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loren. Wie ist das Gefühl, wenn man sich in der Abhörpo-sition niederlässt? Nick Litwin: (lacht) Es ist eine wirklich gute und gemüt-liche Atmosphäre. Natürlich ist das kein Wohnzimmer, aber es ist nicht kalt oder unpersönlich. Ich komme aus einem deutlich kleineren Raum, vor allem hinsichtlich der Raum-höhe, ohne Tageslicht. Du kannst Dir vorstellen, welch tol-les Gefühl es ist, nun in einem lichtdurchfluteten, voll kli-matisierten Mastering-Studio zu arbeiten. Fritz Fey: Nun haben wir ‚mal eben‘ in wenigen Minuten die gesamte Konstruktion erläutert, was in der Realität ver-mutlich deutlich länger gedauert hat. Sag mir, was beim er-sten Hören passierte… Nick Litwin: Das war ein sehr emotionaler Moment nach der anstrengenden Bauphase. Ich legte ein paar Referenz-Titel auf, die ich wirklich wie meine Westentasche kenne und nach einer Weile konnte ich meine Tränen nicht zurückhal-ten. Es war eine Mischung aus Erleichterung und enthusi-astischer Freude. Ich wusste, ich war wirklich am Ziel mei-ner Träume. Fritz Fey: Die Menschen außerhalb unserer Branche wer-den vielleicht nicht verstehen, dass es eine so emotionale Bindung zwischen einem Studio und seinem Besitzer ge-ben kann. Hat Markus geweint, als er die Messergebnisse sah? (lacht) Markus Bertram: Nein, das sicher nicht (lacht), da konnte ich mich auf die Position des Ingenieurs zurückziehen, aber ich war natürlich sehr glücklich. Selbst, wenn man sich seiner Sache sicher ist, gibt es in der Raumakustik immer ein ge-wisses ‚Überraschungsmoment‘. Wenn man so weit gekom-men ist, möchte man natürlich auch noch die letzten kleinen Korrekturschritte gehen, also verbrachten wir zwei Wochen später insgesamt zwei halbe Tage mit der Optimierung der Lautsprecher/Subwooferpositionen und der Abstimmung des Abhörsystems. Man möchte einfach sicherstellen, dass man keine Chancen für eine Optimierung verpasst, obwohl wir am Ende wieder auf die geplanten Positionen zurückkamen. Fritz Fey: Auf welches Lautsprechersystem fiel eigentlich die Wahl? Nick Litwin: Wir entschieden uns für das große Lipinski- System mit Bassmodulen, das L707A Grand. Die Tiefenstaf-felung und die Lokalisation sind einfach großartig, obwohl natürlich auch der Raum einen sehr großen Anteil an die-sem Eindruck hat. Was mir sehr gefällt, ist die ‚Höhenab-bildung‘ dieser Lautsprecher. Die Tiefenanteile liegen rein geometrisch betrachtet weiter unten als zum Beispiel Solo-stimmen. Das macht die Beurteilung noch leichter. Es gibt keine Korrekturentzerrung und die Musikalität dieser Laut-sprecher ist einfach fantastisch. Es werden am vorhandenen Setup keine Korrekturen mehr nötig sein. Was das Equip-ment betrifft, werde ich einen endgültigen Status sicher niemals erreichen, denn ich bin in dieser Hinsicht kaum zu bremsen. Aktuell läuft eine Vorbestellung für einen Shadow Hills Mastering-Kompressor und ich weiß schon jetzt nicht mehr, wo ich ihn unterbringen soll (lacht). Ein weiteres Si-derack? Ich weiß es nicht. Markus Bertram: Du weißt das wahrscheinlich nicht, Fritz, aber im alten Studio arbeitete Nick ausschließlich mit Si-deracks und es gab nichts zwischen ihm und den Lautspre-chern. Als ich zum ersten Mal ein Foto davon sah, war ich sehr angetan, weil es da offensichtlich jemanden gab, der wusste, was er tut. SM_APR13_4c_TAPpic_213_81.pdf 1 22.04.2013 10:33:19 Level Magic II - Managed Loudness. TM EBU R128 ITU.1770-1/-2/-3 ATSC A/85 ARIB TR-B32 /jungeraudio www.jungeraudio.com • sales@jungeraudio.com • phone +49 30 677721-0 @jungeraudio


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