0 0 -5 -5 -10 -10 -15 -15 -20 Dolby-Absenkung-20 Dolby-Absenkung Pegel Pegel -25 -25 Loudness Loudness -30 PEAK -30 PEAK -35 -35 -40 Dolby-Anhebung -40 Dolby-Anhebung -45 -45 -50 -50 0 s 10 s 20 s 30 s 40 s 50 s 60 s 0 s 10 s 20 s 30 s 40 s 50 s 60 s Zeit Zeit Abbildung 2 zeigt den Einfluss der DRC im Dolby-Decoder. Abbildung 3: Wird der Meta-Wert für die Dialnorm falsch an- Bei korrekten Metadaten arbeitet der Algorithmus nur bei den gegeben, so gerät ein großer Teil des Audiosignals in den Re- Extremwerten. Sein negativer Einfluss bleibt in akzeptablen duktionsbereich. Der Algorithmus ist allerdings nicht auf Lou- Grenzen dness-Steigerung ausgelegt und fügt extreme Kompressions- artefakte hinzu ohne die Loudness zu erhöhen! Metadaten Die bisher leider noch nicht ganz fertig gestellten Imple- nig auf das Signal einwirken und das Signal entspricht bei mentierungsempfehlungen der EBU gehen noch einen vielen Hörern dem, was der Schaltraum im Sender ausgibt. Schritt weiter und betrachten auch Konsequenzen der Lou- Was geschieht nun, wenn die Metadaten aus Versehen auf dness-Normalisierung auf der Konsumentenseite. Denn in einen falschen Wert gesetzt werden oder der reale LU-Pe- manchen Systemen sind auch hier noch Bearbeitungsstu- gel absichtlich vom gesendeten Meta-Signal abweicht. Da- fen, die auf die Dynamik beziehungsweise den Dynamik- zu muss man sich bewusst machen, dass die DRC nicht umfang des Signals einwirken können. Ein Beispiel die- (beziehungsweise nur in sehr wenigen Fällen vom Anwen- ser Bearbeitung und das wohl am weitesten verbreitetste der über das Gerätemenü, aber auf keinen Fall gesteuert System ist Dolby Digital (AC3). Hier findet im Decoder eine durch Metadaten) deaktiviert werden kann. Hier kommt es Überwachung der von der Quelle übertragenen Metadaten manchmal zu einem Missverständnis, da der Metadaten- zur sogenannten Dialognormalisierung (Dialnorm) statt. wert für DRC auf ‚None‘ geschaltet werden kann. Dies be- Diese Dialnormauswertung wird vom Decoder genutzt, um deutet jedoch nicht, dass keine Kompression ausgeführt verschiedene Filme in ihrer Dialogloudness aneinander an- wird. DRC ist ein Betriebsgeheimnis von Dolby und setzt zugleichen und somit für ein ausgeglicheneres Hörerlebnis sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die nicht zu sorgen. Wäre dieser Ansatz konsequent umgesetzt wor- nur eine Kompression der Pegelspitzen durchführen, son- den, bestünde heute wahrscheinlich nicht die Notwendig- dern auch dafür sorgt, dass leise Stellen lauter wieder- keit einer R128. Zusätzlich zur reinen Pegelanpassung führt gegeben werden. Der gesamte Dynamikbereich des Pro- der Decoder eine Kompression des Dynamikumfangs (Dy- gramms wird also von beiden Seiten reduziert. Der Refe- namic Range Compression – DRC) durch. Dies ist sinnvoll, renzpegel der Dialnorm stellt dabei sozusagen den Mit- da zum Beispiel eine Kinomischung in den meisten Wohn- telpunkt der beiden Prozesse dar. Abbildung 2 zeigt diese zimmern zu dynamisch wäre. Die Referenz für die Kom- Dynamikbearbeitung schematisch. Dolby erlaubt nicht, di- pression stellt auch hier der Metadatenwert der Dialnorm rekt auf die Parameter dieses Prozesses einzuwirken. Es dar. Es ist daher extrem wichtig, dass das Metadaten-Aus- werden aber verschiedene Presets angeboten, mit denen gangssignal des Senders entweder den realen Messwert si- die Bearbeitung grob an den Charakter der Tonspur ange- gnalisiert oder, wenn dies technisch nicht möglich oder zu passt werden kann. Es gibt also verschiedene Presets für aufwändig ist, fest auf -23 LUFS gesetzt wird. Vorausset- Film oder Musik und es gibt eben die Möglichkeit diese zung ist natürlich, dass sich der reale Ausgangswert wirk- Presetauswahl auf ‚None‘ zu stellen. ‚None‘ heißt hier aber lich innerhalb der +/-1 LU Toleranz bewegt. Trifft dies zu, so nicht ‚keine Dynamikbearbeitung‘, sondern nur ‚kein Pre- wird der Decoder normalerweise nicht oder nur sehr we- set definiert‘. Im Decoder bedeutet dies immer, dass die
Studio eMagazin 04-2012_opt
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