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nauer an: Die beiden Tap-Taster dienen der Bestimmung der ‚Sweep-Rate‘ durch rhyth-misches Klicken. Tap/4 teilt die gerade aktuelle Sweep-Rate durch 4. Auch im Flanger be-stimmt ‚Regen‘ den Rückkopplungsanteil des verzögerten Signals. Mit ‚Envelope‘ kann man den Flanging-Effekt vom Pegel des Eingangssignals abhängig machen. Hohe Pegel verschieben die Verzögerung gegen null. ‚Sweep‘ regelt die Balance zwischen ‚Delay Off-set‘ und der ‚Auto Sweep Funktion‘. Ein Offset von null bewirkt eine Variation der Verzö-gerung in den positiven und negativen Zeitbereich. Bei einem klassischen Flanger-Effekt ist dieser Wert positiv. Mit ‚Sweep‘ bestimme ich, in welchem Verhältnis ein reines Auto Sweep (+/-15 ms um den Nulldurchgang) zu einer Delay Offset Einstellung steht, prinzi-piell mische ich also zwei Steuersignale. ‚Rate‘ bestimmt die Geschwindigkeit der Regel-vorgänge. Der auffälligste Regler auf der Bedienoberfläche ist mit VSO bezeichnet (Varia-ble Speed Oscillator). Diesen kann man mit einem Varispeed-Regler gleichsetzen und ihn auch exakt so benutzen. Dreht man diesen Regler ganz an den Linksanschlag, bleibt ‚die Bandmaschine‘, also das verzögerte Signal, stehen und genauso klingt es auch. Eigent-lich aber dient dieser Regler dazu, die historische Arbeitsweise eines manuellen Flanging anwenden zu können. Mit einem Mischregler (Auto/Man. Sweep) kann man das Verhält-nis zwischen manueller Einstellung und Auto Sweep stufenlos regeln. Der mit ‚Servo‘ be-zeichnete Regler bestimmt die Reaktion des Servo-Motors der ‚Bandmaschine‘: je weiter man den Regler aufdreht, desto träger werden die Reaktionen auf schnelle manuelle und zu einem geringeren Grad auch auf automatische Regelveränderungen. Praxis Fix Doubler Rufen wir uns noch einmal in Erinnerung, was wir eigentlich tun wollen: Einen Gesangs-sound größer, breiter, vielleicht auch gefälliger machen. Dazu würden wir normalerwei-se den Sänger bitten, seine Performance möglichst noch einmal genau so zu wiederho-len. Da er das in der Regel nicht kann, ergeben sich kleine Abweichungen in Timing und Tonhöhe, die bereits reichen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Will man Ähnliches mit dem Doubler erreichen, sollte man also sehr große Verzögerungszeitbereiche und zu heftige Modulationsbewegungen (Tonhöhenvariation) vermeiden. Man kann mit dem Doubler bis zu 3 Millisekunden (Regler Linksanschlag) noch realistisch ohne Flanging-Ef-fekt umsetzen, zum Beispiel um ein Schlagzeug, oder einzelne Trommeln ‚dicker‘ oder spannender zu machen, ohne dass sie eine Klangfarbe bekommen würden. Für Stim-men empfiehlt sich ein Zeitbereich von vielleicht um die 30 ms, bei vorsichtiger Hinzu-mischung des verzögerten, modulierten Signals zum Original. Bei getragenen Instru-menten können auch längere Zeitbereiche sinnvoll sein. Ich habe einige Versuche mit ei-


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