Im Tonstudio Keusgen machten wir einige Experimente mit
dem DynaMount-System
Mit dem iPhone komfortabel die Mikrofonposition und
-ausrichtung einstellen
Produktidee repräsentiert. Das mechanische Prinzip ist
recht schnell erklärt. Das System besteht aus zwei um 90
Grad versetzten Metall-Schienen mit einem Zahnriemen-antrieb
über zwei Elektro-Schrittmotoren. Die Basisschie-ne
verschiebt die darüber angeordnete Schiene auf ih-rer
Achsrichtung, die zweite Schiene bewegt einen Fahr-schlitten
mit Mikrofonbefestigung in der um einen Winkel
von 90 Grad versetzten Richtung. Zusätzlich ist das mon-tierte
Mikrofon um 360 Grad drehbar. Die maximale Fahrdi-stanz
beträgt rund 16 Zentimeter in beiden Richtungen. Da
die Konstruktion aus eloxiertem Aluminium besteht, wiegt
sie mit 1.9 kg vergleichsweise wenig und kann daher waa-gerecht,
senkrecht oder in einem beliebigen anderen Win-kel,
auch über Kopf, positioniert werden. Erforderlich hier-zu
ist standfesteres Stativmaterial, wo wir vorhin noch da-von
sprachen. Die Schrittweite auf beiden Achsen ist mit
rund 1.6 Zentimetern sehr feinteilig angelegt, der Drehwin-kel
ist mit einer Genauigkeit von einem Grad aufgelöst.
Wie wir schon gesagt haben, sind bei einem Mikrofon ein
paar Zentimeter Abstand oder Versatz und ein Drehwin-kel
von wenigen Grad bereits ein bedeutender klanglicher
Unterschied, vor allem, wenn man dicht an die Schall-quelle
heranrückt, also beispielsweise vor einen Gitarren-verstärker
oder vor eine Akustikgitarre. Auch Klein-AB-Aufstellungen
können bei 32 cm Spielraum mit zwei Mi-krofonrobotern
einen großen Unterschied in der Stereoab-bildung
bewirken. Der Vorteil einer Robotersteuerung liegt
vor allem darin, dass Positionsveränderungen des Mikro-fons
oder der Mikrofone im Sweetspot gehört, und beson-ders
gut klingende Positionen gespeichert und wieder ab-gerufen
werden können. Nicht nur für einen Roboter, son-dern
für beliebig viele, wenn zum Beispiel mehrere Mi-krofone
an einer Schallquelle stehen. Jeder, der zehnmal
vom Regiesessel aufgestanden ist, das Mikrofon umge-stellt
und wieder zum Hören zurückgelaufen ist, weiß,
wovon hier die Rede ist. Die Stromversorgung des Robo-ters
übernimmt ein externes Netzteil mit ausreichend gro-ßer
Kabellänge. Die Steuerung selbst kann über WLAN
oder USB erfolgen. Hierzu stehen verschiedene, kosten-lose
Apps für iOs, Android, Mac oder Windows (Google
Chrome) zur Verfügung. Die App bietet Speichermöglich-keiten
für sechs verschiedene Positionen oder Presets.
Die Einstellungen werden mittels eines grafisch darge-stellten
Koordinatensystems vorgenommen. Pro Roboter,
von denen beliebig viele in einer einzigen App-Instanz
gesteuert werden können, müssen die gespeicherten Po-sitionen
nicht identisch sein, so dass man auch unter-schiedliche
oder gegensätzliche Winkel-, Versatz- und Ab-standsparameter
miteinander vergleichen kann. Die Ab-messungen
des Roboters sind mit rund 36 x 36 Zenti-metern
im Sinne der Anwendungsmöglichkeiten recht
kompakt. In einem optionalen Zubehörpaket befinden
sich ein XLR Adapterkabel (0.5 m, Winkelstecker), ein Ad-apter
für die Vertikal-Montage, eine 5/8-Zoll-Kontermut-ter
und eine 5/8-Zoll Gewindeverlängerung. Letztere und
der Winkelstecker eignen sich für Mikrofone mit Kabel-
Anschluss unten, aufgrund der vertikalen Einsprechrich-tung.
Ohne näher auf die Installation und Systemeinrich-tung
eingehen zu wollen, ist für die erstmalige Inbetrieb-nahme
eine Internetverbindung erforderlich. Danach ist
sie optional, wenngleich vom Hersteller empfohlen. Ein
wichtiger Hinweis betrifft die maximale Gewichtsbela-