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Studio eMagazin 04-2012_opt

linstrument helfen. Wer nicht mischen kann, kann es auch jetzt nicht besser. Um die Entwicklung der Programmloud- ness zu beobachten, sollte man hin und wieder auf die drei Messwerte schauen, um Trends zu einer Unter- oder Übersteuerung rechtzeitig zu erkennen und entsprechend gegensteuern zu können. Auf keinen Fall sollte man pa- nisch auf die Momentary-Anzeige reagieren und hektisch nachsteuern. Das Ganze ist durchaus ungewohnt und man fühlt sich anfangs ein wenig verlassen. Löst man sich al- lerdings vom Zwang ‚ich muss jetzt nach Loudnesswert X mischen‘ und beginnt einfach auf seine Ohren zu vertrau- en, ist man erstaunt wie schnell und sicher man am Ende bei 0 LU gelandet ist. Es macht einfach Spaß! Darstellung Die Messung des Loudness-Pegels mit einem Pegelinstru- ment im sogenannten EBU-Modus resultiert in einem Zah- lenwert mit einer Stelle hinter dem Komma. Die Umset- zung dieses Wertes in eine für den Anwender geeignete Darstellungsform, bleibt von der EBU weitgehend unregle- Abbildung 8: Das Dynamic Range Meter von mentiert. Einzig für den Skalenumfang gibt es eine Emp- Friedemann Tischmeyer bietet eine interessante fehlung bei der Implementierung des EBU-Modus. Abbil- Darstellung, die auch zur Loudness Range Messung geeignet wäre dung 7 zeigt die beiden Skalen. Hier ist also die Kreativi- tät der Hersteller von Mess-Systemen gefragt. Im einfachs- ten Fall bleibt es bei der Messwertausgabe als Zahlenwert in den Einheiten LU oder LUFS. Vor allem die LU-Skala mit Beispiel TC Electronic, die mit dem Radarmeter eine be- ihrem Zielwert ‚0‘ ist auch für technisch weniger versierte sonders kreative Lösung anbieten. Aber auch reine Soft- Anwender durchaus nicht die schlechteste Wahl und vor wareprogramme, wie zum Beispiel das Pinguin-Meter mit allem: schnell zu erklären. Darüber hinaus gilt es natür- seinen komplexen Logging-Funktionen, können eine Alter- lich, die verschiedenen Messmethoden in ansprechender native darstellen. Das Problem ist, dass mittelfristig fast Form darzustellen. Einen der bisher kreativsten Ansätze jeder zuliefernde Tonschaffende die Möglichkeit besitzen zur Darstellung des Loudness-Verlaufes findet sich in der muss, nach EBU-Modus messen zu können. Die benöti- Radar-Darstellung von TC Electronic (Abbildung im Touch- gte Komplexität dieser Messung variiert jedoch in groß- monitor-Testbericht in diesem Heft). Aber gerade durch die en Teilen und so wird nicht immer jede der einzelnen Stu- Darstellung der Loudnessrange bietet sich eine bisher un- fen eines EBU-konformen Messgerätes auch wirklich be- geahnt kreative Umsetzungsform. Ich könnte mir zum Bei- nötigt. Das Problem ist, dass Mess-Systeme, die auf eine spiel vorstellen, die Gummibanddarstellung aus dem Dy- oder mehrere dieser Funktionen verzichten, nicht mehr die namic-Range-Meter von meinem Namensvetter Friedemann Anforderungen des EBU-Modus erfüllen und nicht so be- Tischmeyer für die Loudness Range zu nutzen (Abbildung zeichnet werden dürfen. Solange deutlich darauf hinge- 8). So würden der Umfang und auch der Schwerpunkt der wiesen wird und die Messungen technisch dem Standard Loudness deutlich. dennoch entsprechen, stellt dies aber einen verschmerz- baren Nachteil dar. Für Einsteiger ohne komplexe Analy- Womit messen sewünsche würde es genügen, zunächst nur die drei LU- Messungen für Momentary, Short-Term und Integrated mit Die verschiedenen Lösungen fast aller großen Messgeräte- ihren jeweiligen Maximalwerten zu messen. Und nun stel- Hersteller bieten oftmals einen EBU-Modus an, dessen len Sie sich vor, das Ganze als Plug-In, kompatibel zu ver- grafische Umsetzung sich mehr oder weniger an der klas- schiedenen Workstations und kostenlos für treue Leser sischen Balkengrafik anlehnt. Eine Ausnahme bildet zum des Studio Magazins...


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