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interview kann man scharfe Eingriffe nicht vornehmen, da die Filter nicht steil genug sind. Unglücklicherweise muss ich aber oft in dieser Weise eingreifen, um Resonanzen abzumil-dern oder zu entfernen, manchmal mit dynamischen Ent-zerrern oder sehr extremen Güteeinstellungen. Ich bin zwar kein Freund von Multiband-Kompression, aber manchmal habe ich keine andere Wahl, um den Mittenbereich aus-zugleichen. Wenn ich aber Farbe und Ästhetik herausar-beiten will, verwende ich ausschließlich analoge Geräte. Ich versuche meinen Studenten in Workshops eine, wie ich finde, goldene Regel zu vermitteln: Verstärke analog und dämpfe digital. Fritz Fey: Würdest Du Dich in der Rolle eines ‚Retters‘ sehen? Nick Litwin: Ja, in den meisten Fällen. Ich habe vielleicht zwanzig Projekte im Jahr, bei denen ich kaum etwas ver-bessern kann, allenfalls ein wenig an der Dynamik und am Glanz mit dem einen oder anderen dB eines Shelving-Fil-ters. In allen anderen Fällen versucht man, mittelmäßige Mischungen auf ein höheres Niveau zu heben. Fritz Fey: Wenn wir einen typischen Mastering-Auftrag be-trachten: Ist der Kunde bei der Session anwesend oder ar-beitest Du lieber alleine? 30 | 31


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