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hörtest das Gefühl, so möchte man es hören, wenn man die Wahl hat. Interessant war beim Avalon, dass wir nur 1 dB anhe-ben 46 | 47 mussten, um den gleichen, beziehungsweise ja auch besseren Höreindruck zu bekommen. Der Sontec konnte an diesem Durchgang nicht teilnehmen, da er kein Shel-ving- Filter hat, bei dem man die Ansatzfrequenz einstel-len kann. Durchgang 2 Der zweite Durchgang beinhaltete eine ähnliche Einstel-lung wie Durchgang 1, jetzt jedoch mit einem Glockenfil-ter (Peaking), wiederum bei 12 kHz und etwa 2.5 dB An-hebung. An diesem Durchgang konnte der K-Stereo-Pro-zessor nicht teilnehmen, da er kein Peak-Filter hat. Ten-denziell klang der Z-Qualizer etwas rau und nicht ganz so homogen im Auslauf zu den Mitten. Der Weiss klang sehr fein und schön hell, doch hatte man das Gefühl einer et-was erhöhten Akzentuierung. In der Betonung von Hi- Hat und Zischlauten entstand ein etwas spitzer Klangein-druck. Der MD-3 blieb bei seinem etwas matten Eindruck, doch stimmte die Verbindung nach unten, wie auch schon beim Shelving-Durchgang. Man musste deutlich mehr an-heben, um den gleichen Klangeindruck zu erzielen. Prinzi-piell nicht verkehrt, aber nicht richtig hell und nach oben geöffnet. Der Massenburg überzeugte uns in den Hö-hen auch im zweiten Durchgang nicht. Die beiden analo-gen Geräte von Sontec und Avalon hatten die Nase deut-lich vorn und klangen sehr klar, wobei der Sontec noch etwas weicher und ‚in die Musik eingebettet’ klang, ob-wohl trotzdem eine etwas bessere Transientenabbildung als beim Avalon feststellbar war. Der Avalon klang im Ver-gleich dazu etwas runder in den Spitzen. Unser Resümee auch hier, dass die analogen Equalizer eine fließendere Verbindung zu den Mitten herstellen. Die FIRBox/2 hat zwar das falsche Bedieninterface für Masteringzwecke, klingt aber in diesem Durchgang im Vergleich zu allen an-deren digitalen Geräten sehr analog: schöne weiche Hö-hen, nicht überzogen, keine spitzen Betonungen, homo-gene Verbindung zu den Mitten, eine gute Ruhe im Klang. Wirklich beeindruckend. Würde man mit einem beliebigen unserer Testkandidaten im Mastering-Studio arbeiten, kä-me man sicher nicht auf die Idee, etwas am Klang auszu-setzen, doch deckt der direkte A/B-Vergleich tatsächlich deutliche Unterschiede auf, die einen sehr schnell wähle-risch machen. Durchgang 3 Der dritte Durchgang war durch eine 4-kHz-Shelving-Ein-stellung mit +4 dB Anhebung gekennzeichnet. Hier rü-cken die Unterschiede bei den digitalen Geräten schon sehr eng zusammen. Es gibt schon noch hörbare Nuan-cen, aber sie fallen im direkten Vergleich wesentlich gerin-ger aus. Die recht starke Anhebung, die in einem sehr ge-hörempfindlichen Bereich einsetzt, verdeckte möglicher-weise auch klangliche Phänomene in den Höhen. Da man sich bekanntlich beim Hören eine Menge einbilden kann, wuchs unsere Skepsis und Aufmerksamkeit in gleichem Maße. Am Schluss hatten wir beide den Eindruck, dass die schon beschriebene Isolationswirkung des gefilterten Bereichs bei den digitalen Geräten auch in diesem Durch-gang bestehen blieb. Der K-Stereo-Prozessor mit seinen wirklich ausgezeichnet klingenden Neigungsfiltern hat-te hier wieder zusammen mit der FIRBox/2 die Nase bei den digitalen Geräten vorn. Beim TC MD-3 zeigten sich die Höhen nach wie vor etwas matt, beim Massenburg-Plug- In waren sie uns nicht sanft genug. Die analogen Geräte schafften wieder die ruhigste Verbindung des Spektrums, subjektiv gesprochen die natürlichste. Die FIRBox/2 spielte in diesem Zusammenhang allerdings auf ganz hohem Ni-veau und sehr nah an der analogen Konkurrenz. Durchgang 4 Beim vierten Durchgang stellten wir eine Absenkung von -2.5 dB bei 1 kHz ein, wobei analog nur -1.5 dB abgesenkt werden mussten, um den gleichen Klangeindruck zu erhal-ten. Der Q-Faktor stand auf einem Wert von 2. Gehen wir die Geräte kurz durch: Der Massenburg machte seine Sa-che in diesem Bereich tadellos, der Weiss klang ein klein


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