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Jürgen Lusky Jochen Sachse Jürgen Lusky rer fast übertriebenen Größe sehr gerne an, zweitens hat man im Nu ein fertiges Ergebnis. Ein sehr ‚ruhiges’ Gerät mit rundem Klangverhalten, nicht einmal sonderlich spek-takulär, 56 | 57 aber eben immer richtig. Fazit Ohne uns selbst loben zu wollen, waren wir am Schluss alle der Meinung, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Es gab übereinstimmende Urteile bei vielen Geräten und auch einige Favoriten, die allerdings nicht als Gewinner gewertet werden sollten, sondern eher als Überraschungs-kandidaten. Der Pendulum Audio OCL-2, ja, der hat was, ein wirklich schönes Gerät, da waren wir uns alle einig. Und auch der Smart C2 aufgrund seiner fast brutalen Wir-kungsweise machte uns großen Spaß. Der Fairman Tu-be Master Kompressor TMC gehört auch in diese Katego-rie. Ein Gerät mit massiver Erscheinung, mit einem run-den, gutmütigen Wesen. Der sanfte Riese sozusagen. Ähn-lich das Urteil beim Chiswick Reach und beim Avalon: Ruhig in den Mitten, rund und sauber. Es muss nicht be-sonders betont werden, dass wir uns mit der selbst ge-stellten Aufgabe doch hart an der Grenze der Überforde-rung bewegten. Die sehr komplexen Geräte wie Weiss, TC und GML sind einfach zu kurz bekommen. Definitiv gibt es Klangunterschiede bei allen Geräten, auch, wenn sie nichts regeln. Auf der ergonomischen Seite stand für uns beim Mastering das Thema ‚Recall’ auf dem Plan. Mit den meisten der ausprobierten Geräte schlicht unmöglich. Aus-nahmen bilden natürlich unsere beiden digitalen Vertreter und die Geräte mit geschalteten Widerständen, wie Fair-man TMC und Prismsound MLA-2. Ein wichtiger Aspekt war für uns auch das Regelgefühl. Beim Pendulum OCL- 2 reagierte der Ausgangsregler zu grob, auch der Chiswick Reach konnte da mit einer etwas unorthodoxen Skalie-rung aufwarten. Schwierigkeiten hatten wir auch bei vie-len Geräten in Sachen Stereo-Verkopplung. Obwohl alle diese Möglichkeit besitzen, muss man teilweise höllisch aufpassen. Bei manchen Geräten mussten einige Reg-ler in beiden Kanälen gleich stehen, damit ein zufrieden stellendes Stereo-Tracking zu erzielen war, andere nutzen komfortabel die Regler des linken Kanals, wiederum an-dere, wie etwa der API sind echte Stereogeräte mit nur einem Reglersatz für beide Kanäle. Abschließend vielleicht noch eine Gesamtübersicht. Zu den runden, warmen und ruhigen Kandidaten gehörten der Pendulum OCL-2, der Fairman TMC, der Chiswick Reach, der Avalon und viel-leicht auch noch der ADL, wenn auch mit einer auffälligen Färbung der Mitten. Zu den Geräten, die kräftige, zum Teil chirurgische Eingriffe zulassen, gehören die beiden Crane-song Kompressoren, der Smart C2, der GML, der API 2500 und der Prismsound MLA-2. Die beiden digitalen Kandi-daten von TC und Weiss zeichnen sich durch ihre ausge-prägte Neutralität und Flexibilität aus, haben aber eben keinen ausgeprägten Charakter, wie praktisch alle analo-gen Vertreter. Ich darf mich zum Schluss bei Jürgen Lusky bedanken, der diese Aktion durch seinen Einsatz erst er-möglicht hat, bei den House of Audio Studios als freund-liche und großzügige Gastgeber, bei Jochen Sachse noch einmal speziell, der zusätzlich an der Hörsitzung teilnahm, und bei Dennis Ward, der trotz Produktionsstress Zeit zum Mitmachen fand. Ich hoffe, wir konnten Ihnen einen gu-ten Überblick verschaffen über das Angebot von Maste-ring- Kompressoren aus der analogen und digitalen Welt, und auch einen Eindruck davon, welche Stärken und Ei-genarten die einzelnen Kandidaten auszeichnen. Ich bin sicher, wir finden ein Thema für eine weitere spannende Hörsitzung… hörtest


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