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Studio eMagazin 04-2012_opt

eine solche Referenz geschaffen, kommt man zurück zur schung über einen län- oben genannten Strategie der natürlichen Mischung. Pe- geren Abschnitt zu lei- gelbezüge ergeben sich anhand ihres Bezugspunktes. Mit se oder, wahrschein- etwas Übung mit dieser Arbeitsweise wird man merken, licher, zu laut werden dass man am Ende der Mischung sehr nah am Loudness- lässt. Gerade nach lan- Targetwert angekommen ist und eine Korrektur fast oder gen Aufnahme-, Misch- gar nicht mehr notwendig ist. Diese Strategie gilt sowohl oder Probentagen wird für die Mischung von ausproduzierten Programmen oder die Ermüdung des Ge- Musiken, als auch für Live-to-Tape-Mischungen, bei denen hörs nach mehr Pe- man am Ende einen Korrekturwert eingeben kann. Anders gel verlangen und die sieht das natürlich aus, wenn man mit einer Live-On-Air- Mischung in die Höhe Mischung konfrontiert ist. Hier stellt sich natürlich neben treiben. Bemerkt man dem Einhalten des Zielwertes die Frage, wann man eigent- einen solchen Fehler, lich auf Target sein muss? sollte man nicht zu ei- ner plötzlichen Korrek- Live-Mischung tur greifen. Es ist im- mer schwierig Pegel In der Empfehlung R 128 der EBU heißt es eindeutig: nach unten zu korrigie- ‚Die EBU … empfiehlt, dass der Programm Loudness Pe- ren, da das Gehirn di- gel auf den Zielwert -23 LUFS normalisiert werden sollte.‘ es als Klangverschlech- Der Haken daran ist nur: Woher weiß der verantwortliche terung wahrnehmen Tonmischer, was in den nächsten Sekunden oder Minu- wird, dennoch muss ten mit den Pegeln passieren wird? Richtig, er kann es na- man sich zwingen über türlich nur sehr eingeschränkt anhand der hoffentlich zu- einen längeren Zeit- vor durchgeführten Proben abschätzen. Somit ist es für raum (einige Minu- ihn auch fast nicht möglich, eine Mischung so anzulegen, ten, wenn die Rest- dass sie erst mit dem Ende auf ihren Zielwert ausgerich- laufzeit dies erlaubt) tet ist. Natürlich kann es sein, dass die vielleicht etwas zu dynamisch nach un- leise geratene Mischung mit dem großen Showfinale noch ten zu wandern. Dabei den Toleranzbereich des Loudness-Targets erreicht. Aber sollte man auf gar kei- dies ist eben eine Spekulation, auf die man sich in der nen Fall die Abhörlaut- Realität nicht einlassen kann und darf. Hier muss die Stra- stärke korrigieren, da tegie also lauten, erstens mit dem korrekten Wert in die sonst jeglicher Bezugs- Mischung zu starten (auch hier hilft die Probe oder we- punkt verloren geht nigstens ein vorproduzierter, korrekt normalisierter Open- und das ohnehin er- er, die es zumindest erlauben, einen Anhaltspunkt zu ge- müdete Gehör in eine winnen) und sich zweitens in regelmäßigen Abständen Endlosschleife des Ver- am integrierten Messwert zu orientieren. Um die allgemei- langens nach mehr Pe- APOLLO Stereo-Bändchen ne Tendenz in der Mischung abzuschätzen, ist die Short- gel gerät. Schafft man Term-Messung über 3 Sekunden eine große Hilfe. Es ist es mit dem Gesamtpe- Mic Schröder allerdings wichtig, dass man dem Messgerät nicht hörig gel über einen mittle- Valicon Studio 4 (u.a. Unheilig - drum rec., wird (übrigens genauso wenig, wie jedem anderen Mess- ren Zeitraum zurückzu- Glasperlenspiel, Jessy Jay, gerät), sondern das Gehörte als Richtschnur heranzieht. fahren, so werden die Baseballs, Eisblume) Dabei wird sich in einer Livemischung selten eine Situati- wenigsten Hörer be- „Das Apollo ist der Hammer! Die Ausrichtung beim Blumlein Stereoverfahren ist mit dem Apollo kinder- on ergeben, in der man schlagartig falsch liegt. Die Hörer- merken, dass es ei- leicht. Der Sound ist umwerfend - die Transienten fahrung verhindert, dass man sich sehr vertut, so lan- nen Fehler gab. Ledig- werden perfekt abgebildet, der Raum wirkt realistisch ge man nicht auf die Idee kommt, während der Mischung lich beim Zuschalten und tierisch breit. Es ist für ein Bändchen unfassbar offen und rauscharm. Ich benutze das Apollo als die Abhörlautstärke zu verändern. Die größere Wahr- auf den Sender kann Ambient bei Drum Aufnahmen, als Geheimwaffe bei scheinlichkeit liegt in einem langsamen Fehler, der die Mi- die erhöhte Loudness Akustik Gitarren sowie als Ambient bei E-Gitarren.“A Vertrieb für Deutschland Tel: +49 671-2135420 info@audiowerk.eu


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