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würden mich Manley und Sontec als Kre-ativ- Instrumente rei-zen. Bei allen Kan-didaten darf man ja eigentlich nicht den Begriff ‚Ent-täuschung’ wählen, weil alle durch die Bank sehr hoch-wertige Werkzeuge sind, doch gibt es eben doch auch noch Unterschiede in dieser höchsten Kategorie. Es bleibt für mich noch abzuwarten, wie beim PQ die Speicherbarkeit der Einstellungen über die Motor-regler aussehen wird. Wenn das funktioniert, ist es wirk-lich ein tolles Gerät. Den Test als solchen fand ich sehr interessant, weil man sich selbst kaum die Zeit nehmen würde, so viele Geräte für einen Vergleich zu installie-ren. Ich wäre beim nächsten Mal wieder dabei, vor allem, wenn es dann um Kompressoren ginge. Die Diskussion Die abschließende Diskussion sollte dazu dienen, die Klangeigenschaften der Geräte nochmals deutlicher zu for-mulieren, denn anhand der Kommentare kann man leicht ablesen, dass sieben verschiedene Mastering-EQs höchs-ter Qualitätskategorie doch nicht so ohne weiteres einzu-sortieren sind, zumal einige der Geräte von den Kollegen bei dieser Gelegenheit zum allerersten Mal ausprobiert wurden. Jedes Gerät repräsentiert gewissermaßen eine be-stimmte Epoche der Geräteentwicklung, die schließlich auch auf die seinerzeit herrschenden Geschmäcker und Hörgewohnheiten reflektieren, selbst wenn es zum Teil nachentwickelte Designs sind. Wenn das Geld keine Rol-le spielen würde, bräuchte man als Mastering-Ingenieur praktisch alle sieben Geräte, um jeder Mastering-Situati-on und jedem Klang- oder Korrekturwunsch gerecht wer-den zu können. Wenn man eine bestimmte Klangvorstel-lung im Kopf hat, wüsste man auch sofort, welches Ge-rät in dieser Situation das richtige wäre. Dennoch könnte man mit jedem Gerät zu einem ähnlichen oder vergleich-baren Ergebnis kommen, wenn man genügend Zeit und Mühe darauf verwenden würde; allerdings würden die Ein-stellungen in ihren Werten und Bereichen recht unter-schiedlich ausfallen. Wie man den Aussagen entnehmen kann, wird der SPL PQ 2050 mehrheitlich als das univer-sellste Gerät eingestuft, mit einem sehr komfortablen Re-gelverhalten und griffigen Klangstrukturen, die in allen Frequenzbereichen zu finden sind. Der Millennia NSEQ-2 zeigte den stärksten Eigenklang, vor allem im Röhren-betrieb, nach diesem Gesichtspunkt gefolgt vom Man-ley Massive Passive, der beste Ergebnisse in den Tiefen und beim Entschärfen harter Mitten erzielte. Der Sontec hat vielleicht von allen getesteten Geräten aufgrund sei-nes Entwicklungsalters den größten klanglichen Charme, wenngleich seine Eigenfarbe nicht für jedes Musikmaterial optimal erschien. Der PrismSound MEA-2 der Maselec-Se-rie zeigte sich als ideales chirurgisches Instrument für Pro-blemfrequenzen mit einem sehr guten Phasenverhalten; manchen etwas zu wenig auffällig in der klanglichen Wir- Christian Zimmerli (v. l. n. r.) Jochen Sachse, Jürgen Lusky, Wolfgang Neumann, Hermann Gier, Christian Zimmerli und Fritz Fey


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