nicht im Kompaktsegment für verhält-nismäßig
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wenig Geld. Das ist wirklich
erstaunlich. Die Verarbeitung des Laut-sprechers
ist sehr sauber und hoch-wertig,
die weiß lackierte Front setzt
einen schönen optischen Akzent in der
ansonsten eher grau-schwarzen Stu-diowelt.
Der Hochtöner wird durch ei-nen
aufgesetzten Metalldreizack-Bü-gel
geschützt und die Lautsprecher-frontplatte
ist seitlich abgeschrägt,
um Kantenreflexionen zu vermeiden.
In der Horizontalen liefert der Lyd 5
einen breiten Sweetspot mit homo-genem
Off-Axis-Verhalten. In der Phan-tommitte
prägt sich unmittelbar ei-ne
sehr schmale Abbildung aus, mit
guter Wahrnehmung und Entschei-dungsschnelligkeit
für die Stimmenba-lance.
Die Phantommitte ist nicht ex-poniert,
sondern bettet sich korrekt in
die Gesamtbalance der Stereobühne
ein. Im Vergleich zu meinem Haussy-stem
machte der kleine Kerl also eine
richtig gute Figur. Am Ende entschied
ich mich, das Tiltfilter zugunsten der
1.5 dB Anhebung zu verstellen, weil
ich dadurch noch etwas näher an die
schnelle und detailreiche Abbildung
meiner Bändchenhochtöner heranrut-schen
konnte. Ich bin ziemlich sicher,
dass man auf dem Lyd 5 Details in sei-ner
Referenzplayliste ausmachen kön-nen
wird, die man vorher noch nie
gehört hat. Wichtig für mich ist bei
einem Lautsprecher die Größenord-nung
der Qualitätswahrnehmung beim
Vergleichshören schlechter und guter
Produktionen. Auch hier kann der Lyd
5 Testkandidat eine hohe Punktzahl er-reichen,
vor allem auch deshalb, weil
er so verfärbungsfrei abbildet und als
transparentes Werkzeug jeden Farbun-terschied
im Mittenbereich offenlegt.
Fazit
Mit dem Lyd 5 – ich vermute aus mei-ner
Hörerfahrung, dass diese positiven
Eigenschaften sich auch in den größe-ren
Modellen mit erweiterter Tiefton-wiedergabe
fortsetzen – hat Dynaudio
ein klares Zeichen dafür gesetzt, dass
ein professioneller, transparent abbil-dender
Studiomonitor für jedermann
erschwinglich geworden ist. Für Ho-mestudio-
Anwender der optimale Ein-stieg
in die Welt des entscheidungs-sicheren
Hörens, vorausgesetzt natür-lich,
die raumakustischen Rahmenbe-dingungen
stimmen. Mit einem Preis
von rund 1.000 Euro für das Paar, be-reits
inklusive der Mehrwertsteuer
(Straßenpreisrecherche) kann man si-cher
sein, dass dieser Monitor einen
nennenswerten Marktanteil für sich er-obern
können wird. Im direkten Ver-gleich
mit dem Mitbewerb in ähnlicher
Preiskategorie, aber auch darüber,
braucht sich der Lyd 5 sicher nicht zu
verstecken. Mit impulsstarken, defi-nierten
Tiefen, klaren, verfärbungs-armen
Mitten und schnellen Transi-enten,
verbunden mit einer präzisen
Phantommitte, ausgezeichneter Posi-tions-
und räumlicher Tiefenabbildung
bekommt man für sein Geld ein pro-fessionelles
Abhörwerkzeug, das si-cher
auch als verlässlicher Partner im
professionellen Tonstudio, an Schnitt-plätzen
oder im Reisegepäck verläss-lichen
Dienst tun kann. Gemacht ist er
allerdings für diejenigen, deren Bud-get
nicht reicht, um nach den (Mar-ken)
Sternen zu greifen, die aber trotz-dem
hören wollen, was Sache ist. Das
Ganze aus dänischer Produktion mit
selbst entwickelten Chassis in ausge-zeichneter
– das ist ein Produkt nach
meinem Geschmack!
hörtest