werten Faktor höher. Durch die inverse Anordnung der Ka-lotte
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wurde zusätzlich eine bessere, direktere mechanische
Kopplung zwischen Schwingspule und Membran erreicht und
damit eine bessere Energieübertragung. Das Ergebnis ist ein
Übertragungsfrequenzgang bis etwa 40 kHz mit sehr hoher
Linearität, was sich an der Grenze des Hörspektrums posi-tiv
bemerkbar macht. Auf der Rückseite des Lautsprechers
befinden sich einige Bedienelemente für Pegel und Orts/Ge-schmacksanpassung.
Die Eingangsempfindlichkeit kann mit-tels
eines Schalters auf klassische -10 dBV oder +4 dBu um-geschaltet
werden. Drei Trimmregler erlauben eine Filterein-stellung
für Höhen und Tiefen als Neigungs- oder Shelving-
Filter mit einem Regelbereich von +/-3 dB bei 35 bis 250
Hz und 4.5 bis 40 kHz. Dazu gesellt sich ein Mitten-Peakfil-ter
bei 160 Hz mit +/-3 dB Stellbereich und einem festen Gü-tefaktor
von 1. Diese drei Filter haben keinen Bypass-Schal-ter
und auch keine Mittenrastung bei 0, so dass man op-tisch
sehr sorgfältig einstellen muss, um Stereogleichlauf auf
der Frequenzebene zu erreichen. Da der Regelweg recht groß
ist, sollten sich hier keine Probleme ergeben, dennoch ist ei-ne
gewisse Vorsicht geboten. Die XLR-Eingänge sind elek-tronisch
symmetriert. Auf der Mittel/Hochton-Platte befinden
sich frontseitig zwei LEDs, die eine als Betriebs- und Limit-eranzeige
(bei Überlastung), die andere für den aktivierten
Focus-Betrieb. ‚Focus‘ ist eine sehr pfiffige Idee, denn sie
macht aus dem Trio 5 Be im Prinzip zwei Monitore, einen
kleinen, bassschwächeren und einen großen im Vollbereichs-betrieb.
Auf der Rückseite befinden sich zwei Klinkenan-schlüsse,
an die man einen herkömmlichen Kontaktschließ-schalter
(Fußschalter) anschließt und das Schaltsignal in Se-rie
auf beliebig viele weitere Trio-Monitore weiterverteilen
kann. Wir kennen alle das Problem, beim Umschalten auf ei-nen
kleinen Monitor manchmal irreführende Unterschiede bei
der Basisbreite in Kauf nehmen zu müssen. Der Focus-Betrieb
funktioniert den Mitteltöner zum Tieftöner um und man erhält
einen ‚kleinen Monitor‘ mit gleichen tonalen Eigenschaften in
der gleichen Hörposition, kann jedoch im Zweifelsfall besser
beurteilen, was vom Bassfundament noch übrigbleibt, wenn
der Bereich tiefer Frequenzen eingeschränkt ist, also zum Bei-spiel
auf Flachbildfernsehern oder Küchenradios, neuerdings
auch Laptop-, Smartphone- oder Tablet-Lautsprechern. Der
Focus-Modus beschneidet den Tieffrequenzbereich bei 90 Hz,
im Dreiweg-Betrieb liefert der Trio 35 Hz als untere Grenzfre-quenz,
was auch die Subwoofer-Diskussion hinfällig macht,
wenn es um eine Bass-Management-Konstellation geht.
Hören
Angesichts der verwendeten Chassis, die mir konstruktiv aus
der SM9 bereits bekannt waren, hatte ich die Erwartung, ei-ne
‚kleinere‘ SM9 zu hören. Wir positionierten die Trio 6 Be
direkt auf unseren Verdade-Monitoren, um auch hier wie-der
eine direkte Vergleichbarkeit zur bekannten Abhörum-gebung
herstellen zu können. Mittlerweile ist das erste Um-schalten
vom Haus- auf ein Testsystem ein entscheidender
Moment geworden, denn die verfärbungsarmen Verdade-Sys-teme
haben die Messlatte in punkto Transparenz und Neu-tralität
bei uns sehr hoch aufgelegt. Seitdem ist ‚Mittenfar-be‘
bei mir auch ein eher negativ besetzter Begriff. Um eine
gute Position, auch in der Höhe, für unsere Testkandidaten
zu finden, konnten wir das Drehen der Mittel/Hochton-Plat-te
gleich in der Praxis ausprobieren. Vier Inbus-Schrauben lö-sen,
die Platte vorsichtig um 90 Grad drehen, festschrauben,
fertig. Das geht also ganz einfach. Beim Öffnen konnten wir
auch sehen, dass an die beiden Reflexöffnungen auf der Me-tallplatte,
offensichtlich auch für den Focus-Betrieb, zwei ab-gestimmte
Kunststoff-Reflexrohre angeflanscht wurden. Die
Hauptreflexöffnung für den Vollbereichsbetrieb befindet sich
bei vertikaler Aufstellung an der unteren frontalen Gehäuse-kante
und ist als Schlitz ausgeführt. Beim Umschalten auf die
Trio 6 Be, nach einer selbst auferlegten, längeren Hörpha-se
auf unserem Haussystem, bot sich uns ein sehr neutrales,
bassstarkes Klangbild. Der Mittenbereich war klar und verfär-bungsarm,
so wie ich es gerne höre. Sprach- und Stimmen-wiedergabe
zeigten sich sehr natürlich und auch die Phan-tommitte
war schmal und definiert, trotzdem gut eingebettet.
Die Verfärbungsarmut setzte sich auch beim Abhören von
klassischem Orchester fort: Natürlicher Instrumentenklang,
gute räumliche Abbildung und Distanzwahrnehmung der In-strumentengruppen,
genaue Abbildung und sehr gute Transi-enten.
Letztere stehen ohnehin meist in Abhängigkeit von der
hörtest