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Schnitt als ‚Lückenfüller‘ dienen. Des Weiteren beinhaltet Unfilter auch ei-nen hochwertigen 7-Band-Grafik-EQ und bei Bedarf noch einen frei ge-staltbaren Break-Point-Equalizer mit beliebig vielen Punkten und verschie-denen Formen der Verbindungslinien: Linear, Ease I/O (weiche Kurven), Peak/Dip (Spitze Glockenfilter), Step Edge und Step Mid (‚Treppenstufen‘). Unfilter unterstützt jegliche Kanalkon-figuration von Mono bis Surround. Der grafische Fensterbereich zeigt den Amplitudenfrequenzgang des Ein-gangssignals und des Ausgangssi-gnals (in magenta beziehungswei-se mintgrün) als Echtzeit-Analyzer an. Die momentan ermittelte Über-tragungsfunktion wird im Frequenz-diagramm mit einer roten Linie dar-gestellt. Zusätzlich dient der Bereich auch für den Break-Point-Equalizer oder (optional) für eine Bias-Kur-ve der Prozessintensität. Der Track-ball ‚Intensity‘ regelt den Grad der Filteranwendung und arbeitet bipo-lar. Entsprechend bewirkt die neu-trale Mittelstellung keinerlei Anwen-dung der Übertragungsfunktion, wäh-rend positive Werte zunehmend die ermittelte Filterkurve negiert anwen-den (Unfilter), und negative Trackball- Werte die Filterung additiv behan-deln. Die erwähnte Bias-Kurve (INT BI-AS) regelt ‚Intensity‘ unabhängig vom Trackball. Der am Trackball gestell-te Wert addiert sich zu den Werten der Bias-Kurve, wobei die maxima-le Intensität in der Summe nie über-schritten wird. Der Trackball ‚f Reso-lution‘ beeinflusst Signalanalyse und resultierende Übertragungsfunkti-on. Geringe Werte fokussieren die De-tektion auf Resonanzfrequenzen, hö-here Werte eher auf abfallende Fil-terkurven und das Obertonspektrum. Mit ‚f Smoothing‘ kann die Übertra-gungskurve geglättet werden, falls Frequenzverläufe zu extrem schmal-bandigen Kurven führen. Die Glät-tung durch diesen Algorithmus spie-gelt sich in der gezeichneten Über-tragungskurve im Display wieder. Auf unterster Position ist die Funk-tion deaktiviert, ebenso wie beim ‚Weighting‘-Trackball. Hier wird mit positiven Werten der Übertragungs-funktion eine Flechter-Munson Kur-ve aufgeprägt. Dadurch können starke Filterprozesse natürlich klingender ge-staltet werden. In der Process-Sekti-on befindet sich noch der erwähnte 7-Band Grafikequalizer, um das Aus-gangssignal spektral gestalten zu können. Der Pegelhub je Band beträgt +/- 6 dB. Auf der linken unteren Seite des Fen-sters ist die Learning-Sektion. Der ‚Learn‘-Button aktiviert oder deakti-viert den Analyseprozess, ‚friert‘ dann die aktuell ermittelte Übertragungs-kurve ein. ‚Reset‘ setzt die Übertra-gungskurve zurück, um die De-Con-volution- Analyse wieder bei null star-ten zu lassen. Die Auswertung kann mit den Slidern ‚DCY‘ (Decay) und ‚AVG‘ (Average) beeinflusst werden. Mit dem Decay-Wert wird bestimmt, wie lange die ‚Schätzung‘ der Unfil-ter Übertragungsfunktion im Speicher bleibt. Beim Maximalwert werden kei-ne Frequenzdaten gelöscht (unend-liches Decay). Diese Einstellung eig-net sich, um statische Anomalien im Signal zu entdecken, wie Raumreso-nanzen oder EQ-Kurven. Bei kürzeren Werten wird die Übertragungskurve fortwährend aktualisiert, was sinnvoll ist, wenn variierende Anomalien auf-gedeckt und beseitigt werden sollen. Der Average-Wert bestimmt, wie lange eine Signalkomponente fortbestehen muss, um in die Übertragungsfunkti-on einzufließen. Ist der ‚Noise‘-Button aktiv, werden nur geräuschhafte Si-gnalkomponenten bei der Ermittlung der Übertragungsfunktion verwendet. Mit den Load/Save Tasten kann die Kurve als Impulsantwort gespeichert oder aus einer IR geladen werden. Ei-ne Übertragungskurve kann als linear-phasige oder minimalphasige Impul-santwort exportiert werden. In der Output-Sektion befinden sich zum einen typische Funktionen, wie Plug-In Bypass und Gain-Slider zur Ausgangspegelanpassung. Zusätzlich verfügt Unfilter über einen zuschalt-baren Brickwall-Limiter, der bei 0 dB-FS greift. Er sitzt hinter der Ausgangs-verstärkung und kann so mit dem Gain-Slider auch bewusst angefahren werden. Maßgeblich wurde der Limiter aber als Schutz für Offline-Batch-Pro-cessing implementiert. Vor dem Limit-er sitzt ein sehr steilflankiges Hoch-passfilter (96 dB pro Oktave), das im Bereich von 0 Hz (Bypass) bis 200 Hz durchstimmbar ist. Die aktivierte ‚Link‘-Taste zeigt oder bewirkt, dass im Mehrkanalbetrieb eine identische Filterung angewendet wird. Das funk-tioniert nur mit einer statischen Über-tragungsfunktion, bei abgeschalteter Learn-Funktion. Der verbleibende Ta-ster ‚Noisemon‘(-itor) führt schließlich – für Klangeffekte – nur die geräusch-haften Komponenten des Eingangs-signals in die Bearbeitung. Übrigens gibt es für Macintosh User noch ei-ne rudimentäre Standalone Applikati-on, mit der Bearbeitungen auch ohne Host stattfinden können. Unchirp Dies ist ein Plug-In, das typische digi-tale Artefakte in einer Tondatei, wel-che durch Datenreduktion, De-Noisi-ng oder andere FFT-Prozesse verurs-acht wurden, mildern oder beseitigen kann. Zudem verfügt Unchirp über ein synthetisches Höhenband, mit dem im Signal noch bestehende hohe Fre-quenzen aufgefrischt werden und der Frequenzgang nach oben hin wieder künstlich erweitert werden kann, und


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