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Wünsche offen lässt. Der deutsche Manley-Repräsentant Audio Import nannte uns einen erfreulich fairen Preis von 3.200 Euro plus Mehrwertsteuer. Natürlich ist der Backbo-ne nur so gut, wie die an ihn angeschlossenen Bearbei-tungsgeräte, denn seine extreme Transparenz deckt na-türlich auch schonungslos Schwächen eingebundener Pe-ripherie auf. Mit acht Einschleifpunkten ist nicht nur der Aufbau einer vollständigen Mastering-Kette möglich, son-dern der Backbone bietet auch genügend Headroom, al-ternative Geräte im ständigen Zugriff zu halten. Zwei Kom-pressoren und zwei EQs im Stereobetrieb, je ein Dy-namikprozessor und EQ wahlweise im M/S-Modus, ein Raumsimulator und ein finaler Limiter können ständig ein-gebunden bleiben. Wem das nicht genügt, der kann über einen der Eingänge einen weiteren Backbone kaskadie-ren, womit sich die Möglichkeiten ins schier Unendliche ausweiten. Dem Konzept ist zweifelsfrei anzumerken, dass hier Ingenieure am Werk waren, die Mastering und Pro-duktion nicht nur aus Lehrbüchern kennen. Der praktische Überbau, der aus diesem Gerät spricht, hat nahezu alles berücksichtigt, was man sich in der analogen Signalbear-beitung vorstellen kann. Vielleicht kommt der Hersteller ja demnächst einmal auf die Idee, einen Mastering Back-bone für Surround-Produktionen anzubieten, oder aber ei-ne preiswertere einkanalige Version für Tracking und Re-cording. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als vor diesem cleveren und praxisnahen Konzept meinen Hut zu ziehen. Gäbe es den Mastering Backbone nicht, wäre spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, einen solchen zu entwi-ckeln. Mit dem zu erhoffenden Trend einer Rückbesinnung auf dynamischere Produktionen wird Mastering zukünf-tig immer häufiger mehr sein, als das simple Plattklop-fen von Produktionen mit einem Loudness-Prozessor. Wer einen besonderen Klang sucht, wird diesen auch zukünf-tig nicht ausschließlich auf der digitalen Plug-In-Ebene su-chen. Das Herzstück einer solchen analogen Installation haben Sie soeben kennengelernt. Ein tolles Gerät, dessen Nutzen und Vielseitigkeit jedermann unmittelbar einleuch-ten muss… Diagramm 1: Pegel- (oben) und Phasenfrequenzgänge (unten) im normalen Stereomodus (rot) sowie der M- und S-Signale im M/S-Modus (blau und grün) Diagramm 2: FFT-Rauschspektrum; durchgeschleifte Inserts 1-4 und Gains im Signalweg Diagramm 3: Unsymmetriedämpfung der Line-Eingänge Diagramm 4: FFT-Klirrspektrum bei 1 kHz und +25 dBu Ein-gangspegel; Fader, durchgeschleifte Inserts 1-4 und Gains im Signalweg


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