schuldigung des Herstellers in der Be-dienungsanleitung
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für in den Mess-schrieben
sichtbare Peaks und Dips im
Bereich zwischen 30 und 60 Hz, die
auf eine ‚Eigenart‘ des Messraums zu-rückzuführen
und ‚in Wirklichkeit‘ nicht
vorhanden seien. Damit tut sich der
Hersteller keinen Gefallen, zumal di-es
der Qualität des Produktes auch in
keiner Weise entspricht. Wenn ich ei-nen
sauberen Frequenzgang im Be-reich
tiefer Frequenzen zu bieten ha-be,
dann sollte ich mich auch in die
Lage versetzen, dies mit einer seri-ösen
Messung nachzuweisen. Nun gut,
Schwamm drüber, kommen wir zum
Ende unserer kleinen Produktrundreise
zurück: Auf der Rückseite findet man
den noch zu erwähnenden Bassreflex-
Port, auf der Front eine grüne LED als
Betriebsanzeige.
Hören
Kommen wir nun zum spannenden Teil
dieses Tests – dem Höreindruck und
dessen Bewertung: Der Lautsprecher
bietet eine wirklich sehr unspektaku-läre
bis schlichte Optik. Eine unauffäl-lige,
schwarze Kiste mit zwei Chassis,
keine Displays, kein Schnickschnack.
Gegen Aufpreis kann man das Gehäu-se
auch mit einem schicken Holzfur-nier
ausstatten lassen, die Front bleibt
aber immer schwarz. Nach der üb-lichen
Einhörphase auf meinem Ver-dade-
Haussystem schalte ich zum er-sten
Mal um und ziehe gleich die Au-genbrauen
hoch. Aha, sehr neutral,
sehr ausgewogen und enorm präzi-se
in der Abbildung von Räumlich-keit
und Position auf der Stereobüh-ne.
Dieser Eindruck zieht sich durch
alle musikalischen Genres. Klassische
Orchestermusik lässt die Instrumente
auf eindeutig auszumachenden Posi-tionen,
auch in der Distanz, erschei-nen,
bei gleichzeitig sehr überzeu-gender,
räumlicher Darstellung. Oft
entdecke ich bei Lautsprechern eine
herausragende Stärke. Bei der Klasik
finde ich diese bei der extrem schnel-len
und trockenen Basswiedergabe.
Die Impulse einer Bassdrum springen
förmlich aus dem Klangbild heraus,
und auch über den gesamten Übertra-gungsbereich
betrachtet, werden Tran-sienten
sehr schnell und exakt darge-stellt.
Im Vergleich zum Verdade-Sys-tem
ist das Timbre etwas ‚dunkler‘,
bleibt aber außergewöhnlich neutral,
natürlich und ausgewogen. Ich fin-de
diese ganz leichte Zurückhaltung in
den oberen Mitten und Höhen sogar
sehr angenehm. Einen Versuch, die
Höhen mit dem EQ-Schalter ab etwa
2 kHz um 1.5 dB anzuheben, breche
ich gleich wieder ab. In der Linearstel-lung
gefällt mir der Klasik am besten.
Die Phantommitte ist nadelscharf, was
sicherlich auch mit der Paargleichheit
zusammenhängt, die der Hersteller ga-rantiert.
Der Klasik wird nur als ab-gestimmtes
Paar ausgeliefert. Je län-ger
die Hörsession dauert, desto bes-ser
wird meine Stimmung. Es macht
einfach große Freude, mit einem solch
transparenten Werkzeug zu arbeiten,
das nichts ‚dazulügt‘, keine Eigenfar-be
hat und auch nichts verschweigt.
Für meine Hörtests habe ich einige
Produktionen ausgesucht, die feine
Details beinhalten, die manche Laut-sprecher
nicht in der erwarteten Deut-lichkeit
darzustellen imstande sind.
Der Klasik verhält sich in dieser Diszi-plin
ausgesprochen souverän und bil-det
das Geräusch von Fagott-Klappen
oder feine perkussive Details wie ‚mit
der Lupe‘ ab. Wirklich erstaunlich, ab-gesehen
von der Tatsache, dass die-ser
Lautsprecher ein Bassfundament
abliefert, wie es für diese Gehäuse-größe
wirklich nicht erwartet werden
kann. Sehr tief, sehr definiert, erstaun-lich
druckvoll, ohne Resonanzeffekte
oder Überbetonungen. Alles hat sei-nen
Platz und lässt sich bestens beur-teilen.
Die Höhen sind offen und na-türlich,
die Mitten klar und homogen.
Da stimmt einfach alles.
Fazit
Mit dem Klasik kann mich der pol-nische
Hersteller APS tatsächlich aus-schließlich
positiv überraschen. Die-hörtest