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Nachteilen in ein realistisches Licht. Wenn ich ana-loges Ausgangsmaterial habe, bedeutet das automa-tisch, dass es von einer analogen Bandmaschine abge-spielt werden muss. Das kommt gelegentlich vor und ich mag es auch, mit diesem Medium zu arbeiten. In den meisten Fällen jedoch steht der Preis einem exten-siven Einsatz von Bandmaterial entgegen, denn es wer-den aus Sicherheits- und produktionstechnischen Grün-den sehr viele Versionen erzeugt: Mischungen mit un-terschiedlichem Pegel des Sologesangs, Playback, Halb-playback, alternative Gitarrenversionen und vieles mehr. Einige Produzenten ziehen daher, falls es ihnen wirk-lich wichtig ist, lediglich die Hauptmischung auf Band und der Rest geht auf die Workstation. Das Geheim-nis, das eigentlich keines ist, die Qualität einer ana-logen Aufzeichnung hoch zu halten, ist die sorgfältige Einmessung und permanente Wartung der Maschine für die Mix-Session. In Zeiten, in denen diese Maschi-nen weniger und weniger eingesetzt werden, werden auch die Experten rarer, die in der Lage sind, die Ser-vicearbeiten durchzuführen. Gute Aufnahmen von einer sauberen analogen Maschine können wirklich toll klin-gen, Aufnahmen von einer schlecht gewarteten Maschi-ne sind ein Alptraum. Besonders dann, wenn Rauschun-terdrückung im Spiel war und man sich fragt, was mit der Kalibrierung falsch gelaufen sein könnte. Es kann leicht einen halben Tag dauern, bis die Aufnahme über-haupt ‚normal‘ klingt, aber man kommt möglichweise nie zu dem Punkt, an dem es wirklich gut klingen wür-de. In diesem Fall wünscht man sich wirklich lieber eine


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