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Celemony nennt diese Punkte ‚die springenden Bälle‘. Melodyne leitet aus der gesamten Spur eine statistisch er-mittelte 12 | 13 Frequenzkurve ab, die als grau gefüllte Pegelland-schaft ‚Post-Process‘ die spektrale Energieverteilung der gesamten Spur statisch repräsentiert. Die neutrale Spek-tralkurve (Pre-Process) wird stets als hellgraue Linie ange-zeigt und ermöglicht somit Rückschlüsse auf die Pegeldiffe-renzen der EQ-Bearbeitung. Unterhalb der Balken, dort, wo die Notennamen ausgewiesen werden, kann die Formant-lage von jedem Halbtonband verschoben werden. Visu-ell wird dies mit gebogenen Linien angezeigt. Links neben dem grafischen EQ findet sich noch ein vertikaler Schiebe-regler, der alle tiefen Frequenzen beeinflusst, die nicht to-nal erfasst werden. Unterhalb der EQ-Bänder bieten die Mischregler Brilliance, Contour, Tonality und Comb verschie-den anwendbare Kurven oder Spektralverläufe. Brilliance macht das Signal insgesamt heller oder dunkler, ähnlich ei-ner Kuhschwanzkurve. Contour nimmt Einfluss auf die Be-schaffenheit des Gesamtspektrums: Sprünge und Zacken im Spektrum werden ausgeprägter eingestellt (von 0 bis +100 %) oder geglättet (0 bis -100%). Tonality bezieht sich auf die ermittelte Tonskala der Spur und blendet nach rechts hin skalenfremde und nach links skaleneigene Notenbänder Sound Editor Synth Page aus. Comb wirkt, wie der Name andeutet, als Kammfilter, der jedoch hier besonders arbeitet und die im Quintenzir-kel am weitesten entfernt vom aktuellen Grundton liegen-den Frequenzen zur linken Seite hin ausblendet (0 bis -100 %). In die andere Richtung bis +100% verbleiben am En-de nur noch Grundton und Oktavfrequenzen. Mit den bei-den Tastern neben dem Regler kann der hierfür zugrunde-liegende Grundton bestimmt werden. Entstandene EQ-Spek-tren können kopiert, eingefügt oder zurückgesetzt werden. Es gibt auch eine Hüllkurvensteuerung, die eine gestellte Bearbeitung von 0 bis 200 % im zeitlichen Verlauf pro Note gestaltbar macht – dazu gleich mehr. Mit ‚Harmonics‘ bietet der Sound Editor die gezielte Bear-beitung aller Teiltöne, die ein Signal enthält. Je nach Ton-quelle können dies 50 bis mehrere hundert sein. Dank des polyphonen DNA Algorithmus ist Melodyne ja in der La-ge, mehrstimmige Klänge in einzelne Noten aufzutrennen. Dabei erkennt und differenziert Melodyne nicht nur alle Grundtöne, sondern die jeweils dazugehörige Obertonstruk-tur, was überhaupt erst eine separate Tonhöhenbearbeitung in polyphonen Klängen gestattet. Der Sound Editor nutzt die gegebene Analyse des harmonischen Spektrums, um es dem Anwender zu erlauben, die Grund- und Teiltonverhält- Sound Editor Harmonics + Synth Page testbericht


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