über eine spezielle Transienten-Bear-beitung, 72 | 73 um durch FFT Filterbearbei-tung ‚verschmierte‘ Transienten zu re-staurieren. Dieses sehr recheninten-sive Restaurationswerkzeug kann aber auch umgekehrt in intakten Tonsi-gnalen digitale Artefakte gezielt pro-vozieren und so im Sounddesign ein-gesetzt werden. Wie bei Unfilter, dient der obere Dis-playbereich als Frequenzamplituden-diagramm. Ebenso wird hier das Ein-gangssignal stets als magentafar-bende Kurve angezeigt und die Ausgangssignalkurve in mintgrün. Auf-deckte Artefakte werden im Diagramm als rote Kurve dargestellt. Bei Unfilter gab es nur eine Bias-Kurve, Unchirp bietet für fünf Parameter Bias-Kurven. Diese Kurven sind ihrem jeweiligen Parameter entsprechend in gleicher Farbe gehalten. Eine Bias-Kurve wird über den farbigen Reiter im unteren Teil des Grafikdisplays aufgerufen. Der kleine eckige Schalter in diesen Rei-tern kann die Wirkung einer Bias-Kur-ve zudem an- oder ausschalten. Wie auch bei Unfilter, können die Kurven mit beliebig vielen Punkten und un-terschiedlichen Verbindungslinien ge-bildet werden. Bei Unchirp können mit einer Copy/Paste Funktion im Dis-play Kurvenverläufe auf andere Para-meter übertragen werden. Die erste Sektion ‚Musical Noise‘ dient zur Beseitigung von ‚rogue tones‘ (‚falsche‘ Klänge). Das sind Ar-tefakte, die durch FFT-Prozesse ver-ursacht werden, die leise Signalteile ab einem definierten Threshold ent-fernen, wie beispielsweise bestimmte Codecs oder Denoiser. Da benach-barte Bänder nicht zur gleichen Zeit, sondern eher zufällig zueinander an- und abgeschaltet werden, entstehen klangliche Artefakte, die nach ‚Sam-ple & Hold‘ Zufallstönen klingen und hauptsächlich im unteren und mittle-ren Frequenzbereich vorkommen. Un-chirp kann solche ‚falschen Klänge‘ erkennen und beseitigen, da sie kei-nen relevanten Bezug zu den Nutzsi-gnalen wie Musik oder Sprache in ei-ner Tonquelle haben. Der Trackball re-gelt den Reduktionsgrad von keiner Bearbeitung bis zur maximalen Un-terdrückung. Additiv gibt es für die-sen Parameter auch eine Bias-Kurve via Display. Der ‚Window‘-Slider in der Sektion bestimmt das Zeitfenster der Detektion und die maximale Zeitlänge zu entfernender Artefakte. Die nächste Sektion ‚Dechirping‘ be-seitigt digitale Artefakte in den obe-ren Frequenzbändern, die sich für un-ser Ohr wie Wasserplätschern anhö-ren. Der Trackball und der Slider bieten die gleichen Funktionen wie vorhin be-schrieben und auch hier gibt es im Be-darfsfall eine Bias-Kurve für den Wir-kungsgrad des Prozessors. Es folgt die zentral positionierte Sektion der Tran-sienten- Restauration. Unchirp ist in der Lage Transienten, die durch FFT-Filter-prozesse verfälscht und verschmiert wurden, wieder aufzuwerten. Zum ei-nen können mit dem ‚Sync‘-Slider im unteren Teil des Plug-In Fensters Ein-stellungen vorgenommen werden, wie die Prozesse zu Transienten wie-der synchronisiert werden. Zum ande-ren können Transienten durch abgelei-tete, synthetisch generierte Transienten aufgewertet werden. Mit dem Trackball ‚Threshold‘ wird definiert, ab welchem Pegel synthetisch generierte Transi-enten zugefügt werden sollen. Um fre-quenzselektiv Transienten erzeugen zu können, gibt es auch eine Bias-Kur-ve für den Threshold. Der Slider ‚Orig‘ bestimmt, wie mit dem Pegel der ori-ginalen Transienten nach überschrei-ten des Thresholds verfahren wird. In Mittelstellung werden sie neutral zu-gemischt, in maximaler Position wer-den sie um 6 dB angehoben und in minimaler Position vollständig unter-drückt. Auch dieser Parameter besitzt eine Bias-Kurve. Der Slider ‚Synth‘ be-stimmt den Pegel der erzeugten, zuge-mischten synthetischen Transienten. In der untersten Position erfolgt keine Zu-mischung. Auch hier ist eine Bias-Kur-ve verfügbar. Eine ‚Solo‘ Abhörfunktion hilft bei der Justage aller Parameter der Sektion und liefert immer das gegen-wärtige Mischsignal aus originalen und synthetischen Transienten. ‚Treble Boost‘ dient in den schlim-meren Fällen zur künstlichen Erzeu-gung nicht mehr vorhandener Signal-testbericht
EM_21_03-16
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