Page 39

EM_22_04-16

Damit sich unsere Leser nicht in dieser Gruppe Anwen-der wiederfinden, soll es nun also analytisch und mess-technisch weitergehen mit unserem aktuellen Lieblings-thema. Wer die ersten beiden Ausgaben der Serie verfolgt hat weiß, dass wir bisher vor allem Module für das 500er Kassettensystem von API genutzt haben. Dies hatte zwei Gründe, denn erstens sind direkte Vergleiche für uns sehr einfach handhabbar, auf der anderen Seite ist es sehr ver-breitet und damit praxisnah. Auch diesmal werden wir uns noch schwerpunktmäßig damit beschäftigen, dann soll es aber auch erst einmal gut sein mit API 500. Wie bereits im Musikmessebericht angekündigt, haben wir uns von Elysia die Erlaubnis geholt, zu Versuchszwecken ein Gerät zu zer-legen, damit es sowohl im hauseigenen 19 Zoll-Gehäuse, als auch in einer API-Lunchbox getestet werden kann. Die Lunchbox, ein 500V-Rackträger (zehn Steckplätze) und das zugehörige Netzteil wurden uns freundlicherweise von Ro-ger Schult und Erwin Strich (www.es-proaudio.de) zur Ver-fügung gestellt. Von Roger Schult kam ebenfalls ein selbst entwickeltes Alternativnetzteil, welches wir mit dem ori-ginalen API-Netzteil vergleichen wollen. Wir werden auch diesmal wieder alle Versuche in einzelne Experimente glie-dern, was zum Beispiel auch eine anschließende Diskus-sion über bestimmte Aspekte erleichtert, zu der ich jeden Leser einladen möchte. Für die elektrischen Messungen stand uns ein Fluke 175 True RMS Multimeter zur Verfü-gung, welches uns freundlicherweise von Jünger Audio ge-liehen wurde. Audioseitig konnten wir natürlich auf unser bewährtes Audio Precision APx555 zurückgreifen, welches vom Stromnetz, und damit von den Testgeräten, durch ei-nen Trenntrafo weitestgehend separiert wurde. Experiment 3-B: Die Zerlegung des Elysia Da wir im zweiten Teil unzufrieden waren mit dem Ver-gleich zwischen dem Xpressor 500 und seinem 19 Zoll-Ge-genstück, gehen wir nun diesmal den Schritt weiter und vergleichen ein und das selbe Modul mit beiden Gehäuse-arten. Dies ist möglich, da sich, wie schon berichtet, im 19 Zoll-Gerät die gleichen Platinen verbergen, wie im 500er Modul. Auch diesmal waren alle Potentiometer an den An-schlag gestellt um sicher zu gehen, dass sich während des Umbaus der beiden Module keine ungewollten Verände-rungen ergeben. So wurde der direkte und diesmal unver-fälschte Vergleich des Standalone-Gerätes mit der 500er- Kartenversion möglich. Gemessen haben wir wieder das Rauschniveau und -spektrum im Audiosignal, sowie di-rekt an der Versorgungsspannung. Darüber hinaus nahmen wir verschiedene Klirrspektren bei Vollaussteuerung (+22 dBu, die Pegelgrenze knapp unter 0,05 % THD+N) und ei-nen Amplituden- und Phasengang. Als Proband kam ei-ne 500er Lunchbox mit eingebautem Netzteil und sechs Steckplätzen zum Einsatz. Allerdings diesmal nicht aus der High Current-Serie, sondern aus der ersten Generation, dessen internes Netzteil etwas weniger Strom liefern kann. Allerdings wird dieser Unterschied erst bei einer Bestü-ckung mit mehreren Modulen relevant. Die Lunchbox war ausschließlich mit den auseinandergenommenen Xpressor- Platinen belegt und lieferte eine Lastspannung von 32,42 Volt am Eingang der Module. Der Xpressor im 19 Zoll-Ge-häuse mit einer Höheneinheit wird von einem Linearnetz-teil mit Ringkerntransformator gespeist. Die belastete Ver-sorgungsspannung des Standalone-Gerätes lag bei 31,88 Volt. Übrigens haben wir diesen Versuch an mehreren Ta-gen wiederholt, um Unterschiede in der Netzspannung als Einfluss ausschließen zu können. Trotzdem unsere Netz-spannung zwischen 228 und 232 Volt schwankte, ergaben sich hier keinerlei Unterschiede. Experiment 3-B: Ergebnisse im DC Auch in diesem Fall lässt sich ein Unterschied zwischen beiden Stromversorgungen bereits im Rauschspektrum der Versorgungsspannung selbst erkennen. Diagramm 1 zeigt die beiden Messungen. Es ist zu erkennen, dass sowohl das breitbandige Grundrauschen, als auch die einzelnen Nadeln unterschiedlich ausgeprägt sind. Die Lunchbox, mit der roten Kurve, muss hier gegenüber dem 19 Zoll-Gerät zurückstecken. Und das obwohl bei letzterem eine Störna-del bei 50 Hz hinzugekommen ist. Auf die Ursache dafür werden wir noch später zu sprechen kommen. Es bleibt die Frage, ob sich der hier sichtbare Unterschied auch im Audiosignal bemerkbar machen kann. Experiment 3-B: Ergebnisse im Audiosignal Und wir können die Antwort auch di-rekt hinterher schicken, ja, er kann. Der direkteste Nachweis findet sich natürlich im Grundrau-schen des Audiosignals und hier entdecken wir ei-ne interessante Besonder-heit in Diagramm 2. Während das breitbandige Rauschen bei der Lunchbox (rote Kur-


EM_22_04-16
To see the actual publication please follow the link above