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Experiment 1: Ergebnisse im DC Zunächst werfen wir in Diagramm 1 einen Blick auf die unbe-lastete Stromversorgung beider 500er-Rahmen. Die blaue Kur-ve repräsentiert die Juicebox3, die rote entsprechend die API Lunchbox. Beide Testrahmen waren dabei gleichzeitig mit der normalen Hausstromversorgung verbunden, die das Studio speist. An dieser Versorgung hängt zusätzlich eine Wohnung mit Küche, Bad und drei Wohnräumen. Reichlich Potential für allerlei eingehende Störungen auf der Primärseite der beiden Rahmen. Die Messungen erfolgten direkt an den Buchsen-leisten auf der Geräterückwand, an dem Punkt also, wo die Stromversorgung die Module erreicht. Um eine vollständige Abtrennung zu erreichen, lief das Audio Precision APx555 für alle Messungen im Batteriebetrieb an einer USV (unterbre-chungsfreie Stromversorgung) der Firma Furman. Sie wur-de uns vom deutschen Furman-Vertrieb Trius Music zur Ver-fügung gestellt und wird in einer späteren Folge dieser Serie noch weitere Rollen einnehmen. Das Ergebnis ist dabei recht eindeutig. Die beiden Speisungen unterscheiden sich deut-lich. Die Rauschunterdrückung ist beim API spektral gese-hen ausgeglichener, vor allem im unteren Frequenzbereich ist sie deutlich größer. Störspitzen finden sich ebenfalls deutlich weniger. Aber das alles hat noch gar nichts zu sagen. Span-nender wird es, wenn das Netzteil auch tatsächlich etwas zu tun bekommt, also belastet wird. Zu diesem Zweck haben wir beide Rahmen mit je einem JLM Dual 99V 500 Mikrofonvor-verstärker bestückt, der auf maximale Verstärkung (75 dB) ge-stellt wurde. Um einen signifikanten Unterschied zwischen bei-den Steckkarten auszuschließen, wurden die Messungen dop-pelt durchgeführt, mit jeweils vertauschten Modulen, so dass sich Unterschiede hier sofort gezeigt hätten. Das Ergebnis ist in Diagramm 2 zu betrachten. Die Versorgungsspannung in der Juicebox3 bricht ein. Lässt man diesen Fakt außen vor, so zeigt sich unter Last auch das praktische Gesicht des Stör-spektrums. Der Abstand zwischen der DC-Spannung und dem Störspektrum bei 3 kHz liegt mit der API-Lunchbox bei 142 dB. Die Juicebox3 bringt es hier auf 120 dB. Weiter unten, bei 30 Hz liegt der Abstand für API bei rund 130 dB, bei der Jui-cebox3 werden hier rund 105 dB erreicht. Hinzu kommen die auch diesmal durchgelassenen und im Netzteil entstandenen Störspitzen. Das alles ist noch recht theoretisch, denn bisher ist keineswegs aufgezeigt, dass es eine Auswirkung auf das Audiosignal hat. Praktisch betrachtet sind die hier betrachte-ten Störabstände auch gar nicht so schlecht. Experiment 1: Ergebnisse im Audiosignal Schauen wir uns also als nächstes das Rauschspektrum des Vorverstärkers in beiden Gehäusen an. Um Unterschiede von Cassette zu Cassette ausschließen zu können, haben wir die Messungen diesmal nacheinander mit demselben Modul in beiden Rahmen gemacht. Der Eingang war mit einem 200 Ohm Widerstand abgeschlossen. Für normale Messungen eher ungewöhnlich, beginnen wir das betrachtete Spektrum diesmal bei 1 Hz, denn wir wollen ja auch sehen, in wie weit es die Versorgungsgleichspannung mit all ihren Störungen in das Audiosignal hinüberschafft. Diagramm 3 zeigt das Ergeb-nis. Zu einem DC-Offset (Gleichspannungsversatz) des Audi-osignals kann es bei diesem Modul nicht kommen, denn wir haben es mit einem Übertrager-Design zu tun, welches vom Prinzip her keine Gleichspannung nach außen lässt. Schauen wir zunächst auf das reine Rauschverhalten. Hier lässt sich keinerlei Unterschied zwischen den beiden Rahmen erken-nen. Für die Juicebox3 konnten wir einen Rauschpegel RMS unbewertet von 20 Hz bis 20 kHz von -53,6 dBu ermitteln, der zugehörige Quasi-Peak Messwert liegt bei -42,7 dBu. Un- Diagramm 1: Spektrum der beiden unbelasteten Stromversor-gungen von SM Pro Audio Juicebox3 (blau) und API Lunchbox 6B (rot) Diagramm 2: Spektrum der beiden belasteten Stromversor-gungen von SM Pro Audio Juicebox3 (blau) und API Lunchbox 6B (rot), wenn ein Vorverstärkermodul eingesteckt wurde


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