schwunden. Der ‚Trick‘ ist, tiefe Fre-quenzen
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im Übergang der Weiche so
abzutrennen, dass der Tieftonbereich
auch über Ventilationsöffnungen ab-gestrahlt
werden kann, ohne die Lo-kalisierung
oder das generelle ‚Ti-me
Alignment‘ zu beeinträchtigen.
Wie das rein physikalisch gelöst wur-de,
bleibt ein ‚Geheimnis‘ der Gene-lec-
Entwickler. Für uns als Anwender
ist ausschließlich das Klangergebnis
von Bedeutung. Zwei Exemplare eines
neu entwickelten Tieftöners mit prin-zipiell
ovaler Form sitzen am oberen
und unteren Ende des Lautsprecher-gehäuses
hinter der Schallführung für
den Koax verborgen. An dieser Stelle
befinden sich auch zwei Ventilations-öffnungen,
über die der von den Tief-tönern
abgestrahlte Frequenzbereich
ganz offenkundig zeitrichtig zum Koax
ins Freie gelangt. Es kann also nur so
sein, dass die Gehäuseöffnungen am
oberen und unteren Ende der Schall-führungsplatte
so ‚raffiniert‘ ausgelegt
sind, dass das gesamte System ein-wandfrei
und mit korrekter Abstrahl-charakteristik
funktioniert.
Überblick
Der 8351 ist, wie schon deutlich wur-de,
ein Dreiweg-System mit Mittel/
Hochton-Koaxialchassis und zwei
Tieftönern, die am oberen und un-teren
Ende des Gehäuses hinter der
Schallführung für den Koax sitzen.
Die Gesamtfläche der beiden Tieftö-ner
entspricht in etwa der eines her-kömmlichen
10-Zoll-Tieftonchassis.
Die akustisch abgeschirmten Tieftö-ner
und das dahinter stehende Prin-zip
hat selbstverständlich einen
klangvollen Namen und das dazuge-hörige
Kürzel: ACW (Acoustically Con-cealed
Woofer), frei übersetzt: Aku-stisch
verdeckter oder verborgener
Tieftöner. Der von beiden Tieftö-nern
simultan abgestrahlte Frequenz-bereich
wird phasengleich über die
Ventilationsports ausgegeben und
koinzidiert durch die getrennte An-ordnung
mit den Abstrahleigenschaf-ten
des Koax-Treibers. Auf diese Wei-se
sind Abhörabstände selbst von
einem halben Meter kein Ding der
Unmöglichkeit. Genelec hat das Prin-zip
einer koaxialen Anordnung oder
Konstruktion von Chassis nicht erfun-den.
Als Pionier dieser Technologie
schwirrt eher der britische Herstel-ler
Tannoy in den Köpfen herum, und
auch Musikelectronic Geithain hat
die koaxiale Anordnung von Laut-sprecherchassis
auf eine spezielle
Weise bereits seit ewigen Jahren kul-tiviert.
Das Koax-Chassis von Gene-lec
darf jedoch zumindest als eigen-ständige,
integrierte Entwicklungs-lösung
aus der Neuzeit gelten und
fördert damit den als ideal zu be-trachtenden
Gedanken einer punkt-förmigen
Schallquelle. Durch die spe-zielle
Gehäusekonstruktion kann der
8351 sowohl in vertikaler als auch
horizontaler Lage aufgestellt wer-den.
Der allen Genelec-Eiern gemeine
Gummistandfuß mit Entkopplungsei-genschaften
und Neigungsmöglich-keiten,
wird dazu einfach an der lan-gen
oder kurzen Seite des Lautspre-chers
angebracht. Da der 8361 auf
der langen Gehäusestrecke direktio-naler
ausgelegt ist, kann sich der An-wender
entscheiden, welche Position
in einem gegebenen Abhörumfeld die
wenigsten Abstrahlprobleme bereitet.
Liegt das Problem in der Kammfilter-bildung
durch Tisch- oder Mischpult-hörtest