Der Zusatz ‚digital‘ im Firmennamen deutet darauf hin, dass
das Ziel einer zeit- oder phasenlinearen Wiedergabe mit Mit-teln
der Digitaltechnik umgesetzt wird. Damit das Kind auch
einen identifizierbaren Namen hat, nennt der Hersteller die-ses
DSP-basierte Verfahren ‚Firtec‘, das in vielen KS digital
Lautsprechermodellen Anwendung findet.
Grundlagen in Kürze
Die Firtec-Technologie lässt sich als Kombination aus ei-ner
FIR-Differenz-Frequenzweiche und einem Systemfilter be-schreiben.
FIR-Filter werden aus Genauigkeitsgründen meist
digital konstruiert und ermöglichen
eine losgelöste Betrachtung von
Amplitude und Phase. Auf diese
Weise können zum Beispiel Lauf-zeitkorrekturen
unabhängig vom
Amplitudengang oder sehr stei-le
Filterflanken mit linearer Pha-se
umgesetzt werden. Die FIR-Dif-ferenzweiche
trennt die drei We-ge
des Monitors mit einer Flan-kensteilheit
von größer 90 dB pro
Oktave bei linearem Phasenver-lauf.
Die Impulsantwort eines sol-chen
Systems ist daher komplett
transparent, wobei auch der ge-ometrische
Versatz der einzel-nen
Chassis bereits ausgeglichen
ist. Das FIR-Systemfilter enthält
Aussagen über die Abmessungen
des Gehäuses, die Eigenschaften
der einzelnen Lautsprecherchas-sis
und auf Wunsch sogar Kor-rektureigenschaften,
die sich aus
der Abhörposition und der Positi-on
der Lautsprecher im Raum de-finieren.
Jeder Lautsprecher wird
hinsichtlich aller beschriebenen
Eigenschaften individuell vermes-sen,
so dass auch mögliche Ferti-gungstoleranzen
der eingesetzten
Chassis nicht nur generisch, son-dern
auch im jeweils konkreten
Fall mit angepassten Korrekturei-nstellungen
des Filters ausgegli-chen
werden. Die gemessene Sys-temantwort
ist also jeweils die
Grundlage für den Datensatz des
FIR-Systemfilters und repräsentiert das inverse akustische
Verhalten im Vergleich zum realen Verhalten des Lautspre-chers
ohne Filter. Durchläuft das Eingangssignal die Weiche
und das Filter, wird dem Lautsprecher damit das gewünsch-te
Frequenz- und Zeitabstrahlverhalten aufgeprägt. Natür-lich
ersetzt dieses Verfahren nicht eine sorgfältige Auswahl
der Chassis und eine optimale Dimensionierung des Gehäu-ses
nebst Reflexport, denn sonst könnte man, vereinfacht
und provokant formuliert, jeden ‚Mist‘ in irgendein Gehäuse
schrauben und daran glauben, dass die Filtertechnologie da-raus
ein perfektes System macht. Je weniger Korrektur, de-sto
besser, gilt auch in diesem Fall. Wenn der Lautsprecher