Die S-Serie greift zwar auf grundlegende Designkriterien
seiner langjährigen Entwicklungshistorie zurück, kombiniert
diese allerdings mit aktuellen, computergestützten Entwick-lungsverfahren
und moderner DSP-Technologie, konsequen-terweise
in kompletter Eigenregie. Zu den wesentlichen
Neuerungen, die in der S-Serie umgesetzt wurden, gehören
ein komplett neues Tief- und Mitteltöner-Design, der Einsatz
einer neu berechneten Schallführung für den Hochtonbe-reich,
ein neuer DSP-Prozessor mit individuell abgestimm-ten
Frequenzweichen, umfangreiche Eingriffsoptionen für ei-ne
spezifische Raumanpassung und digitalen Anschluss-optionen
mit zukünftigem Erweiterungspotential. Viele We-nig
ergeben bekanntlich ein Viel und so wundern wir uns
auch nicht darüber, dass die neue Lautsprechergenerati-on
der S-Serie nur noch vergleichsweise wenig mit der aus
der vergangenen Epoche übernommenen ADAM-Klangsigna-tur
gemein hat. Während einer Hörsession in den Kölner
Maarwegstudios2 bei Wolfgang Stach neugierig geworden,
entschieden wir uns für den Mittelfeldkandidaten S3H (hori-zontale
Anordnung) für einen ausgiebigen Test, wieder ein-mal
in der großzügigen Regie meines Freundes Klaus-Dieter
Keusgen, da unsere eigene Testregie für Lautsprecher dieser
Kategorie doch eher an ihre Grenzen stößt.
Überblick S3H
Wer könnte es leugnen, dass der S3H, zumindest, was den
Formfaktor betrifft, Anleihen bei seinen sehr erfolgreichen
Vorgängern S3A und S3X-H genommen hat? Allerdings sind
die Ähnlichkeiten damit auch schon fast erschöpft, abge-sehen
vom S-ART-Hochtöner, der auch weiterhin unüber-sehbares
Erkennungsmerkmal für ADAM-Lautsprecher blei-ben
wird. Er hat allerdings eine weitreichende Überarbei-tung
im Vergleich zum X-ART-Vorgänger erfahren und wird in
Berlin sehr aufwändig von Hand gefertigt. Das extrem reso-nanzarme
Gehäuse bringt einiges an Gewicht auf die Waage
(knapp 27 Kilogramm) und beherbergt zwei neu entwickelte
7-Zoll-Tieftöner mit ELE- und SMA-Technologie (was es da-mit
auf sich hat, erfahren Sie an anderer Stelle), die von
einem Class-D-Verstärker mit 500 Watt Leistung angetrieben
werden. Der ebenfalls neu entwickelte DCH-Mitteltöner, ei-ne
4-Zoll messende Kombination aus Kalotten- und Konus-membran,
nimmt für sich 300 Watt Leistung aus einer se-paraten
Class-D-Endstufe in Anspruch und arbeitet in einem
Frequenzbereich von 250 bis 3 kHz. Auf diese Weise wird
der tonal-energetische Bereich mittlerer Frequenzen voll-ständig
von einem Schallwandler abgebildet. Im Anschluss
daran übernimmt der in eine gefräste Schallführung einge-lassene
S-ART Hochtöner mit der bekannten Ziehharmoni-ka-
Membran und einem zugeordneten 50-Watt-Class-A/B-Verstärker.
Das individuell für die S-Serie entwickelte DSP-Board
berechnet die Übergangsbereiche in einer digitalen
3-Weg-Weiche und liefert darüber hinaus einen Korrektur-
Equalizer mit Neigungsfiltern für hohe und tiefe Frequenzen
und sechs parametrische Bänder mit variabler Güte, die fre-quenzseitig
vollkommen frei setzbar sind und somit auch
sehr dicht im meist kritischen Bereich tiefer Frequenzen an-geordnet
werden können. Zwei nicht veränderbare Werk-
Presets (‚Pure‘, absolut linear, ‚UNR‘, Uniform Natural Re-sponse,
eine natürlich und dynamisch klingende Frequenz-kurve
nach ADAM-Design) und zwei frei einstellbare User-
Presets ermöglichen eine weitreichende Raumanpassung
ohne fremde Hilfsmittel beziehungsweise die schnelle Rück-kehr
zu einer komplett linearen Einstellung. Das Preset
Nummer 3 ist nur bei der S3H mit einer nicht editierbaren
Einstellung belegt, die das Klangverhalten des S3A emulie-ren
soll. ‚Soll‘ deshalb, da wir mangels eines physikalisch
vorhandenen S3A einfach nicht überprüfen konnten, wie na-he
die ‚Emulation‘ an das Original heranreicht. Aus dem
DSP, der auch für zukünftige digitale Anschlussformate vor-bereitet
ist, kommt ein Begrenzer-basierter Schutz gegen ei-