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Trackballs je nach gesteuertem Pa-rameter 70 | 71 in zentraler Position entwe-der 50 Prozent des Regelweges re-präsentieren oder 0 Prozent mit von hier ausgehenden positiven und ne-gativen Werten. Generell werden wich-tige Funktionsparameter mit Track-balls dargestellt, die sich zentral im unteren Bereich des Plug-In Fensters befinden. Bei Unchirp dient die Si-gnalfarbgebung der Trackballs auch zur optischen Verknüpfung mit dem Display/Editor-Bereich. Unchirp und Unfilter bieten im virtuellen Grafikdis-play verschiedene frei gestaltbare Fre-quenzkurven mit beliebig vielen Punk-ten und verschiedenen Linien-Arten, die sich als frequenzabhängige po-sitive oder negative Offsets zum ge-stellten Trackball-Parameter addieren oder subtrahieren oder auch als vari-able EQ-Kurve dienen (Unfilter). Op-tional können sämtliche Parameter mit dem Mausrad oder (DAW-abhän-gig) mit den Cursor-Tasten gestellt werden: Dafür muss ein Parameter im ‚Focus‘ stehen. Hierfür reicht es bei den Trackballs, den Mauszeiger auf den gewünschten Trackball zu positi-onieren. Bei den anderen grafischen Regelelementen (Slider oder Kurven- Punkte) muss zuvor auf das Element geklickt werden, um es in den Focus zu bringen. Mehrere Kurven-Punkte lassen sich mit gehaltener Shift-Taste auswählen und gemeinsam bewegen. Im Focus befindliche Elemente sind hell umrandet. Alle Plug-Ins verfügen über einen ei-genen Preset Manager, dadurch soll ein plattform- und formatübergreifen-der Austausch der Einstellungen ver-einfacht werden. Ebenfalls wird ei-ne Copy/Paste-Funktion geboten, um Einstellungen zwischen mehre-ren Plug-In Instanzen in der DAW di-rekt kopieren zu können und es be-steht die Möglichkeit, die aktuelle Einstellung zur Default-Einstellung für neu geladene Instanzen zu definie-ren. Sehr hilfreich – gerade zu Anfang – sind die nützlichen Pop-Up-Hin-weise, die Bedienelemente beschrei-ben, über denen die Maus eine Se-kunde verweilt. Da man hier in einer nicht alltäglichen Begriffs- und Funk-tionswelt arbeitet, spart man sich da-durch manchen Blick ins Handbuch. Die meisten Parameter können mit ‚Ctrl+Klick‘ wieder in den Wertezu-stand des geladenen Presets zurück-gestellt werden. Unfilter Ursprünglich wollte man ein Werkzeug entwickeln, dass Resonanzen und Kammfilter in Tonaufnahmen beseiti-gt, wie sie beim Dreh von Film- und Fernsehproduktionen unausweichlich am Set auftreten. Jedoch ist das re-sultierende Plug-In deutlich vielfäl-tiger einsetzbar: Unfilter versucht ei-ne Übertragungsfunktion zu ermitteln, die jegliche auf ein Tonsignal ange-wendete Filterkurve, wie EQ, Raum-resonanzen oder Kammfilter rück-gängig macht. Zynaptiq nennt die-sen Analyseprozess ‚real-time blind de-convolution‘. Die Analyse findet in Echtzeit statt und kann oder soll ge-stoppt werden, um die Momentauf-nahme der ermittelten Übertragungs-funktion statisch anzuwenden. Unfilter unterscheidet bei der Bewertung zu-nächst zwischen zufälligen, geräusch-haften Signalkomponenten und to-nalen Frequenzen. Diese werden dann über einen längeren Zeitraum betrach-tet. Der Lernalgorithmus entschei-det anhand von bestimmten Merkma-len, welche Signaleigenschaften sich nicht oder nur kaum verändern und erkennt so Signalverfälschungen in einer Aufnahme. Die ermittelte Kur-ve wird dann invertiert auf das Signal angewendet. Unfilter kann die Über-tragungsfunktion stufenlos anwenden und auch in umgekehrter Richtung die Effekte verstärken. Die Funktion kann auch als Impulsantwort gespeichert und später wieder in das Plug-In oder auch andere Plug-Ins geladen wer-den. Dadurch kann die Frequenzkur-ve anderen Signalen aufgeprägt wer-den, beispielhaft wäre die Filterkur-ve eines Lautsprechers auf eine Stim-me. Es können auch Geräusche (zum Beispiel Verkehrslärm) mit einer Im-pulsantwort und am Eingang zuge-führtem Rauschen synthetisch simu-liert werden und so zum Beispiel im testbericht


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