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testbericht sondern erst auf das gerenderte Endpro- dukt der Mischung anwenden. Nach dem Anklicken der ‚Pro- cess‘- oder ‚Rendern‘- Taste und der Berech- nung des markierten Segments wird dieses im Projekt automa- tisch durch das neu errechnete Material ersetzt. Mit einem Fa- der kann der Anwen- der den gewünschten Zielwert auf Wunsch um +/-6 LU verän- dern; im Normalfall Sendern integrieren lässt. Die Bedienoberfläche des Plug- steht er auf 0 LU und damit auf dem Target-Wert des ge- Ins wurde möglichst einfach gehalten, so dass auch Vi- wählten Loudness-Standards. Der Fader kann aber bei- deo-Anwender mit begrenztem Audio-Fachwissen und no- spielsweise nützlich sein, um ein Musikbett gleich pas- torischer Zeitknappheit schnell und sicher R128-konforme send vorzubereiten. Das Level-Fenster zeigt nach der Be- Ergebnisse liefern können. Als AudioSuite-Plug-In arbeitet arbeitung an, mit welchem Pegel-Offset der markierte Be- es naturgemäß nicht wie LevelView in Echtzeit im Insert- reich durch die Bearbeitung versehen wurde. Slot des Mixers, sondern bearbeitet auf Mausklick eine vorher selektierte Region oder ein File im Edit-Fenster. Auf Fazit unserem Testsystem mit Pro Tools 10 nativ unter Windows 7 findet sich LevelNorm im Dynamics-Verzeichnis der Au- Audio Import als deutscher Vertriebspartner für Grimm Au- dioSuite-Plug-Ins, und zwar in zwei Varianten für EBU und dio nannte uns für die Loudness-Werkzeuge die folgenden ATSC. Die Entscheidung für AudioSuite als Plug-In-For- Verkaufspreise: Das Echtzeit-Metering LevelView für VST, mat hat gute Gründe – nur hier besteht die Möglichkeit, RTAS und AU kostet 350 Euro; der AudioSuite-Normalizer das markierte Element zweimal abzuspielen, zunächst für LevelNorm für Avid-Systeme 99 Euro und der Batch-Prozes- die Analyse und im zweiten Durchgang dann für die zu- sor LevelOne 450 Euro; allen Preisen ist noch die Mehr- vor errechnete Korrektur. Mit einer Echtzeit-Schnittstel- wertsteuer hinzuzurechnen. Grimm Audio bereichert die im le wie VST oder RTAS ist so etwas nicht möglich. Man Aufbruch befindliche ‚Loudness-Bewegung‘ zweifellos mit kann zwar VST-Plug-Ins auch rendern, aber nur von der überaus nützlichen, preislich attraktiven und durchdachten DAW aus und nicht innerhalb des Plug-Ins selbst. Die bei- Werkzeugen, mit denen zwar nicht alle, aber doch eine den Schritte können mit LevelNorm sogar durch nur einen ganze Menge der in der Praxis anfallenden Aufgabenstel- Bedienvorgang ausgelöst werden. Mit der jüngsten Pro- lungen im Bereich des Loudness Managements abgedeckt grammversion funktioniert das nicht nur wie bisher in Pro werden können. Ganz sicher sind die derzeit gültigen Stan- Tools, sondern auch im Media Composer und anderen Au- dards noch nicht in Stein gemeißelt, sondern werden nach dioSuite-kompatiblen Avid-Anwendungen. Es besteht also Sammlung von genügen praktischen Erfahrungen an der nicht mehr wie bisher die Gefahr, dass audiotechnisch we- einen oder anderen Stelle noch kleinere Korrekturen und niger versierte Video-Editoren den mit ‚Find LU‘ zu star- Nachbesserungen erfahren. Glücklicherweise ist das aber tenden Analysevorgang überspringen. Allerdings bleibt die überhaupt kein Grund dafür, nicht hier und jetzt mit der Berücksichtigung der Tatsache wichtig, dass die Faderpo- Loudness-Normalisierung anzufangen – die dafür nötigen sitionen des Mixers nicht in die Berechnung einfließt, da Werkzeuge, egal ob Hardware oder Software, werden et- das Plug-In ja nicht im Mixer angeordnet ist. Man sollte waigen Änderungen mit Sicherheit zeitnah folgen können. das Werkzeug also nicht während der Mischung nutzen, Das war zu Zeiten des VU-Meters noch ganz anders... 72 | 73


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