64 | 65 Als wir im Februar 2001 unsere kleine, aber feine 5.1 Regie offiziell in Betrieb nahmen, war uns noch nicht so ganz klar, wohin uns dieser Schritt führen würde. Natürlich wollten wir in erster Linie eine Möglichkeit schaffen, Geräte in einer re-alen Produktionssituation und einer vertrauten Abhörumge-bung testen zu können, aber gleichzeitig sollte diese Regie auch ein Zeichen für unsere Verbundenheit mit der profes-sionellen Studioszene sein. Soweit ich es wissen kann, gibt es, auch international betrachtet, nicht sehr viele Pro-Audio- Fachredaktionen, die ein eigenes Studio dieser Ausstattung betreiben. Ohne dass wir es wirklich geplant hätten, agiert das Studio inzwischen unter dem Namen ‚Double-D Mixing & Mastering‘ und findet sich auf einer ansehnlichen Zahl von Alben wieder, deren Mischung oder Mastering bei uns durch-geführt wurde. Es kommt auch immer wieder vor, dass be-freundete Studios mit einer Surround-Aufgabe an uns heran-treten, da wir scheinbar in größerem Umkreis eines der we-nigen Studios sind, die über amtliche Surround-Abhör- und Produktionsmöglichkeiten verfügen. Wir arbeiten in erster Li-nie für gute Freunde des Hauses ohne kommerzielle Zwän-ge, haben aber über die Jahre dennoch den Anspruch entwi-ckelt, etwas Besonderes für unsere ‚Kunden‘ sein zu wollen. Vor allem der Bereich ‚Analogmastering‘, mit dem ich mich selbst sehr gerne beschäftige, wurde hinsichtlich der Gerä-teausstattung nach Kräften ausgebaut. Sie können sich vor-stellen, dass die vielen außergewöhnlichen analogen Werk-zeuge, die wir im Laufe der Jahre testen durften, oft nach ge-taner Arbeit mit einer gewissen inneren Gegenwehr wieder auf die Heimreise geschickt wurden, denn technische Investi-tionen für das Studio werden leider auch bei uns einem eng gestrickten Korsett untergeordnet – zu Deutsch, wir können uns nur sehr wenig von dem leisten, was wir gerne hätten. Dieses Gefühl dürfte Ihnen allerdings nicht fremd sein. Vor ziemlich genau fünf Jahren stellte mein langjähriger Freund Gerd Jüngling, der Ihnen als Urheber zahlreicher Fachbeiträge im Studio Magazin und als Inhaber der Firma adt-audio be-kannt sein dürfte, sein V700 System in traditioneller Kasset-tentechnik vor, das wir in einem frühen Stadium in der Sep-tember- Ausgabe des Jahres 2004 testeten. Auch er wusste damals noch nicht, wohin die Reise dieser ehrgeizigen Ent-wicklung gehen würde. Mir war aber schon damals klar, dass ich ein solches System unbedingt haben musste. Inzwischen hat sich V700 ganz meinen Wünschen entsprechend schwer-punktmäßig als hochwertiger Mastering-Pool etabliert und wurde mit immer neuen, extrem spannenden Modul-Ideen ausgebaut. Dieser Beitrag ist den persönlichen Erfahrungen gewidmet, die ich mit dem System bei vielen Mastering-Ses-sions gemacht habe, denn nach fünf Jahren war das Spar-schwein glücklicherweise voll genug, um eine solche Investi-tion wirtschaftlich darstellen zu können. Haute Cuisine F O T O S : D I E T E R K A H L E N , F R I T Z F E Y M A S T E R I N G M I T A D T- A U D I O V 7 0 0
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