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kung in bestimmten Situationen. Die Avalons ähneln sich im Klangcharakter. Ihre Stärken schienen in glänzenden Höhen und weichen Mitten zu liegen, in den Tiefen viel-leicht 40 | 3417 etwas zu wolkig und unpräzise. Im Sinne einer Be-liebtheitsskala hatten PQ 2050 und Massive Passive ten-denziell die Nase vorn, was vor allem für die SPL-Neuent-wicklung eine wirkliche Auszeichnung darstellt. Zu einem wichtigen Diskussionspunkt in unserer Runde wurden Bedienoberfläche und Ergonomie. Von allen Kol-legen wurden rastende Drehregler oder -schalter bevor-zugt, denn damit sind einzig Wiederholbarkeit von Ein-stellungen und Kanalabgleich gesichert. Die Ausnahme bil-det hier der PQ 2050 mit seiner Motorreglerbestückung, der diesen Vorteil auf einen stufenlos arbeitenden Regel-weg transferiert. Eine Besonderheit bietet in punkto feine Reglerauflösung der Massive Passive, der die Pegelrege-lung durch einen Cut/Boost-Umschalter jeweils auf die ge-samte 320-Grad-Drehung verteilt. Ein exakter Stereokanal- Abgleich ist damit allerdings auch nicht gewährleistet. Auf meine dumme Frage nach dem idealen EQ kam prompt die Antwort: ‚Einen, den man auf Manley, Avalon, PrismSound, Sontec, Millennia und SPL (und vielleicht noch auf einige andere) umschalten kann. Bevorzugt wurden vor allem ei-ne Auflösung des Regelbereichs auf eine lange Drehbewe-gung, große Knöpfe, schnelle Erfassungsmöglichkeit der Bedienelemente durch beispielsweise unterschiedliche Far-ben Christian Zimmerli und Jürgen Lusky, im Hintergrund Wolfgang Neumann und ein klar gegliedertes Frontplattendesign. Als spe-zielle Anforderung entwickelten wir gemeinsam die Idee, fertige EQ-Einstellungen über alles abschwächen oder ver-stärken zu können, was allerdings nur dem SPL PQ über seine Steuerungssoftware gelingen dürfte. Fazit Die Veranstaltung war nach einhelliger Aussage ein echter Erfolg. Es macht ohne Frage großen Spaß mit einer Aus-wahl der besten Geräte eines bestimmten Genres experi-mentieren und arbeiten zu können. Bei solch hochkarä-tigen Bearbeitungswerkzeugen ging es für uns von vorn-herein nicht darum, einen Sieger zu küren, denn in dieser Kategorie kann es keinesfalls um ‚besser’ oder ‚schlech-ter’, sondern allenfalls um ‚anders’ gehen. Bereits jetzt wurde der Plan gefasst, die Veranstaltung in absehbarer Zeit mit einer ähnlichen Auswahl von Kompressoren zu wiederholen, von denen wahrscheinlich einige auch digi-taler Herkunft sein werden. Wenngleich die verbale Be-schreibung von Klangeigenschaften fast unmöglich ist, so hoffen wir doch, dass Sie auch als Leser aus unseren Er-fahrungen etwas für sich abzweigen konnten. Ich möch-te mich am Schluss für die Gastfreundschaft des gesamt-en House Of Audio Teams bedanken, und natürlich beson-ders für das Engagement von Jürgen Lusky, der damit die-se Veranstaltung überhaupt erst möglich gemacht hat... hörtest


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