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Studio eMagazin 04-2012_opt

hintergrund Mischpult - intern Abbildung 6: Die AES3-Leitung Summierung Sample- AES3 TruePeak- AES3 LU- & -1- wird niemals übersteuert, da sie maximal -1 dBFS über- Limiter ! Limiter TruePeak- trägt. AES3-Leitung -2- über- Threshold: Messung trägt ebenfalls maximal -1 dB- -1 dBFS FS, ist jedoch auch von Inter- -1- -2- Sample-Peaks bereinigt, die in -1- noch auftreten können Praktische Herangehensweise sten Radiostationen, aber ein unsäglicher Maximizer am Ausgang zieht das Elend wieder nach oben. Arbeitet man Bei der praktischen Arbeit mit der Loudness-Normalisie- mit dem Prinzip der Loudness-Normalisierung, ist dieses rung wird sich nach relativ kurzer Zeit eine Routine ein- Problem ebenfalls nicht vollständig gelöst. Aber: Die Ar- stellen, die die Arbeit nach LU-Messung genauso selbst- beit mit -23 LUFS bietet sehr viel Platz für dynamische verständlich werden lässt, wie mit der heutigen Peak-Mes- Spitzenpegel, die nur noch selten in den Grenzbereich der sung. Man muss sich nur darauf einlassen. Da auch ich in Digitalaussteuerung hinein reichen. Darüber hinaus verliert der Praxis bisher nur experimentell mit der Loudness-Nor- der nachgeschaltete Limiter seine Funktion als Rückhalte- malisierung in Kontakt gekommen bin, möchte ich an die- wand für die Loudness-Steigerung. Da die klanglichen Un- ser Stelle nur die praktischen Empfehlungen meines Kol- terschiede von digitalen Limitern jedoch nur dann deutlich legen Florian Camerer (Chairman der PLOUD-Gruppe der werden, wenn sie wirklich deutlich in die Dynamik eingrei- EBU) zusammenfassen. Zunächst sollte man das Haupte- fen, gibt es eigentlich gar keinen Grund mehr einen exter- lement der Mischung, also zum Beispiel die Stimme des nen gegenüber einem internen, im Mischpult integrierten Moderators, auf den Zielwert 0 LU der Momentary-Mes- und somit nicht oder nur schwer übersteuerbaren Limit- sung bringen. Es ist dabei meistens sinnvoll zunächst et- er vorzuziehen. Natürlich bleibt weiterhin die Forderung, was konservativer auszusteuern, da es im Verlauf des Pro- den Pegel vor der LU-Messung auf seinen True-Peak-Wert gramms immer einfacher und vor allem auch natürlicher zu analysieren und gegebenenfalls auf -1 dBFS zu limitie- ist, leicht nach oben zu korrigieren, als die Loudness zu- ren. Diese Forderung ist aber erfüllt, wenn der Mischpult- rückfahren zu müssen. Dem Hauptelement können nun al- limiter bei -1 dBFS abregelt. Denn, ein Signal bei -1 dBFS le anderen Signale zugemischt werden, wobei das ein- ist technisch gesehen sauber, auch wenn es möglicherwei- zige Kriterium für den Pegel der Einzelelemente durch das se die ‚gefürchteten‘ Inter-Sample-Peaks aufweist. Auf die- Ohr des Tonmeisters bestimmt wird. Hier kann kein Pege- se würde der sich anschließende True-Peak-Limiter reagie- ren und sie entfernen. Abbildung 6 zeigt dieses Schema. Wichtig ist natürlich, dass nicht nur die Loudness-Mes- EBU +9 Skala EBU +18 Skala sung, sondern auch der Abhör-Wandler erst hinter dem LU LUFS LU LUFS letzten Bearbeitungsabschnitt angeordnet ist. Der Aus- 9 -14 18 -5 gang des True-Peak-Limiters muss der Sendeausgang des Signals sein. Eine weitere Bearbeitung würde nicht nur die 6 -17 12 -11 Messung und das Ergebnis verfälschen, sondern ist auch 3 -20 6 -17 weder aus ästhetischen, noch aus technischen Gründen 0 -23 0 -23 notwendig. Eine Ausnahme bildet die Codierung des Aus- -3 -26 -6 -29 gangssignals, wobei dieses Thema extrem komplex wird und es hier zum Beispiel sinnvoll sein kann, den True- -6 -29 -12 -35 Peak-Pegel nicht bis auf -1 dBFS auszusteuern. Wer meine -9 -32 -18 -41 Serie aufmerksam verfolgt, erinnert sich noch an die Pro- -12 -35 -24 -47 blematik der Pegelerhöhung durch Filterung, die auch bei Codierprozessen auftreten kann. -15 -38 -30 -53 Die beiden Ska-Abbildung 7: -18 -41 -36 -59 len EBU +9 und EBU +18 30 | 31


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