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2 abgebildet und liefert das erwartete Verhalten. Die Lun-chbox zeigt hier nun eine deutlichere Tendenz zu einzelnen Störnadeln, als die abgestimmte Hardware. Ein Blick auf die Rauschpegel zeigt tatsächlich ebenfalls einen kleinen Un-terschied. Die Lunchbox liefert nun einen Rauschpegel von -89,7 dBu RMS ungewichtet (20 Hz bis 20 kHz), währen der Xpressor-Standalone mit -90,1 dBu etwas darunter liegt. Mit -78,6 dBu (Lunchbox) und -79 dBu (Xpressor-Standalone) ist der Unterschied im Quasi-Peak noch etwas ausgeprägter. Experiment 4: Headroom und Verzer-rungsspektrum im Audiosignals Am anderen Ende des Dynamikumfangs findet sich die Ver-zerrungsgrenze. Sie hängt unmittelbar von den Fähigkeiten des Netzteils ab. Da Elysia die gleiche Hardware verwendet, werden auch für beide Konfigurationen die gleichen Span-nungen von +/- 16 Volt benötigt. Schauen wir also auch bei dieser Konfiguration, wie sich die beiden Systeme an ihrer oberen Grenze verhalten. Experiment 4: Ergebnisse im Audiosignals Das obere Ende der Dynamik scheint ein umgekehrtes Bild zur Rauschmessung zu liefern. Die in Diagramm 3 gezeigte Kennlinie verläuft bei der Lunchbox etwas länger linear, als beim Standalone-Gerät. Diese Feststellung muss jedoch unter dem Aspekt betrachtet werden, dass beide Module den vom Hersteller spezifizierten Maximalpegel von +21 dBu bereits passiert haben. Bis zu diesem definierten maximalen Ein-gangspegel verlaufen die Kurven absolut identisch. Dennoch lässt sich feststellen, dass die beiden Module etwas unter-schiedlich reagieren, wenn man auf den Verlauf des THD+N über den Pegel in Diagramm 4 schaut. Es zeigt sich, dass das 19-Zoll-Gerät einen bestimmten THD+N-Wert bei rund 0,2 dB weniger erreicht, als das Lunchbox-Modul. Aber auch die-se Unterschiede lassen sich nicht einwandfrei auf eine Ursa-che zurückführen. Mit etwas Frustration im Bauch lassen wir diese Vergleichs-Methodik daher zunächst links liegen und widmen uns weiteren Experimenten. Wenn unsere Geduld ausreicht und Elysia uns die Erlaubnis zum Zerlegen gibt, werden wir zu diesem Experiment nochmals zurückkehren. Experiment 5: Polarität des Netzsteckers Es gehört zum kleinen Einmaleins jedes Hi-Fi-Enthusiasten, sich mit der richtigen Polarität der Stromzuführung sei-nen einzelnen Anlagenkomponenten beschäftigt zu haben. Die Szene kennt hierfür den Begriff des ‚Ausphasens‘. Al-lerdings funktioniert Ausphasen mit Phasenprüfer und Volt-meter nur mit zweipoligen Stromanschlüssen ohne Schutz-leiter. Dennoch bleibt die Überlegung, ob es nicht auch bei Anschlüssen mit drei Leitern nützlich sein kann. Und wa-rum auch nicht, denn die in Deutschland verwendeten Typ- F Schuko-Steckdosen erlauben die Nutzung mit beiden Po-laritäten. Einfacher haben es da die Franzosen und die Po-len. Sie nutzen den sogenannten Typ-E, bei dem der Schutz-leiter nicht über zwei Schleifkontakte an der Seite, sondern einen Stift kontaktiert wird, der aus der Buchse herausragt. Da dieser Stift nicht zentral, sondern versetzt sitzt, kann der Stecker in Buchsen dieser Bauart nur in einer Richtung ein-gesteckt werden. In der Konsequenz haben also alle Ver-braucher an der Unterverteilung die gleiche, richtige (siehe Kasten ‚Sicherheitsaspekte bei der Polung‘) Polung. Da die beiden Systeme in den meisten Fällen kompatibel sind und universelle Zuleitungen für beide Typen bei den meisten Herstellern mitgeliefert werden, spricht nichts dagegen, sich eine solche Verteilung im Studio anzuschaffen. Aber hat das überhaupt einen Vorteil? Schließlich haben wir es mit Wech-selstrom zu tun, bei dem die Polarität eigentlich keinen Ein-fluss haben dürfte. Entscheidend ist das ‚eigentlich‘ in die-sem Satz, denn ganz von der Hand zu weisen ist ein Ein-fluss der Polung nicht immer. Keine Rolle sollte sie bei mo-dernen Schaltnetzteilen spielen. Und auch Netzteile, die nur eine Spannung produzieren, sind weniger anfällig für der-lei Effekte. Ein Einfluss lässt sich aber zumindest theore-tisch nachweisen, wenn man es mit einem symmetrischen Linear-Netzteil zu tun hat. Also zum Beispiel die Art Netz-teil, welche in unserer Lunchbox oder dem 19-Zoll-Xpressor verbaut sind. Erzeugt werden hier je +16 Volt und -16 Volt. Die Transformation der 230 Volt Netzspannung übernehmen Ringkerntransformatoren. Anschließend werden die Span-nungen gleichgerichtet und geglättet. Je nach Polarität am Eingang kann sich am Ausgang eine unterschiedlich große


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