EQ-Einstellungen mit flach verlaufenden Shelving-Filtern Systemeinstellungen der LS1be
schungen oder Master wirklich zu einer nervenbelastenden
Angelegenheit wird. Man will nach ein paar Sekunden einfach
nicht mehr weiterhören, weil die Schwächen einer Produkti-on
schonungslos offengelegt werden. Selbst gut bekanntes
Musikmaterial offenbart über diesen Lautsprecher Details, die
man zuvor noch nie wahrgenommen hat. Der Beryllium-Hoch-töner
mit seiner exzellenten Transientenabbildung trägt deut-lich
dazu bei, selbst stark maskierte Signaldetails wie selbst-verständlich
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darzustellen. Man hat das Gefühl, hinter fron-tal
abgebildete Instrumente und Stimmen schauen (hören) zu
können. Der Höhenbereich ist extrem gut abgestimmt, man
hat unmittelbar Vertrauen in die Richtigkeit der Darstellung.
Übertriebene, hochdosierte Pop-Höhen versagen kläglich und
fordern ohne groß darüber nachzudenken zu einer Korrek-tur
auf. Der Mittenbereich ist fest, definiert und offen, eine
schlechte Energiebalance oder übertriebene Spikes fallen so-fort
auf und lassen sich mühelos neu abstimmen. Mit seinem
ausgezeichneten Phasen- oder Zeitverhalten sind mit diesem
Lautsprecher selbst mikrodynamische Vorgänge leicht zu er-kennen,
auffällig regelnde Kompressoren umso deutlicher,
räumliche Besonderheiten, Eigenschaften und Farben bis in
die tiefste Ecke. Mit einem Satz: Der LS1be liefert ein absolut
authentisches, vollständiges und verfärbungsfreies Abbild Ih-rer
Arbeit, das Sie jede Entscheidung schnell, sicher und oh-ne
Mühe treffen lässt.
Fazit
Die neue ‚be‘ Variante des LS1 verdrängt nicht die bishe-rigen
Modelle, sondern man bewegt sich hier auf dem Pfad
von ‚mehr Geld für mehr Perfektion‘. Die LS1a entspricht dem
‚Urmodell‘ und kostet 9.600 Euro plus Steuer (Paarpreis) in
der preiswertesten ‚Lack-Version‘. Die LS1 der 2. Generation
schlägt hier mit 12.200 Euro netto zu Buche, die LS1be bela-stet
das Budget mit 16.200 Euro ohne Steuer. Je nach Gehäu-sefinish
können alle Lautsprecherpreise auch noch leicht nach
oben variieren. Der ‚einfache‘, ungeregelte Subwoofer hat als
Paarset einen Preis von 5.000 Euro netto, der LS1s-dmf mit
Motional Feedback Ausstattung kostet als Paarset 8.250 Euro
ohne Steuer. Es gibt aber auch noch ein Upgrade-Programm,
das Besitzer von LS1-Systemen auf eine höherwertige Gene-ration
aufrüsten lässt: frühere LS1-Versionen können auf den
Stand von Mai 2016 für 785 Euro gebracht werden, ein LS-
1be-Upgrade ist für 4.800 Euro zu erwerben. Der Vollständig-keit
halber: Das LS1i USB-Interface (USB zu AES 24 Bit, 192
kHz) steht mit 800 Euro netto in der Preisliste, der LS1r Con-troller
mit 1.200 Euro netto. Nach dem Verwaltungsteil wie-der
zurück zur hohen Kunst des präzisen Hörens. Mit der LS-
1be hat Grimm Audio nochmals einen großen Schritt vollzo-gen,
das an sich schon Bessere noch einmal deutlich besser
zu machen. Insofern hat sich unser erneuter Test als in jeder
Hinsicht gerechtfertigt erwiesen. Ein Lautsprecher dieser Qua-litätsstufe
ist tatsächlich nur noch schwer einzuholen oder gar
zu toppen. Wir sprechen hier ohne Zweifel vom Olymp einer
authentischen Abbildung von Tonsignalen. Eine besondere Er-wähnung
verdient selbstverständlich der Motional Feedback
Subwoofer (besser LS1-Tieftonerweiterung). Eine solche Ex-aktheit
und Klarheit der Tiefenabbildung darf ohne Zögern als
einzigartig bezeichnet werden. Ich konnte es kaum glauben,
dass ein solcher Schritt in der Präzision der Abbildung tiefer
Frequenzen wirklich möglich ist. Dieses System ist über jeden
Zweifel erhaben. Sie müssen das hören! Unbedingt!
hörtest