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Auf der gemittelten RMS-Kurve können an beliebiger Stelle Informationsmarker gesetzt werden len das Spektrum beobachtet wer-den, und trotz vieler geöffneter In-stanzen kann die Darstellung aktuell interessierender Messungen dank der zentralen Steuerung über die Liste in einem einzigen, sichtbaren Fenster er-folgen, während alle laufenden In-stanzen (bis auf eine natürlich) im Hin-tergrund messen und unsichtbar blei-ben. Für meinen Geschmack ist die Darstellung von Messkurven in Terz-bändern diejenige, die dem Höremp-finden am nächsten kommt. Höhere Auflösungen sind daher eher von Inte-resse, wenn es um eine genaue tech-nische Analyse geht, bestimmte Reso-nanzpunkte oder Raumresonanzen im S-Kanal aufzuspüren. Hier spart man allerdings eine Menge Zeit gegenüber der üblichen Methode, solche Punkte durch steilflankiges Filtern mit hohen Verstärkungswerten per Durchstimmen im vermuteten Frequenzbereich manu-ell aufzuspüren. Oft ist diese Metho-de schwierig in der Umsetzung. Hohe Messauflösungen können zum Beispiel auch beim Finden des Druckpunktes einer Bassdrum hilfreich sein, ob-wohl, das sollte man immer dazu sa-gen, die Ohren meistens besser sind, als wir vermuten. Ist man im Besitz ei-ner IQ-EQ Lizenz aus gleichem Hause, haben die setzbaren Marker eine wei-tere Funktion, denn für alle Markerpo-sitionen steht in der Folge ein entspre-chend gestimmtes Band-Preset fast au-tomatisch zur Verfügung. Unter dem Menüpunkt ‚from IQ-Analyser‘ findet man alle nach der Frequenz der Marker benannten Presets mit einem Q-Fak-tor, der aus dem Kurvenverlauf um die Markerposition ermittelt ist. Dies ist natürlich nur ein Vorschlag, der aber in der Praxis sehr hilfreich sein kann. Fazit Mit dem IQ Analyser V2 hat HOFA Plug-Ins ein zum Preis von knapp 120 Euro in der Einführungsphase sehr mächtiges Mess-Werkzeug entwickelt, dass sowohl für den unerfahrenen, als auch für den professionellen Anwen-der eine wertvolle Hilfe sein kann. Na-türlich ist es wichtig, gemessene Er-gebnisse auch klangästhetisch rich-tig einordnen zu können. Ein halbes dB mehr Glanz beim Mastering be-wirkt in einem Analyser keine ernst-haft verwertbare Information. Mei-ne bisherige Erfahrung mit dem Plug- In macht es vor allem dann sehr nütz-lich, wenn man Fehler oder Probleme schnell aufspüren möchte und darü-ber hinaus als eine aufschlussreiche Orientierungshilfe, in welchen spek-tralen Gefilden man sich bewegt. In meinem Studio läuft immer ein Analy-ser mit, auch wenn ich nicht ständig darauf schaue. Das Plug-In hat mit Pe-gel- und Loudness-Metering, frequenz-abhängiger Korrelationsanzeige, einem Goniometer und Korrelator aber noch weitaus mehr als die reine Frequenza-nalyse zu bieten und darf daher auch als ernsthafte Konkurrenz für hoch-preisige Produkte betrachtet werden. Ein wesentlicher Punkt bei der Bewer-tung der Flexibilität und Einsatzmög-lichkeiten ist die zentrale Steuerung vieler Instanzen durch die Liste, wie schon im Beitrag ausgeführt. Um die Diskussion über den Unsinn oder Sinn von technischer Analyse nicht ausu-fern zu lassen, sei abschließend ge-sagt, dass der Wert eines Analysers mit der Qualifikation und Erfahrung des Anwenders steigt. Keiner sollte glauben, dass ein Messwerkzeug die Ohren oder eine schlechte Abhörsitu-ation ersetzen kann, aber gelingt mit seiner Hilfe sicher gravierende Fehler zu unterbinden. Abseits dieser Diskus-sion bin ich von der Konzeption und den Möglichkeiten des IQ Analysers V2 sehr begeistert und er wird sicher zukünftig regelmäßig auf meinen Com-puterbildschirmen zu sehen sein. Eine ausgezeichnete Arbeit, meine Herren aus Karlsdorf. Übrigens: Kunden, die den IQ Analyser V1 nach dem 1. Januar 2014 gekauft haben, erhalten ein ko-stenloses Upgrade. Für Käufe älteren Datums wird ein ermäßigtes Upgrade für 39.90 Euro angeboten.


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