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76 | 77 man auch auf zwei Computern auto-risierten kann. Eine aktivierte Lizenz kann jederzeit und ohne den Herstel-ler zu bemühen mittels einer automa-tisch installierten ‚Authorizer‘-Soft-ware wieder deaktiviert werden. Da-zu muss der autorisierte Rechner al-lerdings zwingend mit dem Internet verbunden werden. Die Lizenz steht dann sofort zur neuen Autorisierung eines anderen Computersystems wie-der bereit. Ebenfalls wird für jedes Plug-In ein PDF-Handbuch in eng-lischer Sprache mitinstalliert. Die-se sind hervorragend aufgebaut und verfasst, beschreiben alle Funktionen und Bedienelemente knapp und ver-ständlich, beinhalten darüber hinaus aber auch gute Tipps für Problemlö-sungen. Es ist absolut unverzichtbar, sich mit den Handbüchern auseinan-derzusetzen, um alle Werkzeuge über-haupt richtig verstehen und effizient einsetzen zu können. Außerdem kann ich empfehlen, sich verschiedene Pro-duktvideos auf dem Youtube-Kanal von Zynaptiq anzusehen, um nach Studium des Handbuchs kurze prak-tische Eindrücke von den Möglich-keiten der einzelnen Werkzeuge und deren Parameterstellung zu erhalten; und auch, um einen kurzen Hörein-druck zu bekommen. Die Restaurations-Plug-Ins Unfil-ter, Unveil und im besonderen Ma-ße Unchirp sind CPU-hungrig. Sie for-dern Mittelklasse-Computer CPUs so deutlich, dass sie innerhalb einer Mi-schung – wenn überhaupt – nur ein-geschränkt eingesetzt werden kön-nen. Die Treiberpuffergröße sollte bei den drei Restaurations-Plug-Ins min-destens auf 512, besser aber 1024 oder 2048 Samples stehen. Hier zeigt sich der enorme Rechenaufwand der Algorithmen, die bereits innerhalb der Plug-Ins mit hohen Puffern arbei-ten – wahrscheinlich auch, um voraus-schauende und statistische Analysen durch Pitchmap reharmonisierte Mu-sik nur, wenn Tasten gedrückt (‚getrig-gert‘) werden. Praxis und Hören Obwohl ich mich mehrere Tage und viele Stunden mit den vier Testkandi-daten näher befasst habe, kann kei-ne so umfangreiche Beschreibung und Bewertung stattfinden, wie dies bei einem Einzeltest möglich gewesen wä-re. Es ist eine redaktionelle Heraus-forderung, sich gleichzeitig in mehre-re solcher Spezialisten einzuarbeiten, sie zu beschreiben und objektiv zu bewerten. Ich denke aber, dass ich im nun folgenden Praxisteil einen guten Einblick in die Nutzung, die Möglich-keiten und Anwendungsgebiete der einzelnen Tools bieten kann – ohne den Umfang des Artikels zu sprengen. Zur Installation und Autorisierung kann ich zunächst sagen, dass sie auf beiden Computer-Plattformen ein-fach und anstandslos funktioniert. Ich arbeitete mit allen Tools unter Lo-gic Pro auf einem Mac Pro 5.1 unter OS 10.9.5 und unter Cubase 7.5 auf einem Windows 7 64-Bit System ohne irgendwelche technischen Probleme. Die im ZAP-Bundle enthaltenen Plug- Ins sind eigenständige Produkte und werden separat installiert und auto-risiert. Die aktuellen Software-Ver-sionen der Plug-Ins können als ZIP-Archiv von der Herstellerseite he-runtergeladen werden, wobei jedes dieser Archive einzelne Installations-programme für die unterschiedlichen Plug-In-Formate beinhaltet. Man in-stalliert also händisch alle benöti-gten Schnittstellenversionen der Plug- Ins. Die Autorisierung erfolgt mittels individueller Seriennummern und zu-sätzlicher Aktivierungscodes, falls der Computer nicht mit dem Internet ver-bunden ist. Es sind jeweils zwei Li-zenzen pro Plug-In verfügbar, sodass vornehmen zu können. Am CPU-hung-rigsten ist mit Abstand Unchirp: Die Auslastung meines schon älteren Win-dows- Computers (Intel QX9650 Qua-dcore mit 3,3 GHz) lag stets an der Grenze – bei 2048 Samples Puffer und 44.1 kHz Samplerate. Den HQ-Modus konnte ich nicht ohne ständige Signal-aussetzer verwenden, sondern nur Off-line rendern. Diese CPU gehörte bis 2010 noch zu den schnellsten CPUs und entspricht heute in etwa einem i3 Prozessor – nur zum Vergleich. Auch Unfilter und Unveil greifen ordent-lich zu, arbeiten aber auf der älteren CPU zuverlässig bei etwa 40-60 Pro-zent Auslastung. Auf dem Mac Pro mit zwei 3,46 GHz Prozessoren und ins-gesamt 12 Kernen konnten problem-los mehrere Plug-Ins und mehrere In-stanzen gleichzeitig verwendet wer-den, proportional verbrauchen die Tools natürlich auch hier sehr viel Re-chenleistung. Pitchmap arbeitet we-sentlich effizienter, und vermutlich ist dies auch eine konzeptionelle Priorität gewesen. Pitchmap als Einzelinstanz lässt ausreichend CPU-Luft für virtu-elle Instrumente, um auch auf heute typischen Rechnersystemen kreativ ar-beiten zu können. Es benötigt auch keine hohen Puffergrößen. Die Oberflächen sind hervorragend ge-staltet und der Bedienkomfort hoch. Man kann die Tools schon nach Le-sen des Handbuchs und kurzer Einar-beitung recht gut einsetzen. Natürlich nimmt es viel Zeit in Anspruch, bis man das Maximum aus ihnen heraus-holen kann und ich würde keinesfalls behaupten, dass ich all diese Spezi-al- Plug-Ins beherrsche. Denn trotz der verhältnismäßig geringen Parameter-zahl interagieren sie mit den zugrun-de liegenden DSP-Algorithmen und man braucht praktische Erfahrung um zu verstehen, wie sich dieser Komplex auf verschiedene Tonquellen auswirkt. Generell ist aber zu den Restaura-testbericht


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