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dieser Bildschirm-Seite werden auch das Look-Ahead-De-lay (maximal 15 ms) und der Crest-Faktor (in Stufen zwi-schen 74 | 75 RMS und Peak) bestimmt. Die EQ-Seite stellt einen vierbandigen parametrischen Entzerrer zur Verfügung, der mit Notch- und Bandsperr-funktionen vielseitige Korrekturmöglichkeiten offeriert. Unabhängig von der gewählten Abtastrate wird der EQ mit 48 Bit und halber Abtastrate als analoges Modell be-trieben. Das heißt, auch bei 44.1 kHz kann eine Einstel-lung bei 28 kHz vorgenommen werden, deren Einfluss al-lerdings nur unterhalb der halben Abtastrate (22.5 kHz) mit der diesen Frequenzbereich betreffenden Auswirkung zu Tage tritt. Die 5Band-Seite – hier wird es dann wieder interessant – erlaubt den Zugriff auf die Parameter Arbeitspunkt, Band-verstärkung, Kompressionsverhältnis, Ansprech- und Rückstellzeit sowie die Übergangsfrequenzen der einzel-nen Bänder. Diese Parameter können entweder alle ein-zelnen oder alle gemeinsam unter Beibehaltung gewähl-ter Offset-Werte eingestellt werden. Mit den Parame-tern ‚Defeat Ratio’ und ‚Defeat Threshold’ kann man ei-nen Stoppwert setzen, der zum Beispiel verhindert, dass ein zu starker Rauschanteil vom Kompressor hochgezo-gen wird. Im DXP-Modul wird der Parameter ‚Ratio’ durch ‚Steer’ (engl. Steuern) ersetzt. Je größer dieser Wert ist, desto mehr werden Signale mit kleinem Pegel in Richtung des eingestellten Bezugspegels hochgeregelt. Schließlich werfen wir auch noch einen Blick auf die Li-miter- Seite. Hier steht adaptiver Intersample-Limiter der neuesten Generation mit Upsampling und verschiedenen Adaptionsprofilen zur Verfügung, der für einen absoluten Zielpegel garantiert und vor allem Intersample-Peaks aus-regelt. Mehr zu diesem Begrenzer folgt in einem späteren Abschnitt. Das hat man nun davon Bisher haben Sie nur einer schnellen Übersicht dienen-de Stichworte und Kurzerklärungen gelesen, die den Wert dieses Mastering-Tools eigentlich noch sehr unzureichend beschreiben. Beginnen wir deshalb mit einer etwas in-tensiveren Beschäftigung und werfen einen Blick auf die Kompressor-Modi und die MS-Bearbeitung. Wie schon er-wähnt, offeriert MD4 drei verschiedene Betriebsarten für den Multiband-Kompressor: Normal, parallel und DXP. Im ‚Normal’-Modus verhält sich der Regelverstärker wie ein herkömmlicher Abwärtskompressor, das heißt, das Au-diosignal wird jenseits des eingestellten Arbeitspunktes mehr und mehr bearbeitet, bis es an einen zweiten Ar-beitspunkt (des Limiters) gerät, wo ein endgültiger Ma-ximalpegel nicht mehr überschritten werden kann. Man könnte die Bezeichnung ‚normal’ allerdings auch als ziemlich maßlose Untertreibung empfinden, denn ein fünfbandiger Kompressor mit phasenlinearer Rekonstruk-tion ist schon ein sehr mächtiges und dem Breitband-kompressor in vielerlei Hinsicht überlegenes Werkzeug, zumal sämtliche Parameter pro Band unterschiedlich aus-fallen können, das heißt zum Beispiel längere Zeitkon-stanten im Bereich der Tiefen, kürzere in den Mitten, ge-testbericht Wirkungsweise des DXP-Prozesses mit zweitem Arbeitspunkt


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