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Studio eMagazin 04-2012_opt

) U ( Dynamikumfang ss e n ) d B u o ( l L e g e P Loudness-Range Zeit Abbildung 4: Die Spanne zwischen den roten Pegelextremen umfasst den Dynamikumfang des Signals. Die Loudness Ran- ge ist dagegen deutlich kleiner, hier zwischen den grünen Stri- chen dargestellt. statistischer Prozess ist, bei dem ein Teil der Extremwer- te ausgemittelt wird und nicht mehr in das Gesamtergeb- Fazit nis einfließt. Die Loudness-Range ist nicht nur der Um- fang zwischen höchstem und niedrigstem Loudness-Mess- Wer sich schon etwas genauer mit dem Thema Loudness- wert. Abbildung 4 zeigt den Zusammenhang zwischen bei- Normalisierung auseinandergesetzt hat, weiß, dass meine den Messwerten. Eine Vorhersage zu treffen, um welchen vermeintlichen Provokationen in diesem Artikel dem ent- Faktor der Dynamikumfang die Loudness-Range überstei- sprechen, was die ‚Erfinder‘ der Loudness-Normalisierung gen muss, ist schwierig. Dies liegt vor allem daran, dass intensiv bewerben: ‚Mixing by Ear‘, das Mischen mit den die Makrostruktur des Signals nicht bekannt ist. Ein Si- Ohren, anstatt sich auf technische Hilfsmittel und Messge- gnal mit kleiner Loudness-Range kann trotzdem viele Si- räte zu verlassen. Schwierig wird es immer sein, eine Li- gnalspitzen aufweisen, die einen großen Dynamikumfang ve-Situation korrekt zu managen und dabei die Ästhe- erfordern. Nach vielen Experimenten konnte bei uns ei- tik nicht zu kurz kommen zu lassen. Für letztere ist in Zu- ne Art Daumenregel entstehen, nach der in 40 dB Dyna- kunft genug Raum, für ersteren Punkt braucht man viel mikumfang ungefähr die Hälfte an Loudness-Range hinein Übung und eben wenig Theorie. Hier greift dann doch der passt. Dies entspricht auch der Empfehlung aus den ‚Prac- gesunde Menschenverstand des Tonverantwortlichen. Ich tical Guidelines‘ der EBU, die für dynamisches Material ei- bin sicher, dass wir in Zukunft wieder viel weniger Grund ne maximale LRA von 20 LU empfehlen. Betrachtet man haben werden, uns über den Ton zu beschweren… zum Beispiel das gern zitierte Bei- spiel des ORF-Neujahrskonzertes, welches in diesem Jahr rund 18 LU Loudness-Range aufwies, so zeigt sich, dass man mit dieser Dau- Gerät kApUtt? menregel recht gut arbeiten kann. Natürlich sind langfristig noch ei- nige Evaluationen zu erstellen, die Dann brauchen Sie einen Audio-Service! solche Regelungen auch offiziell für die Sendeempfehlungen rele- vant werden lassen. Wer auf Num- Reparatur · Wartung · Restaurierung mer sicher gehen will, kann sich von Studio- und Musik-Equipment im Moment an den Vorschlag hal- ten, zumindest für SD-Produkti- onen nicht mehr als 20 LU Loud- Audio-Service Ulrich Schierbecker GmbH ness-Range zu nutzen. Telefon +49 (0)40 85 17 70 - 0 · Fax +49 (0)40 8 51 27 64 mail@audio-service.com · www.audio-service.com


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