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testbericht Lokale Anzeigen und Zusatzfunktionen von Sample-Peakmetern gemessenen Ergebnissen lie- Die Anzeigeparameter des LM2 werden über ein Preset- gen können und dass solche Signale mit Pegeln oberhalb System verwaltet, das einerseits differenzierte Werks-Pre- von 0 dBFS erhebliche Verzerrungen in D/A-Wandlern auf sets für unterschiedliche Loudness-Standards und Anwen- der Wiedergabeseite, in Abtastratenwandlern und in Co- dungs-Szenarien beinhaltet, andererseits aber auch das decs zur Folge haben können. True Peak-Messungen sind Ablegen individueller Setups gestattet. So kann man Pre- besonders interessant in Arbeitsbereichen, in denen ex- sets im EBU R128 Mode wahlweise für reine Metering-An- trem hoch ausgesteuerte Digitalsignale vorkommen, bei- wendungen, für zusätzliches kalibriertes Abhören über das spielsweise beim Mastering oder im Streaming- und Sen- LM2, für die Ingest-Normalisierung sowie für beide Zusatz- debetrieb. Das True Peak Meter im LM2 hat einen Skalen- funktionen gleichzeitig abrufen. Weitere Presets stehen für bereich von -40 bis -1 dB und kann wahlweise vor oder den Einsatz des integrierten True Peak-Limiters zur Verfü- hinter den ebenfalls True Peak-fähigen Limiter geschaltet gung. Der gewählte Loudness-Standard bestimmt dabei werden. die Messparameter wie beispielsweise Integrationszeiten Im Normalbetrieb zeigt das lokale Display des LM2 zwei und den Target Level; je nach Anwendungsprofil eines sogenannte Deskriptoren an, also numerische Mess- Presets sind darüber hinaus bestimmte Zusatzfunktionen werte, die bestimmte Loudness-Eigenschaften des Audio- wie die ‚Set Gain‘-Taste zur Normalisierung, der Limiter signals beschreiben. Für jeden Deskriptor stehen die vier oder ein über den Drehgeber eingestellter Fader im Ana- Messarten ‚Program Loudness‘, ‚Sliding Loudness‘, ‚Lou- logausgang aktiviert. In der von uns getesteten Software- dness Range‘ und ‚Loudness Max‘ zur Auswahl. Die von Version standen die beiden Standards EBU R128 und ATSC der EBU definierte Program Loudness, oftmals auch als A/85 zur Auswahl; dritte Option ist die von TC Electronic ‚Integrated‘-Messung bezeichnet, betrachtet die Loudness schon vor einiger Zeit eingeführte ‚Center of Gravity‘-Mes- bestimmter Programm-Segmente oder längerer Zeitinter- sung auf Basis der ITU-R BS.1770, die seinerzeit erstmals valle, die manuell über eine Start/Stop-Funktion definiert ein Gate mit relativem Schwellwert einführte. Grundsätz- werden. Das Ergebnis ist eine Zahl mit einer Dezimalstelle, lich hat der Anwender die Möglichkeit, nach Laden bei- mit der die Loudness des gemessenen Audio-Elements be- spielsweise eines EBU R128-konformen Presets einzelne schrieben wird. Die Messung erfolgt nach ITU-Vorgabe mit der dort vorgegebenen Parameter wieder zu verändern. absolutem und relativem Gating, das unter anderem ei- Damit jederzeit erkennbar bleibt, dass aktuell nicht mehr nen Einfluss von Modulationspausen auf die Messung un- der Original-Preset verwendet wird, leuchtet links neben terbinden und den Schwerpunkt auf die ‚vordergründigen‘ dem LC-Display eine Status-LED mit der Bezeichnung ‚Edi- Programmbestandteile legen soll. ted‘ auf. Sliding Loudness nach EBU R128 ist demgegenüber ein Die integrierte True Peak-Anzeige arbeitet nach dem in Messverfahren für die zeitnahe Überwachung der Loud- ITU-R BS.1770 und EBU R128 beschriebenen Verfahren ness in Live-Produktionen; es arbeitet mit einem dyna- mit mehrfachem Oversampling. True Peak-Messungen be- mischen Zeitfenster und fest vorgegebenen Integrations- rücksichtigen die Tatsache, dass die tatsächlichen Spit- zeiten, aber ohne Gating. R128 definiert hier ‚Short Term‘- zenpegel digitaler Audiosignale um bis zu 3 dB über den Messungen mit 3 Sekunden und ‚Momentary‘-Messungen 80 | 81


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