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hörtest sowie einer Backdrop-Restaurationslizenz, ein analoger Sontec MES-432/9 Mastering EQ, je ein Avalon AD2077/ AD2055 Dual Mono Equalizer, ein Dolby Spectral Proces-sor, ein Prism Sound MLA-2 Maselec Series Summenkom-pressor, 34 | 33 35 zwei Crane Song Tracker, ein Digital Domain DD- 2 K Stereo Prozessor/Image Spreader, ein Waves L2 Ul-tramaximizer, ein SPL Loudness Maximizer und Machine Head sowie ein Summit Audio Dual Program EQ. Im Falle eines Falles kann das Mastering-Studio auf weitere ana-loge Geräteleckerbissen wie etwa Empirical Labs Distres-sor oder Manley Massive Passive zugreifen. Über einen Mangel an exquisiter Analogtechnik kann sich Jürgen Lus-ky also nicht beklagen, ihm bleibt von Fall zu Fall die Qual der Wahl, und gerade deshalb war ihm auch ganz persönlich dieser Hörvergleich sehr wichtig. Der Raum klingt sehr frisch und offen, die Acon-Lautsprecher zeich-nen sich neben einer ausgezeichneten Ortung auch durch eine extrem präzise Abbildung feiner Transienten aus. In den Tiefen bedarf es noch einer kleinen Abstimmungs-korrektur der Rückwandabsorber, die jedoch nicht mehr rechtzeitig vor dem Test abgeschlossen werden konnte, doch herrschten auch so sehr saubere Abhörbedingungen für unsere kleine Privatveranstaltung. Das Bemerkens-werteste an diesem Raum ist zweifelsohne seine Entste-hungsgeschichte, denn Jürgen Lusky hat die Bau- und Raumakustik vollständig in Eigenregie geplant und mit dem House Of Audio Team in die Tat umgesetzt, obwohl er zuvor auf diesem Gebiet nur über ein gesundes Basis-wissen verfügte. Durch das Studium einschlägiger Lite-ratur, ausgiebige Internetsitzungen und den Kontakt zu einigen Fachleuten des Akustikgenres versetzte er sich selbst in die Lage Schroeder- und QR-Diffusoren, Platten-schwinger und andere akustische Baukasten-Elemente selbst zu berechnen und richtig im Raum zu platzieren. Hut ab, mein lieber Jürgen, eine wahrhaft glanzvolle Tat, die sich im Übrigen auch sehen und vor allem hören las-sen kann. Dass sich dieses Engagement und das Setzen hoher Prioritäten auf die Raumakustik zukünftig bei den Mastering-Sessions mehr als auszahlen wird, bedarf kei-ner weiteren Erklärung und darf an dieser Stelle von mir ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen werden. Der EQ-Pool Es bedurfte einiger Mühe, die Racks der Regie leer zu räu-men und stattdessen mit wertvollen analogen EQs voll zu stopfen, von denen Jürgen insgesamt sieben an den Start gebracht hatte: Avalon AD2055, Avalon AD2077, Sontec MES-432/9, Manley Massive Passive (diese aus dem Kon-tingent des Studios), dazu einen Prism Sound MEA-2 der Maselec Serie, einen SPL PQ 2050 und einen Millennia Media NSEQ-2. Im Folgenden nun eine jeweils kurz gehal-tene Beschreibung der Geräte in ihren wesentlichen Eigen-schaften, damit Sie sich ein besseres Bild vom Kaliber un-serer elektronischen Testkandidaten machen können. Avalon AD2055 Der AD2055 ist ein parametrischer Vierband-Stereo-Entzer-rer in diskreter Class A Technik mit aktivem und passivem Filterdesign, der sich sowohl für die Einzelsignal- als auch für die Mastering-Bearbeitung eignet. Die passiv aufge-bauten Außenbänder verfügen über einen außergewöhn-lich weiten Verstärkungs- und Dämpfungsbereich von +/- 32 dB in den Tiefen und +/-26 dB in den Höhen. Die ak-tiven Mittenbänder überstreichen eine Skala von +/-16 dB. Die Außenbänder verfügen über schaltbare Frequenzen, während die aktiven Mittenbänder in Frequenz und Gü-te stufenlos regelbar sind und mit einer x10-Funktion eine sehr weite Bandüberlappung von 35 Hz bis 20 kHz errei-chen. Die Außenbänder können zudem zwischen Glocken- und Neigungscharakteristik umgeschaltet werden. Relais mit Silberkontakten, ein Hardwire-Bypass, elektronisch symmetrierte Ein- und Ausgänge und eine reichliche Über-steuerungsreserve von +30 dB sind im Kaufpreis enthal-ten. Den Vertrieb für Avalon-Produkte übernahm erst kürz-lich das Berliner Vertriebshaus Sound Service. Avalon AD2077 Der AD2077 ist ein reiner Mastering-Entzerrer und lässt sich besten durch seine Unterschiede zum AD2055 be-schreiben. Er verfügt über ausschließlich schaltbare Fre-quenzen, insgesamt 104 an der Zahl. Der Verstärkungs- und Dämpfungsbereich beträgt +/-20 dB für die ebenfalls passiv ausgelegten Außenbänder und +/-10 dB für die bei-den aktiven Mittenbänder. Die Anhebung- und Absenkung erfolgt in 0,5-, 1- und 2-dB-Schritten, für die Mittenbän-der kommt die schaltbare Güte in fünf Schritten hinzu. Die Spannungsversorgung erfolgt über ein externes Netzteil. Auch hier können durch eine x10-Funktion die Frequenz-werte verzehnfacht werden, um praktisch den gesamten Hörbereich überstreichen zu können. Das ausschließlich mit schaltbaren Positionen ausgestattete Gerät ermögli-cht ein einfaches Wiederholen von Einstellungen und ei-nen perfekten Abgleich der Stereokanäle, der mit stimm-baren Filter- und Verstärkungswerten nur schwerlich er-reichbar wäre.


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