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vorgegebenen Zutaten gekocht wer-den, ein Erfolg ist nicht automatisch garantiert. Pitchmap sollte darüber hi-naus im semiprofessionellen Bereich und unter Musiker viele Anhänger fin-den, da es viel kreatives Potenzial birgt und einzigartige Möglichkeiten mit hohem Spaßfaktor bietet. Im ZAP-Bundle bekommt man für derzeit rund 1.000 Euro rechnerisch eines der vier Plug-Ins gratis dazu. Dieses ‚Mischpa-ket‘ ist nicht nur für die PostPro in-teressant, sondern prinzipiell in allen Tonproduktionsbereichen gewinnbrin-gend einsetzbar, da alle Plug-Ins ne-ben ihrer Kernkompetenz auch span-nende hochwertige Effektprozessoren für Sounddesigns bergen. Und: Falls ein Kunde mit gruseligen, datenredu-zierten und im Hausflur aufgenommen Tonsignalen per Email anfragt, kön-nen Sie ihm bestimmt weiterhelfen. Das Schöne an Softwareprodukten ist, dass man sie ohne großen Aufwand in eigener Umgebung testen kann: Zy-naptiq bietet Demo-Versionen aller Plug-Ins auf der Webseite an. Somit kann sich jeder selbst davon über-zeugen, zu welchen Leistungen diese Werkzeuge fähig sind. in der Kompositionsphase wirkt. Da-rüber hinaus ist Pitchmap ein mäch-tiges Kreativwerkzeug für Soundde-signer. Es erzeugt sehr hochwertig oder organisch klingende, plätschern-de Artefakte. Diese Artefakte können mit den Parametern subtil bis extrem aufgeprägt werden und auf Wunsch mit Ringmodulator-ähnlichen Spiegel-frequenzen versehen werden – wun-derbar für abgedrehte Effekte oder Computereffektstimmen in der Mu-sik-, Film- oder Hörspielproduktion. Wünschenswert wäre vielleicht noch, die Darstellung der drei Oktaven auf der unteren Klaviatur auch mit klei-neren Intervallen verschieben zu kön-nen, als nur in vollen Oktaven mit C beginnend. Auch wäre eine visuelle Markierung der Low-Cut und High- Cut Punkte auf der unteren Klaviatur im ‚Midimap‘-Modus von Vorteil, und ebenso wäre es schön, wenn man in diesem Modus eine optionale Latch Funktion nutzen könnte, mit der die letzten Midi-Noten weiterhin Zielno-ten definieren, wenn man die Tasten loslässt. Im Moment herrscht im-mer Stille, wenn keine Taste gedrückt wurde, was als zweckmäßiger ‚Trig-ger- Gate‘-Modus auch an und für sich gut ist. Das sind alles Kinkerlitzchen: Die Oberfläche und die Funktionalität ist durchdacht und gut umgesetzt, das Plug-In einzigartig und genial. Schade, dass in keinem Plug-In ab-lesbar ist, welches Preset zuletzt ge-laden wurde. Dadurch muss man es im Zweifelsfall unter neuem Namen speichern, um es weiterreichen zu können. Schön wären auch Schalter, um zum nächsten oder vorherigen Preset wechseln zu können, ohne in das Menü zu gehen. Fazit Zynaptiq belegt mit seinen raffiniert umgesetzten Tonrestaurations- und Pitchmap MIDIMAP Manipulationswerkzeugen unbesetztes Marktterrain, und bietet einzigartige Plug-Ins auf höchstem Niveau. Sol-ch für spezielle Aufgaben entwickelte Software, mit aufwendigen DSP-Algo-rithmen und hörakustischen Tricks, die aus jahrzehntelanger Erfahrung hervorgehen, hat ihren Preis und for-dert auch eine hohe Rechenleistung. Raumfahrttechnik – ein klischeebehaf-tetes Wort, mit dem man den Entwick-lungsstand hier zugrunde liegender DSP-Algorithmen aber gut kommen-tieren kann. Derzeit 350 Euro brutto sind für ein Plug-In dieser Produktka-tegorie ein fairer Preis. Und selbst wenn dieser wegen des schwächeln-den Euros bald angehoben wird, der Kaufpreis in ähnlicher Größenordnung dürfte sich im professionellen Einsatz wirtschaftlich schnell amortisieren, da höhere Arbeitsgeschwindigkeiten er-reicht werden können und auch Feh-lerkorrekturen möglich werden, die neue Ersatztonaufnahmen vermeiden können. Die Plug-Ins können nicht wirklich zaubern und wollen und kön-nen auch nicht dazu animieren, nach-lässig mit Tonmaterial umzugehen. In mancher Situation muss einfach mit


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