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Abbildung 2: Un- natürlich wirken Sprünge, die keinen Zusammenhang Loudness Finale zum vorherigen Opener WERBUNG Explosion und nachfolgenden Target Abschnitt aufwei- Lärm Abspann Diese wirken stö-sen (rote Pfeile).Dialog 2 Dialog 1 Liebes- rend, selbst wenn szene sie kleiner sind als Sprünge im Kontext. Zeit dness-Vorteil verdeckt werden. Zurück zu unserem prak- nen Sinnzusammenhang aufweisen und, trotzdem er viel- tischen Beispiel. Die wichtigste Regel ist also, dass sich leicht viel geringer als der eben beschriebene Tonszenen- beim Mischen niemand nach einer neuen Regelung rich- wechsel ist, somit unmittelbar zu einer negativen Reak- ten muss. Das entscheidende Kriterium ist, dass die Mi- tion führen. Ein besonderes Augenmerk muss hier natür- schung in sich stimmig ist. Die Entscheidung darüber lich auf die Aneinanderreihung von Programmabschnitten kann jedoch nicht durch ein Messgerät, sondern einzig gelegt werden. Denn auch wenn die Einstiegsloudness und allein durch die eigene Ästhetik getroffen werden. des nächsten Abschnitts für sich gesehen vielleicht kor- Oder um es wieder einmal mit einer kleinen Provokati- rekt bewertet wurde, kann sie im Sendeablauf negativ on auszudrücken: Wer nicht mischen kann, wird es in der auffallen. Dies wird sich natürlich niemals ganz ausschlie- Loudness-normalisierten Welt noch schwerer haben. ßen lassen und das ist auch nicht notwendig. Die Abbil- Sind Sie noch bei mir? Gut. Die gemeinte Natürlichkeit er- dungen 1 und 2 zeigen einen natürlichen Loudness-Ver- gibt sich dabei zu einem guten Teil durch die Betrachtung lauf und einen, welcher vom Hörer berechtigterweise ab- der einzelnen Sinnabschnitte. Denn gerade starke Lou- gelehnt werden wird. Eine sinnhafte Mischung ist das dness-Wechsel können entweder einen Sinnzusammen- einzige Ziel, welches in der praktischen Arbeit gilt. Die hang haben (etwa bei einem Szenenwechsel – Mensch persönliche Ästhetik entscheidet, wie laut das nächste tritt aus dem ruhigen Haus auf die belebte Straße), wenn Element sein darf und die vorhergehenden Elemente be- sie der Hörerfahrung des Zuschauers entsprechen. In die- stimmen den Pegel aller zukünftigen. Beim Beispiel Mu- sem Moment würde der Hörer den Wechsel selbstver- sik ist es einfach zu verstehen: Wenn das Schlagzeug ständlich akzeptieren, solange er den technischen Ge- ausgesteuert ist, ergibt sich der Pegel für den Bass völ- gebenheiten seiner Wiedergabesituation gerecht wird. lig logisch. Auf dieser Grundlage kann nun jedes weitere Auf der anderen Seite kann solch ein Sprung eben kei- Element hinzugefügt werden. Beim Beginn der Mischung


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