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Studio eMagazin 03-2012

dennoch bleibt er grundsätzlich erkennbar. Eine kleine Fir- gewiesen als Studio-Allrounder hat man hier und da sei- ma, die in Handarbeit Mikrofone baut, und offensichtlich ne Probleme, das ‚Konstrukt‘ in Position zu bringen, in je- dem Sound alter Neumann und Telefunken Mikrofone ver- dem Fall ist ein stabileres Stativ mit Gegengewicht emp- fallen ist, hat auch in unserem Markt Aufmerksamkeit ver- fohlen. Der ‚Retrostil‘ ist vielleicht ein gutes Angebot an dient. Wer also seine Leidenschaft für diesen Klang mit Sänger(innen) (für diesen Zweck sollte Saturn ursprünglich dem Entwickler teilt, hat eine Quelle gefunden, aus der er entwickelt werden), denn wie man weiß, können große sich malkastengleich bedienen kann, um die Variationen Mikrofone ein sicheres Gefühl oder Wohlbefinden erzeu- zu finden, die sein Herz am meisten erfreuen. Obwohl gen. Technologisch gesehen ist Saturn kein ‚altes‘ Mi- wir für unsere Verhältnisse ungewöhnlich viele Mikrofone krofon (es sieht nur so aus), sondern bedient sich mo- eines Herstellers in einer Testfolge vorgestellt haben: das derner Komponenten und Bauteile. Der Frequenzgang- Lieferprogramm ist noch weitaus größer. Ben Sneesby schrieb, den ich mir nie vor dem Hören ansehe, zeigt eine scheint ein sehr fleißiger Mann zu sein… deutliche Anhebung im Bereich von 7 oder 8 kHz um cir- ca 4 dB. In den Händlershops, und das ist dann doch ei- Sontronics Saturn ne angenehme Überraschung, wird es zu einem Preis von 777 Euro brutto angeboten. Die klangliche Bewertung: Das Saturn ist sicher das Mikrofon mit der außergewöhn- auffällig neutral und ‚vollständig‘, dynamisch in den Hö- lichsten Erscheinung in unserem Testfeld. Die Kapsel wird hen, klar in den Mitten und auch mit einer gut dosier- in einem Metallring gehalten, so wie man es aus eini- ten Tiefenabbildung, die den Klang vielleicht etwas weni- gen Modellen der 40er und 50er Jahre kennt. Darunter be- ger wuchtig oder spektakulär erscheinen lässt, dafür aber findet sich der rechteckige Mikrofonkörper mit der Ver- auch aufgeräumter und authentischer. Wenn man einem stärkerelektronik und einem Drehrad-Umschalter für fünf Mikrofon das Prädikat ‚universell‘ verleihen möchte, dann Richtcharakteristiken. Dazu kommt ein schaltbarer Hoch- diesem, denn es hat keine Farbe, was im Angesicht vieler pass bei 21 und 75 Hz, jeweils mit einer Steilheit von 12 ‚Charakter-Mikrofone‘, von denen auch in dieser Runde ei- dB pro Oktave. Eine schaltbare Dämpfung von 10 oder 20 nige zu finden sind, auch mal eine gute Nachricht ist. Eine dB ist ebenfalls vorgesehen. Die als Halbrund geformte, sehr saubere Entwicklung, die aufgrund ihres Retro-Desi- entkoppelnde Halterung hält das etwas sperrige, aber gns auch noch Spaß macht. Darüber kann man schon ins am Ende doch sehr attraktive und auffällige Design. Aus- Gespräch kommen… Pearl CC-22 Das schwarz-goldene Design dieses Mikrofons und im Besonderen, die durch den Korb schim- mernde, rechteckige Membran, machten mich neugierig. Wie man nachlesen kann, ist es das zurzeit populärste Modell des schwedischen Herstellers und ein weiterer Allrounder, der diese Bezeichnung ver- dient hat. Das CC-22 hat eine feste Nie- rencharakteristik und ist aufgrund seiner kompakten Maße wirklich in jede belie- bige Position zu bringen. Es hat einen er- weiterten Frequenzgang bis hinauf zu 25 kHz und eine Übertragungs- kurve, die fast wie mit dem Line- al gezeichnet aussieht, mit einer ganz leichten Anhebung der Höhen und einem weichen Abfall ab 15 kHz. Wenn man den Klang beschrei- ben möchte: Sehr neutral und doch


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