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Auch das bislang schon stattliche Plug-In-Angebot ist reichhaltiger denn jemals zuvor und wurde durch das so genannte MasterRig zu einer aus-gewachsenen Mastering-Suite aufge-bohrt, die alle Basiselemente bein-haltet, die man sich für eine profes-sionelle Bearbeitung vorstellen kann. MasterRig beinhaltet sechs neue Be-arbeitungsstufen: Kompressor, Brick-wall- Limiter und Maximizer, Imager, Achtband-EQ, Sättigungsstufe und dy-namischer EQ. Dazu kommt die Aus-stattung der Master-Sektion mit mehr Effekt-Slots und voll umfänglicher M/S-Bearbeitung, die jedes eingesetzte Plug-In, egal woher es kommt, mit Mit-te/ Seite-Funktionalität versieht. Dem-entsprechend wurden auch die Abhör-möglichkeiten erweitert. Wenn man die Neuerungen in WaveLab 9 Pro kurz zu-sammenfassen möchte, gerät man be-reits an seine Grenzen. Jeder Versuch, die gesamte Funktionalität zu erläu-tern, scheitert im Ansatz, weshalb wir uns auf die wesentlichen Aspekte be-schränken wollen und müssen. Aber auch diese Aufgabe darf man bereits als anspruchsvoll bezeichnen. Das Handbuch umfasst über 900 Seiten, für einen WaveLab-Neuling also eine Herausforderung, für die man sich viel Zeit nehmen muss. Wer schnell mit einem ersten Projekt einstarten möch-te, sollte sich also einen Quick-Start- Guide greifen und die komplette Funk-tionalität der Software Stück für Stück für sich erobern. Überblick WaveLab ist bekanntermaßen eine Au-diosoftware ohne Mixer, den man nor-malerweise in jeder DAW-Software er-warten würde. Anstelle des Mixers hat WaveLab schon von jeher seine Ste-reo- Master-Sektion, in der alle Audi-oelemente zusammenlaufen und die auch als Plug-In-Instanz fungiert. Mit der Version 7 führte Steinberg eine neue Form der Fensteranordnung ein, die allerdings vor allem bei Anwen-dern der Vorgängerversion 6 nicht auf die erhoffte bedingungslose Gegenlie-be stoßen konnte. Die komplett über-arbeitete Bedienoberfläche der Versi-on 9 könnte man als positive und viel-leicht sogar finale Essenz aus dem mit Version 7 begonnenen Ein-Fensterkon-zept bezeichnen. Die Basis-Elemente sind die Wellenformdarstellung des Au-dio- Editors oder der Audiomontage, die, für Kenner der Software, nun voll-ständig als gleichberechtigtes Element integriert wurde, die Tool- und Analy-se- Sektion, die Master-Sektion und der zentrale Tab-Bereich, der in Reiter oder Registerkarten (Tabs) und kontextab-hängigen Multifunktionsleisten (Rib-bons) organisiert ist. Mit dem neuen Docking-System können alle Darstel-lungsbereiche in unterschiedlicher Wei-se angeordnet werden: In einer festen Position im Programmfenster, einem frei positionierbaren Fenster auf al-len vorhandenen System-Monitoren oder als in das Programmfenster aus Abbildung 1 Batch-Prozessor – Funktionen auf meh-rere Dateien gleichzeitig anwenden beliebigen Richtungen hineingleiten-de Fenster, die man auf eine Register-leiste minimieren kann und nur bei Be-darf kurz sichtbar machen möchte. Zur Anordnung der Fenster hat sich Stein-berg ein Hilfssystem ausgedacht, das die Positionierung erleichtert. Je nach-dem, über welches bestehende Fenster man das zu platzierende Fenster be-wegt, erscheinen cursorartige Koordi-naten- Pfeile, mit deren Hilfe man durch Herüberfahren und Loslassen entschei-det, ob das Fenster neben, über oder unter dem bestehenden Fenster oder über die gesamte Programmfensterbrei-te angedockt werden soll. Wo das Fen-ster am Ende landet, wird durch einen farblich markierten Transparenzbereich angezeigt. Auf diese Weise lassen sich alle Programmbereiche in einem Fen-ster und auf einem Monitor sinnvoll an-


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