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feature ter gleichen Bedingungen messen wir bei der API Lunchbox die vergleichbaren Werte von -53,3 dBu RMS und -42,5 dBu Quasi-Peak. Ein Unterschied, der vielleicht gerade groß ge-nug 30 | 31 ist, die Messgenauigkeit zu überschreiten. Die Vermu-tung, dass sich durch die unterschiedlichen Stromversor-gungen eventuell die absolute Lage des Rauschteppichs ver-schieben könnte, ließ sich zumindest in diesem Experiment nicht bestätigen. Die allgemeine Aussage, dass eine verbes-serte Stromversorgung auch einen Rückgang im breitban-digen Rauschpegel verursachen kann, stimmt hier nur, wenn man keine spektrale Differenzierung durchführen kann. Und auch dann ist sie äußerst gering, wenn überhaupt nachweis-bar. Die einzelnen Störspitzen sind charakteristisch hingegen erstaunlich deutlich unterschiedlich ausgeprägt. An ihrer Fre-quenz lässt sich auch schlussfolgern, dass es sich hierbei um Einstreuungen handelt, die in einem Verhältnis zur Brumm-spannung stehen. In der Praxis wäre eine ähnliche Übertra-gung auch über das Magnetfeld des Eingangstrafos möglich. Bei unseren beiden Probanden sollten diese jedoch weit ge-nug von den Steckkarten entfernt sein. Experiment 2: Headroom und Verzerrungsspektrum im Audiosignal Wie bereits erwähnt, ist die Stromversorgung unmittelbar für die Fähigkeiten eines Gerätes im Hochpegelbereich mitver-antwortlich. Dies äußert sich in der Praxis durch zwei ver-schiedene Effekte. Erstens den nutzbaren Headroom bei der praktischen Aussteuerung und zweitens die Kennlinie im Übersteuerungsbereich und damit die Impulsabbildung. Steht nicht genug Strom zur Verfügung, so kann das Signal nicht mehr adäquat verstärkt werden und verzerrt. Dies kann auch einen Einfluss haben, wenn man sich mit dem Signal eigent-lich im verzerrungsarmen Bereich befindet, denn kurze Tran-sienten können das System auch kurzzeitig überfordern. Auch bei hohen Pegeln müsste sich also ein Unterschied ergeben, wenn man das Verzerrungsverhalten desselben Moduls ver-gleicht. Für diesen Versuch wechseln wir das Modul, da wir den Einfluss der Übertrager des JLM-Vorverstärkers vermeiden wollen. Stattdessen kommt nun Elysias Xpressor 500 zum Einsatz. Experiment 2: Ergebnisse im Audiosignal Als erstes werfen wir also einen Blick auf die Kennlinie des Xpressor 500, wenn er in die Übersteuerung läuft. Die Ein-stellungen wurden dabei so gewählt, dass es keine eigent-liche Regeltätigkeit gibt, sich die Schaltung jedoch komplett im Signalweg befindet. Natürlich ist das Verzerrungsverhal-ten in erster Linie von der Schaltung selbst und seinen Kom-ponenten bestimmt (und vom Schaltungslayout, wie uns Bru-ce Hofer im Interview in dieser Ausgabe erläutert hat). Es lässt sich hier also keinerlei absolute Aussage treffen, son-dern nur der Vergleich zwischen den beiden Rahmen ziehen. Der Eingangspegel wird bis hinauf zu +30 dBu getrieben, um das System möglichst maximal zu belasten. Eine Chance ha-ben 500er Module bei hohen Pegeln eigentlich generell nicht, aber wir wollen die Grenzbereiche gut sehen können. Ein er-kennbarer Unterschied zeigt sich bereits in der Kennliniendar-stellung in Diagramm 4. Die API-Lunchbox tritt etwas später in die Übersteuerung ein, was jedoch vorwiegend daran liegt, dass hier eine etwas höhere Betriebsspannung zur Verfügung gestellt wird. Auf den Kurvenverlauf haben die beiden Netz-teile keinen Einfluss. Es ist ohnehin fraglich, in wie weit man bei starker Übersteuerung noch zwischen den verschiedenen Effekten differenzieren kann. Wir nehmen nun mit +20 dBu ei-nen exemplarischen Pegel im Grenzbereich der Spannungs-versorgung eines 500er Rahmens und betrachten die Unter- Diagramm 3: Rauschspektrum am Audioausgang des JLM Mi-krofonvorverstärkers bei maximaler Verstärkung. Juicebox3 (blau) und API Lunchbox 6B (rot)


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