Page 54

EM9_2-2013_opt

hörtest genschaften hin zu optimieren. Manuelle oder automa-tische 54 | 55 Aufholverstärkung, ein separater Breitbandbegrenz-er, ein Korrekturentzerrer, ein Normalizer und Softclipper markieren die reichhaltige Ausstattung des Systems. Da der MD3-Algorithmus nicht einzeln ohne das System 6000 betrieben werden kann, macht auch die Angabe eines Preises wenig Sinn, da das System wesentlich mehr kann als ‚nur ein bisschen’ Dynamikbearbeitung. Weiss DS1-MK2 Kompressor/Limiter/ De-Esser Mit der MK2-Variante des DS1-Dynamikprozessors ist ein deutlicher Performance-Sprung im Vergleich zum ursprüng-lichen Design zu verzeichnen. Mit 40 Bit Rechenwortbrei-te, 96 kHz Abtastrate und simultanem De-Esser- und Be-grenzer- Betrieb eröffnen sich viele neue Möglichkeiten für das DVD- und CD-Mastering auf der digitalen Ebene. Wahl-weise arbeitet das Gerät in zwei Betriebsarten. Im De-Es-ser- Modus ist eine frequenzgesteuerte Kompression mög-lich. Da die Übergangsfrequenzen eine lineare Phasen-charakteristik haben und bis hinunter zu 41 Hz einstellbar sind, wird aus dem De-Esser ein vielseitig verwendbarer frequenzselektiver Regelverstärker. Im regulären Kom-pressor/ Begrenzer-Betrieb arbeitet ein breitbandig reagie-render Dynamikprozessor mit einstellbarem Kennlinien-knick von abgerundet bis hart. Komplexe Timing-Parame-ter und spezielle Auto-Release-Algorithmen für eine pro-gramm- adaptive Rückstellzeit ermöglichen die Beseitigung hörbarer Regelstörungen wie Pumpen und Atmen. Durch berührungsempfindliche Regler und ein hintergrundbe-leuchtetes Display wird ein übersichtliches Arbeiten mit ‚analogem Gefühl’ ermöglicht. Die Preset-Steuerung bein-haltet das Speichern und Laden von Werk- und Anwender- Einstellungen, die in zwei Arbeitsspeichern miteinander verglichen werden können. Mit der ‚Monitor-Key’- Funkti-on kann das im De-Esser-Modus gefilterte Signal, das den Detektor ansteuert, abgehört werden. Weitere Leckerbis-sen des DS1 sind Vorschau-Verzögerung, Oversampling-Si-dechain, MIDI-Steuerung und bit-transparente Verarbei-tung, solange keine Regelvorgänge erfolgen. Repräsentiert werden Weiss-Geräte und -Sys-teme in Deutschland vom Ver-triebshaus For-Tune, bei dem wir auch den Preis von 6.510 Euro netto erfragt haben. Hörerfahrung und Eindrücke in der Praxis Bei der Beurteilung der Geräte konnte am Ende doch eine überraschende Übereinstimmung erzielt werden, bis auf tatsächlich eine Ausnahme, die den bedientechnischen As-pekt betraf. Fangen auch gleich mit dieser Ausnahme an: Der GML 8900, den ich bereits gut kannte und dessen Be-dienung ich Dennis Ward rein zufällig erklärte, schnitt bei diesem exzellent ab. Herausragende Stabilität, fest, di-rekt ins Gesicht, mit echt alternativen Klangeigenschaf-ten… eine Aneinanderreihung von Superlativen. Die ande-ren beiden Kollegen, Jochen und Jürgen, die bei der Er-fassung der Bedienstruktur ebenso zufällig auf sich ge-stellt waren, fanden eher Begriffe wie ‚sehr trickreiche, schwer durchschaubare Bedienung’, kritisches Regelver-halten, kein schnelles Ergebnis möglich. Ich möchte die beiden dahingehend bestätigen, dass die Bedienung des 8900 in der Tat anders als bei jedem anderen Kompressor funktioniert und daher nicht so ohne weiteres zu begrei-fen ist. Aber ebenso vehement möchte ich den beiden in Sachen Klangverhalten widersprechen, denn der GML hat ohne Frage herausragende Regeleigenschaften, die einen Mix sehr dicht und kompakt machen. Große Übereinstim-mung ergab sich hingegen in der Beurteilung des Pendu-lum OCL-2 Opto-Kompressors, der von uns allen unabhän-gig voneinander als sehr universell, solide, klar auch bei extremen Einstellungen, mit einem sehr ansprechenden Klangbild und festen Tiefen beurteilt wurde. Nebenbei sei erwähnt, dass wir erst zum Schluss aller Hörsessions un- Links neben dem Fairman/ Pendulum/Smart-Aufbau der Weiss DS1 in der MK2-Version


EM9_2-2013_opt
To see the actual publication please follow the link above