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Studio eMagazin 04-2012_opt

der gleichen ergonomischen Überlegung heraus wurde üb- an der derzeitig gängigen Praxis verschiedener Broadcaster; rigens auch auf eine Bargraph-Anzeige der True Peak-Mes- sie sollen aber in künftigen LevelView-Versionen auch ma- sung verzichtet, die im Produktionsbereich erfahrungsge- nuell vom Anwender editiert werden können. mäß deutlich geringere Bedeutung hat als beispielsweise Vierte numerische Anzeige ist die Loudness Range (LRA), beim Mastering. Arbeitet man mit einem Target-Level von die einen Hinweis darauf liefert, wie weit im gemessenen beispielsweise -23 LUFS, so bleibt in aller Regel ohnehin Programm leise und laute Elemente voneinander entfernt genügend ‚Luft nach oben‘; zudem zeigt LevelView den sind, also ein Maß für die ‚Programmdynamik‘ im weiteren erreichten Maximalwert für True Peak numerisch an. Der Sinne. Allerdings wird dazu nicht einfach der Abstand zwi- strichförmige Momentary-Zeiger orientiert sich an der Dar- schen dem leisesten und dem lautesten Signal gemessen; stellungsform der guten alten Lichtzeiger-Instrumente, die vielmehr kommt ein spezielles statistisches Verfahren zur vor dem Siegeszug der Bargraphs einstmals im Studio das Anwendung, das die Extremwerte ausklammert. Programme Mittel der Wahl für schnelle Pegelanzeigen waren. Die Mo- mit sehr hoher Eigendynamik, beispielsweise Spielfilme mentary- und Short Term-Messungen sind mit einer ‚Peak oder auch klassische Musik, haben hohe LRA-Werte, wäh- Hold‘-Funktion ausgestattet, die den erreichten Maximal- rend hochgradig normalisierte Popmusik naturgemäß sehr wert durch kleine Punkte auf der Skala angibt. Die Positi- kleine LRA-Anzeigen erzeugt. Im Gegensatz zu den üb- on der Punkte entspricht dabei natürlich den numerischen rigen Deskriptoren der aktuellen Loudness-Standards er- Anzeigen für ‚max M‘ und ‚Max S‘ in der rechts unten an- kennt man bei der praktischen Umsetzung der LRA-Mes- geordneten Tabellen-Darstellung. sung derzeit noch gewisse Unterschiede zwischen den Mes- Rechts neben dem Rainbow Meter wird als dominierende sergebnissen der einzelnen Hersteller, die sich allerdings numerische Anzeige der Absolutwert der Integrated-Mes- mit steigender Messdauer reduzieren. Das liegt offenbar da- sung in LUFS dargestellt. Diese Zahl sollte sich am Ende ei- ran, dass derzeit herstellerübergreifend noch keine wirklich ner Messung bei standardkonformen Programmen etwa auf identischen Algorithmen für diese Messung verwendet wer- den eingestellten Target-Wert einpendeln, also -23 LUFS für den können, was dem Vernehmen nach seinen Grund in ei- R128. Unterhalb des großen Integrated-Werts sind vier wei- ner gewissen Unschärfe der aktuellen LRA-Vorgaben hat. tere numerische Anzeigen als Tabelle angeordnet. Dazu ge- Die Diskussion darüber ist derzeit in vollem Gange und hören die bereits erwähnten Anzeigen für ‚max M‘ und ‚Max wird sicherlich in absehbarer Zeit in einer Anpassung der S‘ sowie die numerische True Peak-Anzeige, die per Maus- Algorithmen mit Hilfe entsprechender Updates münden. klick auf eine Sample Peak-Anzeige umgeschaltet werden Das links unten angeordnete Histogramm zeigt die stati- kann. Alle drei numerischen Anzeigen wechseln ihre Schrift- stische Verteilung der gemessenen Short Term-Werte an farbe auf Orange, wenn die Messwerte bestimmte Schwel- und bietet damit neben dem LRA-Wert eine weitere inte- len überschreiten. Die dazu von Grimm herangezogenen ressante Perspektive auf die dynamische Struktur des ge- Schwellwerte orientieren sich nach Aussage des Herstellers messenen Programms. Hier ist auf einen Blick zu erkennen, LevelView mit EBU +9-Skala, Messung über knapp 10 Minuten LevelView mit EBU +18-Skala, Messung über einige Sekunden


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