Page 29

Studio eMagazin 04-2012_opt

LU- Abbildung 5: Die Mischpult Klangformer TruePeak- Messung korrekte Reihen- mit Limiter (OptiMod Limiter folge der Bearbei- o.Ä.) tungsstufen. Als True-Peak-Mes- sung wird die Ein- Abhör- gangsanzeige des controller TP-Limiters ge- nutzt so sicher. Betrachtet man die Eingänge des Mischpultes, Zweitens: Wenn der Limiter nicht nur als Schutz, sondern so gibt es auch hier für die meisten Quellen zunächst ei- auch als Arbeitsmittel zur Reduzierung der Programmdyna- ne Wandlung. Hier sind, wie erwähnt, ebenfalls keine True- mik genutzt werden soll, kann er diese Aufgabe zwar er- Peak-Algorithmen erforderlich. Ein verzerrtes Signal kommt füllen, aber er regelt bereits übersteuerte Signalabschnit- also in keinem Fall unerkannt ins Mischpult. Auf die Pe- te herunter, die eigentlich gar nicht mehr geregelt werden gelmeter ist also soweit verlass, wo könnte also ein Pro- müssten, da sie schon vor den ‚Fullscale-Baum‘ gefahren blem auftreten? Intern arbeiten viele Mischpulte mit deut- sind. Noch schlimmer wird die Situation, wenn der Sendeli- lich erhöhter Auflösung oberhalb von 24 Bit. Hochwertige miter in den Summeninsert des Digitalmischpultes geschal- Systeme verwenden intern sogar Flieskomma-Arithmetik tet wird. In diesem Fall hat der Toningenieur nicht einmal und sind auch bei sehr vielen Summiervorgängen praktisch mehr die Möglichkeit den Sendpegel des Inserts zu über- nicht übersteuerbar. Das Problem beginnt also an der Stel- wachen und verliert vollends die Kontrolle, da auch die Pe- le, wo das Signal auf die für die AES3-Schnittstelle maxi- gelanzeige des Summenausgangs keine Übersteuerungen mal erlaubte Dynamik von 24 Bit reduziert wird. Dies hat mehr anzeigt, die ja bereits vorher in das Signal gekom- nun aber eine Auswirkung, die den nachgeschalteten Limit- men sind. Dieses Problem ist einer der Gründe, warum die er eigentlich nutzlos erscheinen lässt. Die AES3-Schnittstel- -9 dBFS Grenze als Limitierung eingeführt wurde. Auf diese le ist der Flaschenhals im System, der ohne weiteres über- Weise hat man wenigstens noch 9 dB Sicherheitsraum, be- steuert werden kann. Dies hat zwei Konsequenzen: Erstens vor es zu Übersteuerungen kommen kann. Da eine Limitie- ist nicht der Limiterausgang der entscheidende Pegelmess- rung mit 9 dB Hub bereits deutlich hörbar wird, reizt man punkt, sondern der Summenausgang des Mischpultes. Da- den Headroom intuitiv eigentlich nicht aus. Eine Lösung durch muss aber der Pegel des Ausgangs wieder präzi- stellt dies jedoch trotzdem nicht wirklich dar. Technisch se überwacht werden und der Limiter verliert seine Funk- gesehen befinden wir uns in einem unlösbaren Dilemma, tion als Fallschirm. Ist der AES3-Ausgang des Mischpultes welches nur durch Verringerung des Ausgangspegels kom- übersteuert, kann auch der Limiter nicht mehr eingreifen. pensiert werden kann. Genau dies geschieht in den mei-


Studio eMagazin 04-2012_opt
To see the actual publication please follow the link above