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Oktave, wenn das Zielintervall dort-hin kürzer ist. Dreieck hinauf und he-runter bedeuten, dass immer die Ok-tave in Pfeilrichtung verwendet wer-den soll. Auf der oberen Tastatur befinden sich noch zwei Klammern, mit denen ein Bereich definiert werden kann (Low- Cut und High-Cut). Noten außerhalb des Bereichs werden von der Bearbei-tung ausgeschlossen oder inklusive aller Obertöne stummgeschaltet ((!) aktivierte ‚Mute‘ Schaltfläche)). Das untere drei Oktaven-Keyboard wird auch benutzt, um Noten in den ‚By-pass‘ (grüne Taste) oder ‚Xclude‘ (rote Taste) Status zu schalten. Im Bypass werden die Noten nicht verändert, No-ten die auf Xclude stehen, werden zur nächst gültigen Note umgeleitet. Für Xclude gibt es ebenfalls verschiedene Modi mit verschiedenen Regeln, wel-che Note im Zweifelsfall verwendet werden soll. Die Trackballs bestimmen Parameter, wie Pitchmap mit dem Material um-geht. ‚Threshold‘ bestimmt, wie weit eine Note vom Notenwert verstimmt sein darf, ohne korrigiert zu werden. Minimale Werte ziehen alle Noten gnadenlos gerade, Hohe Werte belas-sen Töne mit minimal abweichendem Tuning unbearbeitet. Mit ‚Feel‘ kön-nen mikrotonale Abweichungen, wie etwa Vibrato, nach einer Korrektur wieder zugefügt werden. Über ‚Purify‘ können geräuschhafte Komponen-ten reduziert oder angehoben werden, Mittelstellung ist neutral. Der Track-ball ‚Glide‘ verursacht ein künstliches Portamento zwischen Tönen, wie bei der gleichnamigen Synthesizer-Funkti-on, und dient als Effekt. Der Wert be-stimmt die Rampen-Zeit von einem Quell- zum Zielton. Der letzte Para-meter ‚Electrify‘ dient zur Feinjustage der gesamten Pitchmap-Bearbeitung und kann auch für beabsichtigte elek-trisch- synthetische Klangeffekte ge-nutzt werden. Die Mittelstellung lie-fert in der Regel optimale Werte, aber je nach gestellten Parameterwerten der anderen Trackballs und Tonmate-rial können andere Werte natürlicher klingen. Normalerweise geht Pitchmap von Mu-sikmaterial mit 440 Hz Grundstim-mung aus. Unten links im Plug-In- Fenster kann in 1 Hz Schritten da-von abweichend das Eingangsmaterial definiert werden, damit erkannte Ton-höhen den richtigen Noten zugeordnet werden. Auf der rechten Seite kann auf gleiche Weise das Tonmaterial am Ausgang in 1 Hz Schritten verstimmt werden. Zwischen beiden Slidern be-findet sich der Snapshot-Bereich. Hier können acht Schnappschüsse gespei-chert und aufgerufen werden. Diese betreffen nicht die Trackball-Parame-ter, sondern dienen innerhalb einer Komposition dazu, verschiedene Ska-len oder Tonmodulationen komforta-bel umschalten zu können – auch per DAW-Automation. Rechts neben den Trackballs bietet Pitchmap eine Makro-Funktion ‚Key Transform‘ für die Kreuzschienen-Ver-drahtung an, es kann eine Tonart oder Tonskala ausgewählt werden. Mit den Links/Rechts-Pfeilen können al-le Noten einer Map in Halbtonschrit-ten nach oben oder unten verschoben werden. Mit entsprechend gestellten Trackball-Parametern wird Pitchmap dann zum hochwertigen Pitchshifter – natürlich arbeitet er weiterhin mit polyphoner Komponenten-Signalbe-arbeitung. Unterhalb der Sektion be-finden sich noch weitere Parameter. Pitchmap bietet drei verschiedene Al-gorithmen, die unterschiedlich gu-te Klangergebnisse liefern können. Im ‚Strict‘-Modus bearbeitet Pitchmap Tonhöhenkorrekturen noch ‚strikter‘, kann dadurch aber die Transienten- Wiedergabequalität beeinträchtigen. Last, but not Least, kann Pitchmap über Midi gesteuert beziehungswei-se ‚gespielt‘ werden. Der sogenann-te ‚Live Midi‘-Modus bewirkt, dass am Midi-Eingang eintreffende Noten die Transformation steuern. Man kann sich das vorstellen, wie einen Voco-der, nur das eben hier ausschließlich in der Musik vorkommende Tonhöhen und Instrumente zu den gespielten Tönen hin verschoben werden. Genau wie bei einem Vocoder, hört man die


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