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signalmessungen mit mittlerer Integrationszeit sinnvoll, Implementierung um beispielsweise die Gesamt-Lautheit einer Surround-Mi- schung beurteilen zu können. Solche Messungen liefern Die Abbildung 3 zeigt die mögliche Implementierung ei- beispielsweise eine wichtige Tendenzanzeige mit Infor- ner Lautheitsmessung an einem 5.1-Signal nach aktuellen mationen darüber, in welche Richung sich die Programm- ITU-Empfehlungen am Beispiel eines RTW-Instrumentes. Je- Lautheit beispielsweise während der letzten 20 Sekunden des Einzelsignal durchläuft zunächst die von einem Vorfil- entwickelt hat. Für Qualitätskontrolle, Logging und Über- ter und dem RLB-Filter gebildete K-Bewertung sowie einen wachung sind dagegen Langzeitmessungen der Summen- RMS-Detektor als erste Integrationsstufe mit einer auf Wer- signale mit sehr langen Integrationszeiten gefordert – bei- te zwischen 125 Millisekunden und 2 Sekunden einstell- spielsweise im Hinblick auf eine geforderte Dokumenta- baren Zeitkonstante. Da die aktuellen Empfehlungen für tion des Lautheitsverlaufs eines Senders. Die Ergebnisse diese Integrationszeit bisher noch keinen festen Wert vor- solcher Messungen können beispielsweise als nume- schreiben, ist dieser Parameter derzeit variabel ausgeführt rischer Durchschnittswert, aber auch als Kurvendiagramm – und damit ein erster Unsicherheitsfaktor, der einer Ver- über der Zeit dargestellt werden. gleichbarkeit von Messungen entgegen steht. Der resultie- Wichtig ist darüber hinaus die Definition eines geeigneten rende Lautheits-Messwert wird für jeden Kanal auf einem Schwellwerts für niedrige Lautheitspegel, damit Modulati- Bargraph ausgegeben. Gleichzeitig werden alle Einzelsi- onspausen oder sehr leise Programmteile nicht in die Mit- gnale über individuelle Gain-Stufen addiert, um eine sum- telwertbildung einfließen können. Der ermittelte Lautheits- mierende Lautheitsmessung aller Kanäle zu bilden. Für die wert würde sehr laute, aber kürzere Programmteile sonst hinteren Surroundkanäle wird dabei ein Gain-Faktor von bei Programm mit hoher Dynamik nicht gut reflektieren. +1,5 dB gegenüber den Frontkanälen vorgeschlagen, um Deshalb ist für die Messungen mit längeren Integrations- der evolutionär begründeten Tatsache Rechnung zu tra- zeiten der Einsatz eines Gatings sinnvoll, um Signalpau- gen, dass Menschen und Tiere auf rückseitige Schallereig- sen aus der Berechnung auszuklammern. Natürlich sollte nisse empfindlicher reagieren als auf frontale – schließlich neben der Lautheitsmessung auch der Spitzenwertpegel haben wir hinten keine Augen, die unmittelbar Entwarnung eines Signals (PPM) jederzeit darstellbar bleiben, damit geben könnten. Auch diese Gain-Werte werden allerdings beispielsweise Übersteuerungen weiterhin erkannt wer- bisher nicht zwingend gefordert und müssen damit varia- den. bel bleiben. Wie man sieht, wird für die summierte Laut-


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