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MD4 M/S-Equalizer MD4 Dynamik-Setup seherischen’ Fähigkeiten erlaubt, gerade in Bezug auf die Transientenbehandlung eine segensreiche Erfindung. Für die Kenner des Systems sei gesagt, dass der MD4-Algo-rithmus für seinen Betrieb eine Engine bei normaler Abta-strate und zwei Engines bei doppelter Abtastrate für sich in Anspruch nimmt. Bedienung Ich will ganz ehrlich sein und zugeben, dass ich in der Vergangenheit manchmal Schwierigkeiten damit hat-te, eine Software als eigenständiges ‚Gerät’ zu akzeptie-ren. Inzwischen hat sich dieser ‚Konflikt’ gelegt, nicht zu-letzt auch durch die Software-Entwicklung für das System 6000, denn mit jeder Version kamen neue, eigenstän-dige ‚Geräte’ hinzu, die man aufgrund der I/O-Struk-tur auch gleichzeitig und völlig unabhängig voneinan-der betreiben konnte. Der Vorteil des berührungsemp-findlichen Schirms, für alle ‚Geräte’ eine Bedienstruktur mit hohem Wiedererkennungs- und Gewöhnungspotenti-al vorzufinden, schlägt sich letztlich auch im sicheren und schnellen Umgang nieder, der gerade in letzter Zeit im-mer häufiger als Argument für eine Kaufentscheidung ge-nannt wird. Die Bedienstruktur des MD4-Algorithmus un-tergliedert sich in fünf die Bildschirmseiten ‚Main’, ‚Se-tup’, ‚EQ’, ‚5Band’ und ‚Limit’, mit anderen Worten, viele Knöpfe und Regler für ein komplexes System mit einer Vielzahl von Funktionen und Raffinessen, die sich aber dennoch vergleichsweise leicht beherrschen lassen, vor allem deshalb, weil das reichhaltige Preset-Angebot eine gute Ausgangsbasis für eigene Einstellungen bietet. Die ‚Main’-Seite ermöglicht den Zugriff auf den Eingangspe-gel, eine Verzögerungsleitung mit zwei Sekunden Kapa-zität (in Millisekunden oder 24, 25 und 30 Frames ange-zeigt), jeweils separat für den linken und rechten Kanal, ebenso wie eine Phasenumkehr und ein Low-Cut-Filter, hauptsächlich für die Entfernung von Gleichspannungs-komponenten im Eingangssignal. Die ‚Normalize’-Funkti-on schließlich führt vermutlich alle diejenigen in die Irre, die damit eine rechnerische Pegelbeaufschlagung auf ei-nen zu bestimmenden maximalen Wert bei der Arbeit mit einer DAW meinen. Tatsächlich ist ‚Normalize’ ein Pegel-regler, der das Verhältnis zwischen Eingangspegel und al-len relativ zueinander eingestellten Arbeitspunkten (in fünf Frequenzbändern) beeinflusst, so wie man es viel-leicht von alten Kompressoren mit ‚Drive’-Regler und einem festen Arbeitspunkt kennt. Auf diese Weise lässt sich das Signal weiter in die Kompression hinein oder aus selbiger herausfahren, ohne die Arbeitspunkte nach-stellen zu müssen. Die ‚Setup’-Page bestimmt im Wesent-lichen den Charakter der Dynamikbearbeitung. Die Konfi-guration erlaubt beispielsweise den Betrieb in Stereo mit entsprechend verkoppelten Parametern, den dualen Be-trieb mit zwei unabhängigen Parametersätzen pro Kanal, als Besonderheit den MS-Betrieb, auf den wir gleich noch näher eingehen wollen, und andere Mono-I/O-Betriebs-arten. Darüber hinaus wählt man hier die drei bereits er-wähnten Betriebsarten ‚Normal’, ‚Parallel’ und ‚DXP’. Al-te Hasen in Sachen System 6000 werden die Bedeutung des so unauffälligen, aber sehr wichtigen Parameters ‚Re-ference Level’ kennen, der von -24 bis 0 dBFS einstell-bar ist. Es sei daher nur kurz erklärt, dass es sich dabei um den absoluten Bezugspegel für die Arbeitspunktein-stellung der Mehrband-Sektion handelt. Es ist damit der Pegel gemeint, bei dem der Kompressor zu arbeiten be-ginnt, wenn der Arbeitspunkt auf 0 dB eingestellt ist. Auf


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