Grundfläche konnten
wir Abhörlautstärken jenseits von Gut und Böse erzeugen,
die man nicht ernsthaft auf Dauer ertragen möchte. Span-nend
ist hierbei, dass der Lautsprecher bei beliebigen Ab-hörlautstärken,
auch bei sehr geringen, keine Veränderung
des Klangbildes an den Tag legt, das heißt, auch bei ‚ganz
leise‘ sind alle Details weiterhin leicht auszumachen und
auch in der Dosierung oder im Energieverlauf konstant und
stabil wahrzunehmen. Das gilt auch in besonderem Maße
für tiefe Frequenzen.
Fazit
Der S3H ist ein erfreuliches Beispiel dafür, dass es sich
lohnt, konstruktive Details genau anzuschauen und sorg-fältig
an vielen Teilaspekten zu arbeiten, denn am Ende
kommt ein Gesamtergebnis heraus, das einen deutlichen
Sprung nach vorne machen kann. Musikalität und Präzision
spielen im S3H perfekt zusammen. Es macht Spaß zu hö-ren,
und es bleibt einem trotzdem kein Detail, keine Fär-bung
oder Fehlbalance verborgen. Das neue Entwickler-
Team bei ADAM Audio hat ganze Arbeit geleistet und einen
Lautsprecher entwickelt, der mühelos in der Bundesliga
der Studio-Monitore mitspielen kann. Ich glaube sogar sa-gen
zu können, dass der S3H der beste ADAM-Lautsprecher
ist, den ich jemals gehört habe. Die ‚neue‘ Firma ADAM Au-dio
hat sich mit dieser Entwicklung selbst zu einem sehr
eigenständigen Profil verholfen, das auch für die Zukunft
weitere Qualitätsprodukte auf sehr hohem Niveau erwarten
lässt. Mit einem von mir recherchierten Straßenpreis von
2.799 Euro brutto pro Stück ist dieser leistungsstarke Prä-zisionsmonitor
auch noch ausgesprochen konkurrenzfähig
im inzwischen sehr weiten Feld des Marktes. Alles richtig
gemacht, kann man da nur sagen. Der S3H ist ein ‚fetter‘
Studiomonitor für Tracking und Mixing, mit dem man sich
absolut sicher fühlen kann, vorausgesetzt, der ihn umge-bende
Regieraum macht ihm keinen Strich durch die Rech-nung.
Für ein weniger optimales raumakustisches Umfeld,
das meistens Schwächen im Bereich tiefer Frequenzen auf-weist,
kann man mit dem vorhandenen EQ-Instrumentari-um
Raumanpassungen in einem mehr als üppigen Stellbe-reich
vornehmen, die in der überwiegenden Zahl der Fäl-le,
entsprechende Sachkenntnis vorausgesetzt, zum Ziel
eines linearen Vollbereichshörens führen werden. An ei-nen
Subwoofer braucht man aufgrund des weit herunter-reichenden
Übertragungsspektrums bis 32 Hz wahrhaftig
nicht denken, schon gar nicht, wenn ein Wandeinbau oder
eine wandnahe Aufstellung geplant sind. Für die elektro-nische
Korrektur einer solchen Aufstellung finden sich im
S3H erstmals EQ-Einstellbereiche, die tatsächlich der zu er-wartenden
Überhöhung in den Tiefen mühelos gewachsen
sind. Der S3H ist ein universell einzusetzender, sehr ehr-licher
Midfield-Monitor, der aufgrund seiner Abstrahleigen-schaften
auch im ‚Nahfeld‘ punkten kann, vor allem für die
Kollegen, die mit großen Reserven sehr laut und trotzdem
mit hoher Präzision hören wollen – die definierten, im-pulsstarken
Tiefen, die sehr klaren Mitten und auch die er-staunlich
entspannten Höhen bleiben bei jeder Abhörlaut-stärke
verlässlich konstant. Auch über die paar Stunden, in
denen wir unterschiedlichstes Musikprogramm mit großer
Freude im Keusgen Tonstudio hörten, stellten sich keinerlei
Hörermüdungstendenzen ein. Da das Angebot ‚vergleich-barer‘
Produkte (ohne sie beim Namen zu nennen) dichter
geworden ist, kann ADAM Audio nicht zuletzt auch durch
den für die Leistungs- und Qualitätsklasse sehr attraktiven
Preis entscheidende Punkte für sich sammeln. Für mich
persönlich ist eine sehr erfreuliche Nachricht, dass ein neu
formiertes Unternehmen unter anfänglich schwierigen Be-dingungen
aus eigener Kraft mit viel Leistungswillen und
Expertise Anschluss an die Spitzengruppe des Studiomoni-torsegmentes
gefunden hat. Großes Lob von meiner Seite
für eine ausgezeichnete Entwicklungsarbeit!
hörtest