hörtest
sche bei einem Gewicht von 4.5 Kilogramm. Das Modell
1100 ist nur in schwarz, wahlweise mit oder ohne Ausle-ger
erhältlich. Das letzte Modell in der Reihe ist praktisch
ein ‚Ersatzteil‘ und heißt RetroBoom. ‚Retro‘ steht hier-bei
für ‚retrofit’, denn es handelt sich hierbei um den rei-nen
Ausleger, mit dem man vorhandene Stative um die
Möglichkeiten und Vorteile der micKing-Mechanik erwei-tern
Das Modell X1-R mit zwei Achsen und Mikrofonrotation
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kann, in dem man den kompletten Ausleger ersetzt.
RetroBoom entspricht dem Ausleger des Modells 2200 und
ermöglicht die Nutzung der ausgeklügelten Mechanik zu
einem günstigeren Preis. Unsere Mikrofontraverse für den
20. Mikrofontestlauf bescherte uns einige positive Erfah-rungen
mit dem Stativsystem im Allgemeinen. Die Extra-
Ausleger hielten unsere Testmikrofone, darunter auch ei-nige
Schwergewichte aus der Vintage-Fraktion, sicher und
stabil. Besonders hilfreich war, dass mit den verstellbaren
Auslegern sowohl der Winkel als auch die Einsprechhö-he
der Mikrofone präzise ausgerichtet werden konnten.
Die Befestigung und Positionierung erfolgt im Einhandbe-trieb
und sorgt trotz ihrer Leichtgängigkeit für einen sta-bilen
Halt, bei dem man sich keine Sorgen um die zum
Teil kostspieligen Mikrofone machen musste, die in die-sem
Fall ja nicht einmal uns gehörten. Es bedarf nur we-nig
Fantasie, sich vorzustellen, wie leicht eine Blumlein-
Anordnung mit gekreuzten Achten mit diesem System rea-lisierbar
ist. Mit zwei längeren Xtra-Booms an einem Stativ
lassen sich auch Großmembran-Mikrofone in Achter-Cha-rakteristik
extrem präzise und schnell in Position bringen.
Drum-Overheads können weit außerhalb des Spielbereichs
des Schlagzeugers mit langen Auslegern und Gegenge-wichten
hoch über dem Instrument platziert werden. Durch
die spezielle Verriegelungstechnik geht die Platzierung ex-trem
schnell und präzise von der Hand. Da die Xtra-Booms
nicht nur am Ausleger, sondern auch am Stativmast befe-stigt
werden können, braucht man keine kurzen Stative
mehr, um Bassdrum- oder Gitarrenverstärker-Mikrofone in
Bodennähe aufzubauen. Auch Mikrofonpositionen ober-halb
und unterhalb der Snare können mit einem Stativ be-wältigt
werden, ebenso wie zwei Mikrofone in AB-Anord-nung,
beispielsweise über einem Piano. Zwei kombinierte
Xtra-Booms in einem beliebigen Winkel zueinander erlau-ben
auch Mikrofonpositionen über Eck. Zu den Preisen:
Grundsätzlich gilt, dass die schwarze Ausführung und die
Chrom-Variante das Gleiche kosten, egal ob wir von einem
Stativ, einem Ausleger oder einem Extra-Ausleger spre-chen.
Hier einige Beispiele: Ein Stativ mit Ausleger (Mo-dell
3300) kostet laut Preisliste 750 Euro netto, das Mo-dell
2200 in gleicher Ausführung 500 Euro netto und das
Modell 1100 339 Euro netto. Ein Extra-Boom, wie beschrie-ben.
schlägt mit 75 Euro zu Buche, ein RetroBoom mit 176
Euro netto. Das klingt nicht gerade nach Sonderangebot,
rechtfertigt sich aber durch das einfache System mit vielen
Möglichkeiten, die Robustheit und Lebensdauer und die
extrem stabile Befestigungsmechanik, die einen jahrelan-gen,
störungsfreien Einsatz garantiert.
DynaMount
Die Geschichte der DynaMount-Produktidee entstand
schon weitaus früher, die Firma selbst wurde erst im Jah-re
2015 gegründet. Die Brüder Jon und Mike Russo, ihres
Zeichens Gitarrist und Schlagzeuger mit Recording-Ambi-tionen,
ärgerten sich schon länger darüber, dass die Er-probung
verschiedener Mikrofonpositionen am Ende im-mer
mit dem Verlust der eigentlich optimalen Position ein-herging,
weil man sie einfach nicht mehr rekonstruieren
konnte. Im Rahmen eines App-Entwicklungsprojektes ent-stand
in der Folge, einige Jahre später, ein erster Prototyp
eines fernsteuerbaren, motorgetriebenen Mikrofon-Positi-onierungssystems.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen
und so wurden die nächsten Prototypen über ein Crowd-funding-
Projekt finanziert, was schließlich durch die über-raschend
hohe Nachfrage zur Gründung des Unternehmens
im Mai 2015 führte. Die Idee, Mikrofone jederzeit auf ge-speicherte
Positionen zurückzufahren, und mit verschie-denen
anderen Positionen vergleichen zu können, begeis-tert
inzwischen viele Studios und Toningenieure, denn,
wie wir wissen, können wenige Zentimeter oder Grad den
großen klanglichen Unterschied machen. Obwohl es vier
Systeme mit einer oder zwei Bewegungsachsen gibt, wol-len
wir uns in diesem Beitrag auf das Flaggschiff X1-R
konzentrieren, das zurzeit die vollständige Umsetzung der