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gen Schlaufen gelegt. Wir hatten erwartet, dass die induk-tiven Effekte hier schon einen gewissen Einfluss haben, was sich messtechnisch aber nicht nachweisen ließ. Auch die Spannung blieb stabil bei 32,48 Volt. Ein Blick auf das Diagramm 7 zeigt, dass sich im Rauschspektrum der Ver-sorgungsspannung mit der größten Kabellänge sogar ver-bessert. Dabei war es egal, ob das Kabel gerade auslag oder in Schlaufen gewickelt wurde. Die rote Kurve zeigt die kürzeste Kabellänge, die blaue die größte. Die leich-te Betonung des Rauschens im Bereich von 100 Hz und 10 kHz verschwindet mit größeren Kabellängen. Experiment 7: Ergebnisse im Audiosignal Da sich die Spannung und damit der Stromfluss kaum verändert hatten, war auch nicht mit Verschlechterungen im Audiosignal zu rechnen. Dies konnte durch zwei Mes-sungen bestätigt werden. In Diagramm 8 ist zunächst das Rauschspektrum im Audioband zu sehen. Die drei Mes-sungen bei verschiedenen Kabellängen, sowie bei ge-schlaufter Kabelführung unterschieden sich in keiner Wei-se. Aber auch beim Klirrspektrum an der Aussteuerungs-grenze lässt sich kein Unterschied bei den verschiedenen Messungen erkennen, so dass wir hier auf ein Diagramm verzichten können. Natürlich ist die Last ein wichtiger As-pekt dabei. Hätten wir den Rahmen weiter ausgereizt, hät-ten sich vielleicht andere Ergebnisse ergeben. Da unsere Experimente immer nur exemplarisch sein können, ist es jedoch schwierig zu entscheiden, zu welchen Lasten nun zu greifen wäre. Experiment 8: Alternatives Netzteil Als Nutzer einer Lunchbox ist man natürlich auf das Netz-teil des Herstellers festgelegt. Da wir bereits Unter-schiede zwischen verschiedenen Netzteilen direkt nachwei-sen konnten, wird klar, dass Lunchbox nicht gleich Lunch-box ist. Es lohnt sich hier also, auf hohe Qualität zu ach-ten. Für Anwender eines 500er Rackeinschubträgers wie dem 500V von API gibt es eine weitere Alternative. Es gibt Hersteller von externen Netzteilen, die bei gleicher Pinbe-legung und Spannung alternativ zum Original eingesetzt werden können. Die Umrüstung erfordert dann natürlich kein elektrisches Wissen, sondern nur das Umstecken ei-ner fünfpoligen XLR-Verbindung. Einer dieser Anbieter ist Roger Schult, dessen Netzgerät N2310 (in der Version oh-ne Phantomspeisung) für unseren Vergleich zur Verfügung stand. Schauen wir also nach, ob derselbe Rahmen, mit denselben Modulen, am selben Stromnetz mit zwei ver-schiedenen Netzteilen auch verschiedene Ergebnisse lie-fern kann. Experiment 8: Ergebnisse im DC Das N2310 liefert +/-16 Volt bei maximal 2,2 Ampere und weist laut Angaben des Herstellers eine Restwelligkeit von weniger als 0,6 mV auf. Das ist sehr wenig, aber wir kön-nen es nicht mit den technischen Daten des original API L200 Netzteils vergleichen, denn diese Daten sind schlicht nicht verfügbar. Selber messen macht schlau, also schau-en wir uns an, was das Fluke-Messgerät für Aussagen tref-fen kann. Der 500V-Rahmen war dabei mit zwei Filtermo-dulen und zwei Xpressor Stereo-Kompressoren belastet, also waren sechs von zehn Steckplätzen belegt. Für das API L200 messen wir eine Lastspannung von 32,48 Volt, sowie eine Restwelligkeit von 0,1 mV. Beim RS N2310 liegt die Lastspannung bei 32,4 Volt und die Restwelligkeit misst ebenfalls 0,1 mV. Man sollte sich hier nicht über den Unterschied zur Herstellerangabe wundern, sondern ledig-lich die beiden Netzteile in Relation zueinander setzen. Die absoluten Unterschiede können durch andere Messme-thodiken bedingt sein und spielen kaum eine Rolle. Das Rauschspektrum beider Netzteile im Vergleich findet sich in Diagramm 9. Das Ergebnis ist extrem spannend, denn das breitbandige Rauschniveau ist beim N2310 signifikant niedriger, als im L200. Auf der anderen Seite ist die Ober-tonstruktur hier weitaus deutlicher ausgeprägt. Es wird al-so interessant zu sehen, welche der beiden Eigenschaften sich mit mehr Relevanz im Audiosignal niederschlägt. Experiment 8: Ergebnisse im Audiosignal So deutlich der Unterschied im Spektrum der Versorgungs-spannung auch war, im Rauschspektrum des Audiosignals wird er auf jeden Fall etwas relativiert. Gemessen wurde wieder an einem Xpressor-Modul, unter gleichen Einstel-lungen wie bei den vorherigen Tests. Das Ergebnis in Di-agramm 10 zeigt in die gleiche Richtung wie die Messungen an der Gleichspan-nung. Das breitban-dige Rauschen ist beim N2310 im wich-


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